Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012
mit der er seine Produktionsfirma Troublemaker Studios betrieb. Als er im Gespräch mit Variety seine Mitarbeit offiziell bestätigte, sagte Rodriguez, er hoffe, mit den Dreharbeiten zu dem Film, der den Titel Eine Prinzessin vom Mars oder John Carter vom Mars tragen solle, Anfang 2005 beginnen zu können. »Nach dem ›Herrn der Ringe‹ ist das wohl der letzte bekannte Fantasyklassiker, der noch nicht verfilmt ist, was allerdings daran liegt, dass die nötige Technik bisher noch nicht ausgereift genug war.« Im selben
Artikel beschrieb Jacks das Projekt als »eines der größten Fantasyabenteuer aller Zeiten«, gab jedoch auch zu, dass es eine echte Herausforderung sei, da die neuen Star Wars -Filme und Der Herr der Ringe die Messlatte so hoch gelegt hätten. Trotzdem sprach der Produzent Protosevich, der kurz zuvor Richard Mathesons fast fünfzig Jahre alten Roman »I Am Legend« für die Leinwand adaptiert hatte, sein Lob dafür aus, dass er die »knirschenden« Aspekte aus der alten Geschichte herausgeholt hatte.
Im April 2004 wurde Knowles dann als fünfter Produzent ganz offiziell ins Team aufgenommen. »So viele Filmemacher holen seinen Rat ein, und er macht es immer unter der Hand«, sagte Rodriguez dem Hollywood Reporter . »Ich habe ihm schon lange gesagt, er sollte dafür Anerkennung bekommen, und bei der ganzen Arbeit, die wir in dieses Projekt gesteckt haben, hat er es wirklich verdient.« Jacks war derselben Meinung: »Er war die treibende Kraft, die uns Robert eingebracht hat, und er kennt sich mit den John-Carter-Büchern wirklich gut aus. Er hat uns schon so viel geholfen und wird uns noch so viel helfen, da schien es uns nur richtig zu sein, ihn in die Entstehung des Films mit einzubeziehen.«
Rodriguez’ Beteiligung an dem Projekt bedeutete, dass John Carter vom Mars in seinem bevorzugten Format gedreht werden würde: mit High-Definition-Progressivscan-Digitalkameras auf digitalem Film, ein Prozess, den er während seiner Arbeit an Sin City weiter perfektionierte. Bei diesem Film entschied sich Rodriguez, den Sin-City -Schöpfer Frank Miller als Co-Regisseur und seinen Freund Quentin Tarantino als »special guest director« zu benennen, was ihn dazu brachte, im März 2004 aus der Director’s Guild of America (DGA) auszutreten, um dagegen zu protestieren, dass die Vereinigung sich geweigert hatte, die Nennung von
mehr als einem Regisseur in einem Film zuzulassen, es sei denn, es handele sich um eine »Zusammenarbeit bona fide «, wie im Falle der Coen- oder der Wachowski-Brüder, oder um Co-Regisseure eines Animationsfilms. Da Paramount Pictures die Arbeitsbedingungen der DGA unterzeichnet hatte – was im Klartext hieß, dass das Studio sich verpflichtete, keine nicht organisierten Regisseure zu beschäftigen –, schien Rodriguez’ Austritt ihn auch den Regiestuhl des John-Carter-Projekts zu kosten. Paramount hegte allerdings andere Hoffnungen. »Wir stehen mit Mr. Rodriguez in Verhandlungen und versuchen, eine Lösung zu finden«, sagte Paramount-Chef Rob Friedman der Variety , während Elizabeth Avellan verlauten ließ, dass »wir zurzeit noch nicht ausscheiden. Wir arbeiten immer noch hart daran, diesen Film zu machen.« Wenige Tage später erklärte Rodriguez der Entertainment Weekly , dass er den John-Carter-Film auch machen könne, ohne wieder in die DGA einzutreten, da er dafür engagiert worden sei, bevor er die Vereinigung verlassen habe. Im Mai war Rodriguez dann aber offiziell raus und die Produzenten begannen, mit einem anderen Pionier des Digitalfilms zu verhandeln: Kerry Conran, dessen bahnbrechender Alternate-Reality-Science-Fiction-Film Sky Captain and the World of Tomorrow fast vollständig vor einem Blue Screen gefilmt worden war, und zwar in demselben High-Definition-Digitalfilmverfahren wie Sin City .
Hat es nicht auf den Mars geschafft: Kultregisseur Robert Rodriguez
»Wir arbeiten unter Hochdruck daran«, erklärte Conran während einer Vorab-Promotiontour für World of Tomorrow im September 2004, wobei er hinzufügte, es werde gerade an einem neuen Drehbuch gearbeitet. »In wenigen Monaten werden wir hoffentlich loslegen können. Diesmal werden uns wohl etwas größere Mittel zur Verfügung stehen«, ergänzte er und verwies damit auf das eher bescheidene Budget von World of Tomorrow , der von Paramount eingekauft, fertiggestellt und vertrieben worden war. Auf die Frage, ob der Film denn nun vollkommen digital gedreht würde oder nicht, antwortete er: »Ich denke,
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