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Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Titel: Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Herrn Bruder gut bekannt.«
    »So?«, fragte ich noch einmal. »Das ist seltsam. Er hat Sie in seinen Briefen nie erwähnt.« Es fiel mir schwer, mich auf Storm zu konzentrieren. Das Wogen und Beben hinter ihm wurde deutlicher. Ich konnte nicht wirklich Einzelheiten erkennen, aber da war etwas. Oder nein, das stimmte nicht … irgendetwas wollte werden.
    »Nun, wir waren nicht eng befreundet, wenn Sie das meinen«, sagte Storm, hastig und mit einem leisen, nervösen Lachen. »Aber ich kann doch behaupten, dass ich oft genug in diesem prachtvollen Haus zu Gast war, um es zu kennen.«
    Ich fragte mich, welches Gesicht der Bursche wohl gemacht hätte, hätte ich ihm gesagt, dass mein »verstorbener Herr Bruder« niemand anderer als ich selbst war, und dass ich ihn vor dem heutigen Tage noch nie gesehen hatte. Leider konnte ich das nicht. Und ich war auch nicht in der Stimmung dazu. Diese unheimliche Nicht-Bewegung hinter Storm und den beiden anderen wurde immer deutlicher. Ich war jetzt vollkommen sicher, dass dort irgendetwas war.
    »Ich will nicht behaupten, das Haus in allen Einzelheiten zu kennen«, fuhr Storm fort und begann anzüglich zu kichern. »Es gibt immer den einen oder anderen verschwiegenen Ort, den man selbst guten Freunden nicht so ohne weiteres zeigt, Sie verstehen?«
    »Sicher«, murmelte ich und starrte die Schatten an. Ich spürte selbst, wie mir der Schweiß ausbrach. Es war vorbei. Die GROSSEN ALTEN und ihre diversen Apologeten waren besiegt, vielleicht nicht für alle, aber doch für sehr, sehr lange Zeit. Ich hatte meinen eigenen Sohn geopfert, um Cthulhu und die anderen schwarzen Götter daran zu hindern, die Erde zu übernehmen und ihre Bewohner zu versklaven! Was ich sah, konnte einfach nicht sein! Es durfte einfach nicht sein!
    »Jedenfalls versichere ich Ihnen, dass wir Ihren Wünschen nach einer möglichst originalgetreuen Restauration nachkommen können«, fuhr Storm fort. »Technische Änderungen natürlich vorbehalten.«
    Die Schatten verdichteten sich, bekamen Substanz und Materie und plötzlich starrten mich schmale geschlitzte Augen an. Nadelspitze Fänge blitzten und ich hörte ein tiefes, drohendes Knurren. Ich spürte selbst, wie alle Farbe aus meinem Gesicht wich.
    »Selbstverständlich nur, wen es sich als unumgänglich erweisen sollte«, sagte Storm hastig. Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hörten auf, imaginäres Geld zu zählen.
    Das Knurren wurde lauter und dann schoss eine beige-braune, langhaarige Katze zwischen Storm und Lickus hindurch und verschwand auf der anderen Seite des Platzes. Eine Katze. Nichts als eine ganz normale Katze. Ich atmete hörbar erleichtert auf. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass ich ein wenig zur Ruhe kam. Und vor allem auf andere Gedanken.
    »Sehen Sie, Mister Craven, ich wusste doch, dass wir uns einig werden«, sagte Storm. »Ich sehe schon, dies wird der Beginn einer langen, intensiven Geschäftsfreundschaft.«
    Gottlob kam in diesem Moment Howard zurück.
    Ich eilte ihm mit weit ausgreifenden Schritten entgegen und unterbrach Storms Redefluss, ohne mich auch nur zu ihm herumzudrehen: »Ich erwarte dann Ihr schriftliches Angebot, meine Herren. Meine momentane Adresse ist Ihnen ja bekannt.«
    »Schriftlich?«, murmelte Lickus. Er klang ein bisschen erschrocken.
    »Etwa auch … verbindlich?«, fügte Will hinzu. Er hörte sich an, als stünde er am Rande der Panik.
    »Schriftlich und verbindlich«, bestätigte ich, noch immer, ohne mich zu den dreien herumzudrehen. Und weil es mir gerade passend erschien, fügte ich noch hinzu: »Das geht doch bestimmt ganz schnell, oder? Und macht überhaupt keinen Dreck.«
    »Ihr Vertrauen wird nicht enttäuscht werden, Mister Craven«, versicherte mir Storm. Sogar seine Stimme klang ölig. »Das Angebot geht noch heute raus.«
    »Sie werden Augen machen«, fügte Lickus hinzu.
    Howard blickte zuerst die drei Berufschaoten und dann mich verstört an, aber er war diplomatisch genug, wenigstens zu warten, bis sie gegangen waren, ehe er fragte: »Was hast du denn mit denen gemacht?« Bei jeder einzelnen Silbe blies er mir eine übel riechende Qualmwolke ins Gesicht.
    Ich hustete demonstrativ, ehe ich antwortete: »Erzähl mir lieber, wo du diese Gestalten aufgetrieben hast«, seufzte ich. »Nebenbei – hast du hier irgendwo eine Katze gesehen?«
    »Sie wurden mir empfohlen«, antwortete Howard.
    »So? Von wem? Nero?«
    Howard verzog die Lippen zu einem flüchtigen Lächeln und zündete sich eine neue

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