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Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Titel: Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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die Felsschicht stellenweise kaum mehr als ein oder zwei Yards, das würden genauere Messungen ergeben müssen.
    »Ich möchte mir auch die angrenzenden Höhlen ansehen«, erklärte Forbes. »Ich muss mir wenigstens einen ungefähren Überblick über ihre Größe verschaffen.«
    »Ich komme mit Ihnen«, sagte Berger. »Ihr anderen bleibt zurück. Es hat keinen Sinn, wenn ihr euch auch noch in Gefahr bringt.«
    Die letzte Bemerkung, fand Forbes, war äußerst überflüssig. Aber er schwieg dazu.
    Der Durchbruch endete etwa in halber Höhe der Höhle. Über eine Leiter stiegen die beiden Männer tiefer hinab und gingen vorsichtig weiter. Sie mussten über einige lose Felsbrocken klettern, um die Nebenhöhle zu erreichen. Auch hier gab es Tropfsteinsäulen und die Grotte war tatsächlich mindestens ebenso groß, wie die erste. Wenigstens schloss sich keine weitere daran an, zumindest nicht unmittelbar. Dafür waren im Hintergrund der Höhle mehrere unregelmäßig geformte Risse im Gestein zu erkennen, die sich wie Stollen weit in die Felswand hinein fortzusetzen schienen. Das war keine Höhle, dachte Forbes erschrocken, das war ein verdammtes Labyrinth!
    »Es hat keinen Zweck, wenn wir uns die auch noch ansehen«, stellte er fest. »Es sind einfach zu viele und wer weiß, wie weit sie sich hinziehen.«
    Das war nur die halbe Wahrheit. Sicherlich stimmte es, aber der Hauptgrund für Forbes’ plötzliches Zögern war ein ganz anderer: Mit einem Mal hatte er Angst davor, weiterzugehen. Eine völlig grundlose, aber immer stärker werdende Angst, die er kaum noch beherrschen konnte. Mit zitternder Stimme fuhr er fort: »Hier müssen richtige Forschungstrupps her und -«
    »Da ist jemand!«, stieß Berger plötzlich hervor. Er packte ihn am Arm und deutete mit der anderen Hand auf einen der Stollen. Im ersten Moment glaubte Forbes an eine Täuschung, dann nahm auch er eine Bewegung in der Dunkelheit hinter einem der Löcher wahr – und im nächsten Augenblick kam ein Mann aus dem Stollen herausgetaumelt. Seine Bewegungen waren schleppend, er war offenbar völlig am Ende seiner Kräfte, denn kaum hatte er die Höhle erreicht, knickten die Beine unter ihm ein. Er stürzte zu Boden und blieb wie vom Blitz gefällt liegen.
    Forbes eilte zu ihm hinüber und kniete neben dem Mann nieder, um ihm zu helfen. Aber er wagte es nicht, ihn zu berühren.
    Der Mann bot einen furchtbaren Anblick. Er stank zum Gotterbarmen und Forbes erkannte verwirrt, dass es sich nicht um einen der vermissten Bauarbeiter handelte. Die Kleidung des Mannes war zerlumpt, zerrissen und ebenso wie die Hände, das Gesicht und das strohblonde Haar des Unbekannten vollkommen verdreckt; dennoch war zu erkennen, dass es sich um die ehemals vermutlich weiße Uniform eines Marineoffiziers handelte. Der Mann war völlig entkräftet und fast zum Skelett abgemagert. Er zitterte am ganzen Körper; seine Lippen bebten, als versuchte er etwas zu sagen, und die Augen rollten wild unter den geschlossenen Lidern hin und her.
    Forbes verschwendete einen kurzen Augenblick an die Frage, wie zum Teufel ein offenbar ranghoher Marineoffizier in diese unterirdischen Höhlen gelangt sein mochte, dann griff er nach dem Kopf des Mannes und hob ihn vorsichtig an.
    Vielleicht hätte er das besser nicht getan, denn kaum, dass der Unbekannte die Berührung spürte, begann er wie rasend um sich zu schlagen und riss die Augen auf. Die ungezügelte Wildheit des Wahnsinns, den er im Blick des Fremden las, lähmte Forbes für einige Sekunden so sehr, dass er vollkommen unfähig war, sich zu bewegen. Mehrere harte Faustschläge trafen ihn und schleuderten ihn zurück. Forbes stürzte rücklings zu Boden und schlug schwer mit dem Hinterkopf gegen einen Stein.
    Als er endlich aus seiner Erstarrung erwachte und benommen die Arme zu einer Gegenwehr nach oben riss, war es bereits zu spät. Dicht über sich sah er das zu einer Grimasse verzerrte Gesicht des Unbekannten. Gleich darauf spürte er einen heißen Schmerz an der Kehle und vernahm schlürfende Geräusche.
    Dann senkte sich Dunkelheit über ihn.
     
    Die Fahrt verlief weitgehend schweigend. Rowlf döste vor sich hin, während Howard und ich damit beschäftigt waren, auf verschiedenen Seiten aus den Fenstern der Kutsche zu starren. Meine Stimmung hatte sich seit dem Aufbruch vom Ashton Place nicht sonderlich gebessert und ich wollte meine schlechte Laune nicht an Howard abreagieren, deshalb schwieg ich lieber und hing meinen Gedanken

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