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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gegen mich wendet oder mich aus Rache tötet, wenn ich euch gesagt habe, was ihr wissen wollt? Diese Vater-und-Sohn-Idylle kannst du dir sparen, die kaufe ich dir nicht ab.«
    Ich seufzte. »Eigentlich solltest du mich mittlerweile ein bisschen kennen und wissen, dass man meinem Wort vertrauen kann«, sagte ich. »Das ist etwas, das uns grundlegend von denen unterscheidet, denen du bislang gedient hast. Du hast dich selbst schon über diese angebliche menschliche Schwäche lustig gemacht. Ich mache dir nichts vor. Ich weiß nicht, ob ich dir jemals vergeben kann, was du getan hast, wie viele Menschen deinetwegen sterben mussten. Aber jetzt hast du wenigstens die Möglichkeit, etwas von diesem Unrecht wieder gutzumachen.«
    Seinem Gesicht war deutlich der Zwiestreit anzusehen, der in ihm tobte, der Wunsch, mir glauben zu können, auf der einen und das Misstrauen auf der anderen Seite.
    »Im Übrigen haben wir wesentlich mehr Grund, dir zu misstrauen, als umgekehrt«, fügte ich eindringlich hinzu. »Aber wenn du uns nicht hilfst, spielt das ohnehin keine Rolle mehr, denn dann werden wir alle sterben, du genauso wie wir. Dir bleibt keine andere Wahl, als mit uns zusammenzuarbeiten, wenn du leben willst. Es liegt allein an dir.« Ich wandte mich um und gab Rowlf einen Wink. »Schneide ihn los.«
    Der Hüne zog ein Messer aus der Tasche und trat einen Schritt näher, verharrte dann aber. »Meinste wirklich, dasse dem Knirps trauen kanns?«, grollte er.
    »Was ich ihm gerade gesagt habe, gilt für uns genauso«, antwortete ich. »Ohne seine Hilfe sind wir schon so gut wie tot. Wenn überhaupt, dann haben wir nur gemeinsam eine Chance.«
    Rowlf wirkte wenig überzeugt, doch er zuckte lediglich mit den Schultern und durchtrennte ohne weiteren Widerspruch Joshuas Fesseln, nachdem auch Howard zustimmend genickt hatte.
    »Damit haben wir einen ersten Schritt unternommen«, ergriff ich wieder das Wort. »Selbst wenn wir es versuchen würden, könnten wir dich wahrscheinlich nicht aufhalten, wenn du dich entscheiden solltest, zu verschwinden und dich irgendwo zu verkriechen, bis die Thul Saduun dich finden. Oder du beantwortest uns unsere Fragen.«
    »Wenn ich sterbe, dann stirbt die ganze Welt mit mir«, stieß Joshua hervor und massierte seine Handgelenke. »Und vielleicht wäre es sogar am besten so, nach allem, was man mir angetan hat. Vielleicht werde ich leben, wenn ich euch helfe, aber was hätte dieses Leben mir denn noch zu bieten? Alle meine Pläne sind vernichtet.« Es war reine Verbitterung, die aus ihm sprach, aber ich spürte deutlich, dass es noch einen anderen, beständig stärker werdenden Teil in ihm gab, der neue Hoffnung geschöpft hatte und meinen Worten nur zu gerne glauben wollte. Er seufzte. »Also gut, was wollt ihr wissen?«
    »Alles, was du uns über die Thul Saduun sagen kannst«, entgegnete ich. »Du hast vorhin einen Begriff genannt, den ich nicht kenne, irgendetwas mit Schatten.«
    »Eine Schattenwerkstatt«, bestätigte Joshua. »Das ist … so etwas wie eine Festung der Thul Saduun. Ein künstlich geschaffener magischer Ort, an dem die Naturgesetze ihre Gültigkeit verlieren und für sie optimale Lebensbedingungen herrschen. Dort sind sie nahezu unangreifbar und werden innerhalb kürzester Zeit zu ihrer alten Macht zurückfinden. Ihr habt erlebt, auf welche unheimliche Weise sich die THUNDERCHILD verändert hat. Sie hatte begonnen, sich in eine Schattenwerkstatt zu verwandeln. Der Prozess war noch längst nicht abgeschlossen, aber vielleicht vermittelt euch das einen vagen Eindruck, um was für einen Ort es sich handelt. Wenn sie erst einmal eine Schattenwerkstatt fertig errichtet haben, kann keine Macht der Welt ihnen noch etwas anhaben.«
    Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken.
    »Also müssen wir verhindern, dass es überhaupt erst dazu kommt!«, stieß ich hervor. »Du sagtest, dass sie irgendetwas zur Errichtung einer solchen … Schattenwerkstatt brauchen.«
    Joshua nickte. »Es handelt sich um Orte großer Magie, die nur noch zum Teil zu dieser Welt gehören. Aber sie sind mehr: Sie leben. Und deshalb benötigen sie ein Lebewesen, das das Herz ihrer Enklaven bildet, ein magisch stark begabtes Medium, das sie versklaven und zum Zentrum ihrer Schattenwerkstätte machen. Das ist ihr schwächster Punkt.«
    Wieder erschauderte ich. Obwohl Joshua es nicht aussprach, konnte ich mir denken, dass er mich für diesen Part innerhalb der Schattenwerkstatt vorgesehen hatte, die aus der

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