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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mehr Monster erschienen zwischen den Häusern und rannten blindwütig in das Feuer der Gewehre und Geschütze, bis sich ihre Leichen so hoch auftürmten, dass die nachfolgenden regelrecht darüber hinwegklettern mussten. Howard sah, wie auch die ersten Menschen unter den Hieben ihrer dämonischen Feinde fielen, und die Lücken, die sie hinterließen, wurden nicht wieder geschlossen.
    Zwei Tanks rollten auf klirrenden Ketten ins Bild. Ihre Geschütze feuerten ununterbrochen und rissen gewaltige Lücken in die Front der Angreifer. Für eine Sekunde sah es beinahe so aus, als könne ihr Erscheinen das Blatt noch einmal wenden. Doch dann geschah etwas Grauenhaftes. Am Himmel erschien einer jener riesigen, fliegenden Schatten. Rasch und lautlos wuchs er heran, stürzte plötzlich auf die Straße herab und traf einen der Tanks. Die genaue Form seines Körpers war nicht auszumachen; vielleicht hatte er keine. Es war, als schiebe sich eine riesige, pulsierende Qualle über das gepanzerte Fahrzeug, einem gigantischen Lappen aus schwarz glänzendem, nassem Leder gleich, das den Tank vollkommen einhüllte. Plötzlich lief eine zuckende Bewegung durch die pulsierende Masse. Howard sah, wie sie sich zusammenzog wie eine Faust, die etwas zu zerquetschen versuchte, und er glaubte das splitternde Bersten der Panzerplatten regelrecht zu hören. Einen Augenblick später explodierte die Munition des Tanks. Der grelle Blitz riss nicht nur das Fahrzeug, sondern auch das Ungeheuer in Stücke und ließ brennende Fetzen in weitem Umkreis auf die Straße herabregnen. Dieser Angriff brachte den endgültigen Ausschlag. Die wenigen Verteidiger, die überhaupt noch am Leben waren, wandten sich um und suchten ihr Heil in der Flucht. Auch der zweite Tank rollte plötzlich zurück und schoss jetzt nur noch, um die Angreifer auf Distanz zu halten.
    George beugte sich vor und schaltete den Bildschirm aus. »Das war’s«, sagte er ruhig. Im gleichen, ruhigen Ton, aber mit erhobener Stimme, die überall im Raum zu hören sein musste, fuhr er fort: »Wir evakuieren das Hauptquartier. Fliehen Sie. Versuchen Sie nicht zu kämpfen, sondern sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Ich danke Ihnen allen. Und Gott schütze Sie.«
    Niemand antwortete. Niemand reagierte, aber einen Moment später erschütterte eine gewaltige Explosion das Gebäude. Der Boden wankte, Schreie gellten auf, und in der Decke erschien plötzlich ein breiter, gezackter Riss, aus dem Staub und Trümmer regneten.
    Howard zog erschrocken den Kopf ein und auch George duckte sich einen Moment. Zwei oder drei Männer waren von Trümmerstücken verletzt worden und zu Boden gestürzt, doch ansonsten rührte sich immer noch niemand. Howard begriff, dass keiner von diesen Männern und Frauen hier tun würde, was George gesagt hatte. Und warum auch? Sie alle hatten mit eigenen Augen gesehen, dass es nichts mehr gab, wohin sie fliehen konnten.
    George deutete plötzlich auf die Tür zu seinen Privaträumen. »Kommen Sie, Howard«, sagte er. »Schnell.«
    Howard und Rowlf folgten ihm, während er rasch den Raum durchquerte und dabei seine Aufforderung, sich in Sicherheit zu bringen, mehrmals lautstark und ohne den mindesten Erfolg wiederholte. Kurz bevor sie die Tür erreichten, erschütterte eine weitere Explosion das Gebäude. Das Licht flackerte und erlosch zum Teil. In der Luft lag plötzlich Brandgeruch und als Howard im Laufen den Kopf wandte, sah er, dass ein gewaltiger Riss die gegenüberliegende Wand gespalten hatte, aus dem Flammen züngelten.
    Sie stürmten in den Salon. Drei oder vier mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer folgten ihnen und George schloss die schwere Eisentür und legte einen Riegel vor, der allein massiv genug aussah, um einen Tank aufzuhalten.
    Er hatte es kaum getan, als der Boden wieder zu zittern begann und auf der anderen Seite der Tür eine Reihe dumpfer, krachender Explosionen erscholl. Das Metall war dick genug, jeden anderen Laut zu verschlucken, doch Howard ahnte, was jetzt dort drüben geschah. Der Gedanke, dass all diese Menschen dort jetzt starben, ohne dass er auch nur das Mindeste tun konnte, machte ihn schier wahnsinnig.
    George rannte an ihm vorbei, näherte sich der Zeitmaschine und gestikulierte wild zu ihm und Rowlf, ihm zu folgen. Verwirrt gehorchte Howard und sah, dass George hektisch an den Kontrollen der Maschine zu hantieren begann. Plötzlich erscholl ein leises Summen und das große Rad an ihrem hinteren Ende begann sich zu drehen.
    »Was

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