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Baumkronen in den Himmel. Da standen sicher an die fünfzig Windräder, großflächig verteilt.
Als wir auf die Anlage einbogen, erhoben sich die Turbinen wie mächtige Türme vor uns. Es war nicht leicht, sich direkt daneben nicht winzig und unbedeutend zu fühlen. Die unbefestigte Straße führte kreuz und quer über das Feld, das sich fast komplett überblicken ließ. So konnten wir unschwer Trevs Wagen erkennen, der sich deutlich von einer Gruppe Kiefern abhob. Trev hatte ihn auf dem Zufahrtsweg zum sechsten Windrad abgestellt. Es war ein nigelnagelneuer Luxusschlitten mit getönten Scheiben, Chromfelgen und einer blitzblanken Jaguarfigur auf der Motorhaube.
Trev lehnte an der Beifahrerseite.
Als wir nah genug waren und ich mir hundertprozentig sicher sein konnte, dass da wirklich Trev stand, zog sich mir der Magen zusammen. Ich war so unglaublich froh, ihn zu sehen, und doch mischte sich die Freude sofort mit dem Bedürfnis, nach meiner Waffe zu tasten.
Mein Verstand traute ihm nicht. Mein Herz schon.
Als wir bei ihm angelangt waren, machte Sam einen U-Turn, damit der Wagen gleich abfahrbereit in die richtige Richtung stand.
Ich stieg aus, bevor Sam mir lang und breit erklären konnte, was ich zu tun und zu lassen hatte.
Schnee und Kies knirschten unter meinen Schuhsohlen. Trev machte einen Schritt weg von seinem Auto, ein brauner Umschlag klemmte unter seinem Arm.
Die Jungs hatten den Wagen im Bruchteil einer Sekunde verlassen, die Waffen gezückt, aber am lockeren Arm auf den Boden gerichtet.
»Entspannt euch«, sagte ich.
Fünf Meter lagen noch zwischen Trev und mir. Er sah gut aus. Eine schwarze Anzughose passend zu einer schwarzen Anzugjacke, die zum Teil von einem schwarzen Mantel verborgen wurde. Er trug einen grauen Schal um den Hals und schwarze Lederhandschuhe. Seine Füße steckten in schwarzen Lederschuhen, die zu den Zehen hin spitz zuliefen.
Ich konnte nicht sagen, was genau ich erwartet hatte, aber das hier bestimmt nicht. Vielleicht eine Jeans. Vielleicht, dass er traurig aussah. Jedenfalls nicht diese superteuren Klamotten, einen sicher ebenfalls superteuren Wagen und dann diese nach hinten gegelten schwarzen Haare.
Doch, ich hatte erwartet, dass er noch aussah wie Trev.
»Hallo«, sagte ich.
»Hallo.«
Es folgte eine lange, unbehagliche Pause.
Trev brach irgendwann das Schweigen und kam gleich zum Wesentlichen. »Ich bin auf ein paar Orte gestoßen, die für euch von Interesse sein könnten. Aber zu Danis Aufnahme habe ich nichts gefunden. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass sie in irgendeiner Zweigstelle der Sektion aufgetaucht ist, aber wenn sie wirklich irgendwo versteckt wird, dann vermutlich in einem Labor.« Er hatte den braunen Umschlag in die Hand genommen und tippte sich nun mit der Spitze in die Handinnenfläche. Dabei wandte er den Blick ab, sein Atem färbte die Luft vor seinem Mund weiß. »Schön, dich zu sehen, Anna.«
Ich machte drei Schritte auf ihn zu. Langsame, bedächtige Schritte, als würde ich mich einem alten Haustier nähern, das sich möglicherweise die Tollwut eingefangen hatte. »Du siehst so anders aus.«
Er deutete mit dem Umschlag in meine Richtung. »Du auch.«
»Aber nicht so extrem wie du.«
Er blickte zu Boden. »Ja, also … Darauf fällt mir jetzt auch nichts Passendes ein.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie, jetzt kommt keins deiner Zitate? Nichts, was ein bisschen die Stimmung auflockert?«
Er leckte sich über die Lippen. »Könnte es das denn?«
»Wahrscheinlich nicht.«
Er nickte. Der Anflug eines Lächelns spielte auf seinen Lippen, doch dann schaute er über meine Schulter und das Lächeln verschwand.
Nick marschierte auf ihn zu. »Wir sind schon viel zu lange hier. Gib mir den beschissenen Umschlag, damit wir uns vom Acker machen können.« Zwei Schritte vor Trev blieb er stehen, die Hand ausgestreckt.
Trevs Augen wurden schmal. »Anna hat um die Informationen gebeten, also bekommt Anna sie auch.«
Ich musste Nicks Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass er schon wütend die Zähne zeigte. »Her mit dem beschissenen Umschlag.«
»Wie ich sehe, bist du noch der gleiche Schwachkopf wie früher«, sagte Trev.
Nick holte als Erster aus, doch Trev duckte sich rechtzeitig weg. Dann griff er nach Nicks Handgelenk, drehte sich dabei und schleuderte Nick über die Schulter. Nick landete dumpf auf dem schneebedeckten, gefrorenen Kies.
Trev zögerte keine Sekunde. Er warf sich auf Nick, rammte ihm das Knie auf
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