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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Laus is H.P. schon vorner Weile über die Leber gelaufen. Grad dat is einer der Gründe, warum ich so oft unterwegs war. Wie lange isser schon wech?«
    Er streifte seinen Regenmantel wieder über.
    »Nicht lange, vielleicht eine Viertelstunde, bevor du gekommen bist. Was hast du vor?«
    »Irgendwie tut mir die janze Sache nich richtisch gefalln tun«, nuschelte Rowlf. »Ich denk’, ich sollt’ mal nachsehen tun, wat wirklich los ist. Isset Pferd noch im Schuppen?«
    Mary nickte. »Howard hat eine Mietkutsche genommen. Aber du kannst doch nicht …«
    Ohne ihr Gelegenheit zu weiterem Widerspruch zu geben, riss Rowlf die Haustür auf und hastete geduckt in den Regen hinaus.
     
    Ich weiß nicht, wer von uns beiden verblüffter war, Howard oder ich. Ich darüber, ihn hier zu treffen, und er wohl in erster Linie darüber, dass ich mit einem zum Schlag erhobenen Kerzenleuchter vor ihm stand und ihm um ein Haar den Schädel eingeschlagen hätte. Mehrere Sekunden starrten wir uns nur fassungslos an.
    »Howard?«, murmelte ich schließlich ungläubig und ließ langsam den Kerzenleuchter sinken. »Was zum Teufel machst du hier? Viel hat nicht mehr gefehlt und ich hätte dich erschlagen.«
    »Was keine besonders freundlich Art gewesen wäre, einen alten Freund zu begrüßen«, erwiderte er mit einem verkrampften Lächeln. »Vor allem, da ich nur mal nachsehen wollte, wie es dir in deiner ersten Nacht in deinem neuen alten Heim so geht.«
    »Und warum schleichst du dich dann wie ein Einbrecher ins Haus?«
    »Was heißt da wie ein Einbrecher?« Ein Blitz beleuchtete Howards Gesicht und ich konnte sehen, wie er die Stirn runzelte. »Ich habe ein paar Mal laut nach dir gerufen, aber du hast nicht geantwortet. Also bin ich hereingekommen.«
    »Und wer ist bei dir? Rowlf?«
    »Niemand, ich bin allein. Wie kommst du darauf? Rowlf habe ich schon seit gestern nicht mehr gesehen.«
    »Aber …« Ich zündete die Kerze wieder an, trat an ihm vorbei und blickte mich suchend um. Weder auf der Treppe noch in der Eingangshalle war jemand zu entdecken. »Ich war mir sicher, ich hätte mehrere Personen gesehen und auch Stimmen gehört.«
    »Ich habe lediglich vor mich hin geschimpft, weil ich von dem Regen klatschnass geworden bin und es hier so dunkel war.« Howard musterte mich besorgt. »Was ist eigentlich los mit dir?«
    »Nichts«, versicherte ich hastig. »Es ist nur ein bisschen … unheimlich so allein hier im Haus. Vor allem, wenn man dann plötzlich entdeckt, dass man gar nicht so allein ist.« Ich rang mir ein Lächeln ab. »Anscheinend bin ich wohl etwas nervös. Auf jeden Fall bin ich froh, dass du gekommen bist. Aber woher um alles in der Welt wusstest du, dass ich mich ausgerechnet hier versteckt halte?«
    »Das war nicht weiter schwer zu erkennen.« Er zog eine Zigarre unter seinem Mantel hervor, beugte sich vor und zündete sie an der Kerze an. Anschließend deutete er mit der Zigarre auf den Fußboden und im gleichen Moment hätte ich mich am liebsten selbst geohrfeigt. Deutlich sichtbar zeichneten sich meine Fußabdrücke in der dünnen Staubschicht ab. »Wenn du dich wieder mal versteckst, solltest du darauf achten, dass du dein Versteck nicht gerade mit Wegweisern markierst.«
    »Schon gut«, murmelte ich verdrossen. »Sieht so aus, als hätte ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.« Es ärgerte mich, dass ich mich so stümperhaft verhalten hatte, und Howards süffisante Art, mir meinen Fehler unter die Nase zu reiben, weckte erneut meinen Zorn.
    »Wie wäre es, wenn wir jetzt in dein Zimmer gingen?«, schlug er vor. »Ist nicht gerade bequem hier. Außerdem bin ich halb durchnässt und friere wie ein Schneider.«
    »Sicher«, murmelte ich.
    Während wir die Stufen in den zweiten Stock hinaufstiegen, blickte ich mich noch einmal misstrauisch um. Ich war mir sicher gewesen, mehrere Personen gesehen und verschiedene Stimmen gehört zu haben. Aber anderseits hatte ich auch einen monströsen Schatten, der ganz sicher nicht der von Howard gewesen war, auf dem Fußboden gesehen und vorher war ich während eines Albtraums offenbar schlafwandelnd durch das Haus geirrt; von meiner unerklärlichen Aggressivität ganz zu schweigen. Irgendetwas stimmte mit mir nicht.
    Ich blieb so plötzlich stehen, dass Howard fast gegen mich geprallt wäre.
    »Bevor du ins Haus gekommen bist, bist du da noch im Garten herumgelaufen?«
    Er blickte mich an, als hätte er einen Geisteskranken vor sich. »In dem Dschungel? Natürlich nicht. Hast

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