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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ich an diesen Langley nicht mal gedacht. Immerhin liegt das alles mehr als dreißig Jahre zurück.«
    Ich ließ es bei dieser Erklärung bewenden, weitere Vorhaltungen nutzten jetzt auch nichts mehr. Er hatte berichtet, unter welchen Umständen es zu meiner damaligen Entführung gekommen war, wie er Roderick Andara kennen gelernt und wie Professor Langley ihm nach seinem Verschwinden auf magischem Wege die Scheiben geschickt hatte, die meinen Vater und ihn schließlich nach R’lyeh geführt hatten, wo es ihnen gelungen war, mich zu befreien, aber was diesen Teil anbetraf, war seine Schilderung sehr vage geblieben.
    »Und was ist aus Langley geworden, als ihr mich befreit habt?«, erkundigte ich mich.
    »Ich weiß es nicht mehr«, behauptete Howard. Verwirrung zeigte sich auf seinem Gesicht, dann Bestürzung. »Ich weiß, was du jetzt denkst, aber ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern. Alles, was mit dieser Befreiung zu tun hat … Je mehr ich versuche, mich darauf zu konzentrieren, desto mehr verschwimmt alles.«
    Ich war mir nicht sicher, ob es sich nicht wieder nur um eine seiner vielen Ausreden handelte, aber seine Verblüffung und der gequälte Ausdruck auf seinem Gesicht wirkten echt, sodass ich darauf verzichtete, weiter nachzuhaken. Etwas anderes beschäftigte mich ohnehin viel mehr.
    »Das würde also bedeuten, dass es mein eigener Kinderkörper war, in dem ich mich befunden habe«, überlegte ich laut. »Aber wie kann mein heutiger Geist gleichzeitig in der Vergangenheit wie auch im Hier und Jetzt existieren? Oder zumindest abwechselnd, oder …« Ich brach ab, bevor sich meine Gehirnwindungen vollends verknoten konnten.
    »Du denkst viel zu kompliziert«, behauptete Howard amüsiert. »Natürlich hat sich dein Geist nicht wirklich im Schlaf von deinem Körper gelöst und ist in die Vergangenheit gereist. Die Erklärung ist viel einfacher. Offenbar hat Roderick die Erinnerungen daran nicht vollständig aus seinem Gedächtnis gelöscht und im Traum ist dir wieder eingefallen, was damals passiert ist. Nichts weiter als verschüttete Erinnerungen.«
    »Nein«, widersprach ich und schüttelte den Kopf. »Ich besaß sämtliches Wissen, das ich heute habe, war sogar so an meinen erwachsenen Körper gewöhnt, dass ich mich zunächst nicht einmal richtig bewegen konnte. Und nicht zuletzt war auch noch Merlin da.«
    »Natürlich«, bestätigte Howard. »Die groben Fakten mögen stimmen, bis hin zu der Beschreibung Langleys. Aber es war trotz allem nur ein Traum. Dein Unterbewusstsein hat diese Elemente mit deinen tatsächlichen Erinnerungen verflochten, wie es nun mal die Art von Träumen ist.«
    Die Erklärung war ebenso einfach wie nahe liegend, und doch überzeugte sie mich nicht. Aber die Alternative, dass nämlich ein Teil von mir wirklich noch einmal erlebte, was in der Vergangenheit passierte, war erst recht unglaubwürdig. Ich erinnerte mich wieder an den entsetzlichen Schmerz beim Versuch, durch das Tor zu gehen, als ob etwas aus mir herausgerissen würde, und ich wusste aus leidvoller Erfahrung auch, dass das Transportsystem der GROSSEN ALTEN nicht nur durch den Raum, sondern ebenso durch die Zeit führen konnte, aber dennoch …
    »Immerhin wissen wir dank deiner Erinnerungen jetzt, woher Langley diese Scheiben hatte«, fuhr Howard fort. Er wandte sich an Joshua, der schweigend auf seinem Stuhl saß. »Aber mir ist immer noch nicht klar, um was es sich dabei eigentlich handelt und wie sie uns helfen können, die Spur der Thul Saduun zu finden.«
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis Joshua überhaupt merkte, dass er angesprochen wurde. Zum zweiten Mal binnen weniger Monate hatte er alles verloren, woran er geglaubt und wofür er gekämpft hatte. Viele Erwachsene wären an einer so vollkommenen Niederlage schlichtweg zerbrochen. Vielleicht half seine Jugend ihm, alles zu überwinden, aber noch stand er völlig im Bann dessen, was geschehen war. Als er den Kopf hob, gewahrte ich in seinem Blick ein Flackern, das mir nicht gefiel. Sein Wissen war von unschätzbarem Wert für uns, aber es würde sich erst noch zeigen müssen, ob dieses Bündnis uns darüber hinaus wirklich mehr Nutzen als Schaden bringen würde.
    »Ich weiß nicht viel mehr darüber, als ich schon gesagt habe«, behauptete er. »Es handelt sich um so etwas wie Siegel, mit denen Cthulhu jene in der Tiefe zusätzlich bannte. Irgendwie stehen sie mit den Toren in Verbindung, von denen sie auch ihre Kraft beziehen. Selbst wenn den Thul Saduun

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