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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Gesicht, aber er wandte sich trotzdem um und sah den Schirm an, auf dem das Antlitz eines vielleicht fünfzigjährigen, grauhaarigen Mannes erschienen war. Howard trat neugierig hinter ihn. Das Gesicht auf dem Bildschirm bewegte sich. Es war nicht einfach nur ein Bild. Trotz allem faszinierte Howard der Anblick noch immer.
    »General Perkins?«, begann George. Seine Stimme klang ungeduldig und nicht sehr freundlich. »Was gibt es?«
    »Wir werden angegriffen, Wells«, antwortete Perkins in kaum weniger unfreundlichem Ton.
    »Ach?«, sagte George scharf. »Was glauben Sie, was wir hier tun? Crickett spielen?«
    »Sie wissen genau, was ich meine«, antwortete Perkins zornig. »Wir können uns nicht mehr lange halten. Mit viel Glück eine halbe Stunde, und wahrscheinlich aber nicht einmal das. Wir müssen uns entscheiden.«
    »Das ist bereits geschehen, General«, antwortete George. »Sie kennen meine Befehle, oder?«
    Das Gesicht auf dem Bildschirm nickte und schüttelte gleich darauf den Kopf. »Ich beschwöre Sie, Commander«, sagte Perkins. »Geben Sie mir die Erlaubnis, die Raketen abzufeuern. Wenn wir es jetzt nicht tun, können wir es überhaupt nicht mehr.«
    Howard sah deutlich, wie wütend George wurde. Aber er beherrschte sich und antwortete mit gepresster, doch halbwegs ruhiger Stimme: »Das kann ich nicht, General. Bitte seien Sie vernünftig. Tun Sie nichts Unüberlegtes. Sie wissen, was geschehen ist, als wir es das letzte Mal versucht haben. Wollen Sie noch eine Großstadt vernichten?«
    »Das geschieht doch sowieso«, antwortete Perkins. »Sie werden uns so oder so alle töten, Commander. Ich beschwöre Sie! Geben Sie mir die Erlaubnis, einen Atomschlag gegen R’lyeh zu führen. Das ist vielleicht unsere letzte Chance.«
    »Nein«, sagte George. »Mein Entschluss steht fest. Wir werden diese Waffe nicht noch einmal einsetzen. Sie richtet mehr Schaden als Nutzen an. Sie kennen Ihre Befehle, General. Befolgen Sie sie!« Er schaltete ab, ehe Perkins noch einmal widersprechen konnte und wandte sich mit einem hörbaren Seufzen zu Howard um.
    »Ich bete, dass er nicht auf eigene Faust handelt«, sagte er. »Großer Gott, das hätte uns gerade noch gefehlt.«
    »Was hat er damit gemeint, als er von einem Atomschlag sprach?«, fragte Howard.
    George zögerte. Er wich seinem Blick aus. »Eine … Waffe, die ich aus der Zukunft mitbrachte«, antwortete er schließlich. »Aber ich bin nicht sicher, dass es richtig war. Ihre Wirkung ist unvorstellbar. Sie vermag ganze Städte in einer einzigen Sekunde auszulöschen. Am Anfang hatten wir sogar einen gewissen Erfolg damit, doch als wir sie das zweite Mal einsetzen wollten, da drehten die Raketen kurz vor dem Ziel ab und nahmen Kurs auf Birmingham und Amsterdam. Beide Städte wurden vollkommen zerstört.« Er ballte zornig die Faust. »Verdammt, es ist einfach nicht fair, gegen Zauberei kämpfen zu müssen.«
    »Was haben Sie nur getan, George?«, fragte Howard leise. Er machte eine Geste, die den ganzen Raum einschloss. »Sprechende Bilder. Kanonen, die sich aus eigener Kraft auf Ketten fortbewegen. Maschinen, die fliegen. Waffen, die ganze Städte zu zerstören vermögen. Sie haben die Entwicklung von Jahrhunderten in wenig mehr als einem Jahrzehnt vorweggenommen. Ist Ihnen eigentlich klar, was Sie damit vielleicht angerichtet haben?«
    Georges Reaktion war so heftig, dass sie selbst Howard im ersten Moment überraschte. »Angerichtet?«, fragte er. Seine Augen flammten auf. »Verdammt, Howard, wissen Sie überhaupt, was Sie da reden? Die menschliche Rasse kämpft um ihr Überleben und so, wie es aussieht, haben wir diesen Kampf schon verloren! Da draußen sterben in diesem Moment vielleicht Millionen von Menschen und Hunderte von Millionen sind bereits gestorben! Welchen Schaden könnte ich wohl anrichten, der größer wäre?«
    »Die Zeit ist ein empfindliches Gebilde, George«, sagte Howard, der sich plötzlich in die Defensive gedrängt sah. »Niemand kann ungestraft daran herummanipulieren.«
    George lachte schrill. »Sie sind ja wahnsinnig«, sagte er. »Wir kämpfen hier um die Existenz dieses Planeten, und Sie, Sie … Sie erzählen irgendetwas vom Gefüge der Zeit und Dingen, die man nicht darf. Wissen Sie was? Es ist mir völlig egal, was ich darf und was nicht! Ja, vielleicht hab ich die Zukunft verändert, mit dem, was ich tat, und vielleicht -«
    »- ist das, was jetzt passiert, der Preis, den Sie dafür bezahlen«, unterbrach ihn Howard.
    George

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