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Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Titel: Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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stellte sich nicht zu deutlich vor, was hätte passieren können. Sie hatten ein furchtbares Unglück erlebt, aber Forbes wusste auch, dass sie zugleich nur um Haaresbreite an einer gewaltigen Katastrophe vorbeigeschlittert waren.
    Inzwischen zeichnete sich zumindest ein einigermaßen deutliches Bild ab, wie es zu dem Unglück hatte kommen können. Überlebende Tunnelarbeiter hatten berichtet, dass man auf große unterirdische Hohlräume gestoßen wäre, von deren Existenz vorher niemand etwas geahnt hatte. Der Durchbruch zu einer dieser Grotten musste die offenbar ziemlich instabile Statik der Höhlen zerstört und diese zum Einsturz gebracht haben. Das wiederum hatte Auswirkungen bis hin zur nahe gelegenen Atkins-Road gehabt und das Erdreich unter dem Hansom-Komplex einsacken lassen. Mittlerweile wurde unter äußersten Sicherheitsvorkehrungen daran gearbeitet, die unterirdischen Höhlen freizulegen, damit man sie untersuchen und die Leichen der verschütteten Tunnelarbeiter bergen konnte. Drei Tote hatte man bereits gefunden, vier weitere Männer wurden noch vermisst. Überlebenschancen wurden ihnen angesichts der Schwere der Verwüstungen kaum noch eingeräumt, doch es bestand immerhin noch ein kleiner Hoffnungsfunken und deshalb wurde die Suche entschlossen weitergeführt. Nach Forbes’ Meinung vollkommen sinnlos, aber trotzdem entschlossen; und sei es nur, um den Angehörigen der verschütteten Arbeiter Genüge zu tun – und natürlich der öffentlichen Meinung.
    Forbes wandte sich vom Anblick der geborgenen Leichen ab, als er Berger, den Leiter der Rettungsmannschaften, auf sich zukommen sah. Er sah erschöpft aus und auf eine schwer in Worte zu fassende, nicht unbedingt körperliche Art müde.
    »Wir haben einen schmalen Durchbruch geschafft«, berichtete Berger. »Zumindest ein Teil der Höhlen ist noch intakt. Sieht sogar einigermaßen stabil aus.«
    »Ein Lebenszeichen von den Vermissten?«
    »Nein, Sir, leider nicht. Damit besteht wohl kaum noch Hoffnung, dass sie überlebt haben könnten.« Er schüttelte müde den Kopf. »Wenigstens dürfte es schnell gegangen sein. Ich glaube nicht, dass sie viel gespürt haben.«
    »Ich werde mir die Höhlen ansehen. Wie beurteilen Sie die Stabilität?«
    Berger zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen, Sir. Theoretisch kann es jederzeit zu weiteren Einstürzen kommen. Lediglich den Durchbruch, den wir geschaffen haben, konnten wir so weit absichern, dass dort kaum noch Gefahr besteht. Aber ich kann nichts garantieren.«
    »Also gut, sehen wir uns die Sache an.« Forbes wunderte sich selbst ein bisschen über den mutigen Klang in seiner Stimme. In seinem Inneren sah es ganz und gar nicht so aus. Er wollte so ziemlich überall hin auf dieser Welt, nur nicht dort hinunter. Leider musste er es. Forbes folgte dem Mann ein Stück durch den stark abschüssigen Tunnel, bis sie die Einbruchstelle erreichten. Sie betraten den schmalen, notdürftig mit Eisenträgern abgestützten Durchgang. Forbes fühlte sich ziemlich mulmig. Zwischen den Stützen rieselten Sand und Staub hervor. Er konnte hören, wie die Träger unter ihrer Last knirschten und ächzten, und für einen Moment war es ihm, als könnte er die Tonnen von Felsgestein und Erde über sich körperlich fühlen; wie eine erdrückende Last, die ihm den Atem abschnüren wollte.
    Er hatte die Bergungstrupps aufgefordert, ihre Kräfte in erster Linie darauf zu konzentrieren, diesen Durchgang zu schaffen und notdürftig abzusichern. Die Suche nach weiteren Leichen hatte Zeit. Angesichts des geschehenen Unglücks kam es ihm ein bisschen makaber vor, dass er alles daransetzte, sich wie ein drittklassiger Abenteurer an die Erforschung der unterirdischen Höhlen zu machen, aber ihm blieb keine andere Wahl. Zum einen hatte bislang die kleine Chance bestanden, dass noch Überlebende in den Grotten eingeschlossen waren, zum anderen musste er unter allen Umständen herausfinden, wie groß und stabil die Höhlen waren und wie weit sie sich erstreckten. Möglicherweise bestand die Gefahr weiterer Einstürze, von denen dann auch bewohnte Häuser oder stark frequentierte Straßen und Plätze betroffen sein könnten. Unvorstellbar, wenn sich etwa herausstellte, dass noch weitere, möglicherweise bewohnte Gebäude vom Einsturz bedroht waren!
    Der Durchbruch war etwa zwei Dutzend Yards lang und wenn er an größeren Felsbrocken vorbeiführte, die noch nicht beiseite geräumt worden waren, stellenweise so schmal, dass sich Forbes,

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