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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verwandelt hätte. Ein unbeschreibliches Ding mit zahllosen peitschenden Armen, die über das Pflaster glitten.
    Und das sich ihm näherte!
    Ein eisiger Schrecken durchfuhr Sir Geoffrey, ein Gefühl, das er seit seiner Kindheit nicht mehr verspürt hatte.
    Devil stieß ein klägliches Jaulen aus, in das gleich darauf auch Lucifer einfiel, dann wichen die Tiere langsam zurück, wobei sie ihn einfach mit sich zogen.
    Sir Geoffrey versuchte erst gar nicht, ihnen Widerstand zu leisten. Zu sehr hielt ihn das, was er sah, in seinem Bann gefangen.
    Der unmögliche Schatten der titanischen Scheußlichkeit vor ihm wuchs immer noch weiter und glitt dabei auf ihn zu, wobei er wie mit rauchigen Armen aus geronnener Schwärze nach ihm zu greifen schien.
    Mit einem letzten entsetzten Heulen warfen die Hunde sich herum und stürmten davon. Obwohl er instinktiv die Leinen losließ, brachte der Ruck Sir Geoffrey aus dem Gleichgewicht und hätte ihn fast stürzen lassen. Als er sich wieder gefangen hatte, war der Schatten nur mehr wenige Fuß breit von ihm entfernt. Der eisige Schrecken, der von ihm Besitz ergriffen hatte, schien sich in eine unsichtbare Hand zu verwandeln, die geradewegs in seine Brust griff und sein Herz zusammenzupressen schien.
    Ein, zwei Sekunden lang blieb Sir Geoffrey Winningham noch wie erstarrt stehen, dann tat er etwas, was er noch nie in seinem Leben getan und nicht geglaubt hatte, dass es ihm jemals widerfahren könnte: überwältigt von namenloser Panik fuhr er herum und rannte davon, so schnell er nur konnte.
    Selbst als er längst wieder die Tür seines Hauses hinter sich verriegelt und mit zitternden Händen drei Brandys in sich hineingekippt hatte, war er noch in Schweiß gebadet und sein Herz raste, als wolle es in seiner Brust explodieren.
     
    Die Helligkeit war nicht wirklich so grell, wie sie mir im ersten Moment vorgekommen war – nur der matte Schein der Kerzen auf meinem Schreibtisch – und meine Augen brauchten nur Sekundenbruchteile, um sich daran zu gewöhnen. Mein Verstand hingegen brauchte wesentlich länger, um wieder in die Realität zurückzufinden.
    Noch immer schrie ich wie am Spieß und schlug blindlings um mich. Erst nach mehreren Sekunden begriff ich, dass die Spinnen verschwunden waren, nie existiert hatten, und ich mich wieder in meinem Schlafzimmer befand. Ich verstummte, ließ mich auf meinem Stuhl zurücksinken und presste die Hände gegen die Schläfen. Ein heftiger Schmerz pulsierte in meinem Kopf, aber wesentlich schlimmer noch war das Gefühl völliger Desorientierung. Noch immer hämmerte mein Herz wie wild und auch jetzt noch meinte ich, das Krabbeln der Spinnen überall auf meinem Körper zu spüren. Nur langsam ließ das Gefühl grenzenlosen Ekels nach, das mir die Kehle zuschnürte, und mein Magen beruhigte sich wieder.
    Ich atmete ein paar Mal tief durch. Auch der hämmernde Kopfschmerz ließ allmählich nach, sodass ich wieder einigermaßen klar denken konnte. Auf das, was geschehen war, konnte ich mir dennoch keinen Reim machen. Alles schien nicht mehr als ein Albtraum gewesen zu sein, aber noch nie hatte ich einen Traum erlebt, der so intensiv gewesen war und auch nach dem Aufwachen noch so lange in mir nachwirkte. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich eingeschlafen war, geschweige denn wann. Aber zumindest das ließ sich herausfinden.
    Suchend blickte ich mich nach Grays Formularen um und entdeckte sie zusammengeknüllt in einer Zimmerecke. Den Wutanfall also hatte ich offenbar noch wirklich gehabt. Vermutlich hatte der Traum – wenn es denn tatsächlich nur ein Traum gewesen war – erst damit begonnen, dass ich das Zimmer verließ. In Gedanken versunken massierte ich meinen Arm und bemerkte plötzlich den leichten Bluterguss, der sich genau dort befand, wo ich mich gekniffen hatte. Verstört starrte ich den roten Fleck an. Es war möglich, dass ich so intensiv geträumt hatte, dass ich meine Bewegungen im Schlaf nachvollzogen und mich wirklich gekniffen hatte, doch wirklich überzeugen konnte mich die Erklärung nicht.
    Dann entdeckte ich den Schmutz an meiner Schulter. Der rote Fleck am Arm hatte mich aus der Fassung gebracht, aber der Anblick des dicken Streifens Spinnweben war wie ein Schock. Ich hatte meinen Gehrock erst hier im Zimmer ausgezogen und da war das Hemd noch nicht schmutzig gewesen. Das Zimmer selbst war zu sauber, als dass die Spinnweben von hier stammen könnten, und ich hatte es nicht mehr verlassen – es sei denn im Schlaf.
    Was zum

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