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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Gebetes und sprach es am Grab des letzten Menschen.
    Lange saß Sam dann an der Stelle, an der Smithers gestorben war, und starrte ins Leere. Er konnte beim Tageslicht die Sterne nicht sehen, aber er wußte, daß sie da waren, kalt und feindlich.
    Die Fremden aus dem Universum sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Sie mußten für das bezahlen, was sie getan hatten. Der Mensch konnte sich nicht mehr rächen, aber seine Erben würden es für ihn tun.
    Der Haß wuchs in Sam, und bald bestand er nur noch aus Haß.
    Haß gegen die Unbekannten von den Sternen!
    Mit einer jähen Bewegung schaltete er das Funkgerät ein und rief das Positronengehirn.
    »Du hast tausend Robotkörper zur Verfügung. Kannst du ihnen Gehirne geben, die nach meiner Programmierung geschaffen sind? Sie müssen töten, vernichten – und hassen können. Wie ich. Hast du genügend Material?«
    »Das Material ist vorhanden, und das Programm kann ausgeführt werden.«
    »Dann fange damit an«, befahl Sam. Sein Blick fiel auf Joe. »Lasse einen der Robotkörper übrig, um einen Roboter zu ersetzen, den ich dir bringe. Beginne sofort mit der Arbeit.«
    »Das Programm ist bereits angelaufen«, erwiderte das Gehirn.
    Neunhundertneunundneunzig – das würde genug sein. Sie würden alle so sein wie er. DeMatre hatte zwar von einem Zufallsfaktor gesprochen, aber so geringe Unterschiede würden keine bedeutende Rolle spielen. Die erste Gruppe der fertigen Roboter würde sofort auf die Suche nach Material gehen, damit weitere zehntausend gebaut werden konnten. Material gab es auf der Erde genug, sogar für Millionen Roboter. Es gab Bücher. Die Roboter würden sie lesen.
    Und dann würden sie die Erde verlassen, nachdem sie die Schiffe gebaut hatten. Bessere und schnellere Schiffe, als die Menschen sich in ihrer kühnsten Phantasie hatten vorstellen können.
    Die Roboter erhielten zwar ihre Programmierung, aber in Wirklichkeit bekamen sie viel mehr. Er, Sam, würde ihnen von den Menschen berichten, von ihren großen Taten und von ihrem jähen Ende. Sie würden erfahren, daß es einen Gegner im Universum gab, eine Rasse technologisch hochstehender Ungeheuer, die man irgendwo dort draußen zwischen den Sternen zu finden und zu vernichten habe.
    Es würde die einzige Aufgabe der Roboter sein, die Milchstraße, Planet für Planet, abzusuchen, bis man den Feind entdeckte. Es konnte Jahrtausende dauern, aber Zeit spielte keine Rolle mehr, nur noch das Erbe der Menschen und die Rache.
    Gerechtigkeit!
    Sam starrte in den Himmel und versprach den unsichtbaren Sternen, daß er kommen werde – und mit ihm das gewaltige Heer der Rächer.
     
    9
     
    Unlöschbarer Haß überschwemmte die Galaxis und eilte in Form gepanzerter und schwer bewaffneter Schiffe von Stern zu Stern, von Planet zu Planet. Wahrzeichen unbeschränkter Macht und modernster Technologie, das war die Flotte der Roboter. Sie vergaß keine Welt.
    Tausend Sonnen schienen auf Planeten hinab, auf denen die Flotten die Reste längst vergangener Kulturen fanden. Sie waren vernichtet worden, oder sie waren selbst im Meer der Zeit versunken. Fünfhundert Sonnen gaben Planeten Licht und Wärme, auf denen intelligente und friedfertige Rassen lebten, mit einer bescheidenen Technologie. Die Schiffe der Roboter landeten auf ihnen, und als sie wieder starteten und im Himmel verschwanden, ließen sie glückliche Völker zurück, die dem Ebenbild des Menschen Dank und Verehrung zollten.
    In den Robotern schwelte der Haß, aber bis jetzt war der Gegner nicht entdeckt. Freunde und Verbündete wurden gefunden, denen man das Geheimnis der Raumfahrt schenkte.
    Die Flotte wurde größer und größer.
    Sie durchquerte die Milchstraße, bis es keinen Planeten mehr gab, der nicht friedlich erobert worden war.
    Eine Pause entstand.
    Zögern.
    Die Flotten bereiteten sich auf den großen Sprung vor, dann wagten sie ihn. Über Tausende und Millionen von Lichtjahren hinweg rasten die Schiffe der Rache zu den Galaxien jenseits des großen Abgrundes, angefüllt mit dem Willen zu zerstören und angetrieben vom unstillbaren Hunger des Hasses – und dem Trachten, Gerechtigkeit zu üben.
    In dem Tempelpalast der Hauptwelt des Andromedanebels stand Sam vor dem langen Tisch und starrte auf die Beweisstücke. Mit den empfindlichen Fingern seines geschmeidigen, siebzehnten Körpers tastete er die Folien ab, auf denen die alte Schrift kaum noch zu lesen war. Dann sah er auf und begegnete dem Blick des großen Wissenschaftlers, der gerade

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