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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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essen, Peter?«, fragte er Mr Murphy.
    »Na klar, Ralph«, sagte Mr Murphy. »In der Fetten Pasta um Zwölf?«
    »Bis dann.« Er ging.
    Ich packte Mr Murphy am Arm. »Was war das denn gerade?«
    »Ein Test«, sagte er. »Wir mussten uns davon überzeugen, dass du bei einem Einsatz nicht in Panik gerätst.«
    »Ein Test? Sind Sie irre?« Ich trat gegen die Kiste. Sie zersplitterte wie ein Zombiefinger.
    Er zuckte mit den Schultern. »Sei froh. Du hast bestanden. Du hast das Zeug dazu. Und ich muss sagen, meine Vorstellung hat mir auch recht gut gefallen. Es ist nicht leicht, den Verletzten zu spielen. Hat es dir gefallen, wie ich nach Luft geschnappt habe? War es überzeugend?«
    »Machen Sie das nie wieder mit mir«, sagte ich.
    »Werde ich nicht.«
    »Versprechen Sie es.«
    Er lächelte. »Du hast mein Wort.«
    Den ganzen Nachhauseweg über schwankten meine Gefühle zwischen Wut, weil er mich reingelegt hatte, und Stolz, weil ich so ruhig geblieben war.
    »Ruhig wie tot«, murmelte ich.
    Und lächelte.
    Am nächsten Morgen erzählte ich Mookie und Abigail von dem Test.
    »Cool«, meinte Mookie. »Warum gibt es solche Tests nicht in der Schule? Ich wäre in Mathe hundertpro besser, wenn es mehr Bomben geben würde.«
    »Ich vermute mal, Nathan fand das Ganze nicht so cool, als es passierte«, gab Abigail zu Bedenken.
    »Eigentlich hatte ich noch nicht mal Zeit, überhaupt zu denken«, antwortete ich.
    »Das beweist einmal mehr, dass du ihnen definitiv nicht vertrauen kannst«, meinte Abigail. »Wenn sie so etwas tun, sind sie zu allem fähig.«
    »Wenigstens hat Mr Murphy versprochen, dass es nur diesen einen Test gibt«, sagte ich. »Also werde ich ihn vor Freitag wohl nicht mehr sehen.«
    Damit lag ich mal wieder falsch.

16
DIE SIND ALLE BEKLOPPT

    Als ich mich an diesem Abend bettfertig machte, knallte etwas gegen mein Fenster. Ich wirbelte herum und sah eine platt gegen das Glas gedrückte Fledermaus. Sie blieb einen Augenblick kleben und flatterte dann davon.
    Auf dem Fenster war ein Fleck. Er begann zu glühen. Ich ging näher heran und erkannte die Worte: CHECK DEINE E-MAILS . Noch während ich die Worte las, verblassten sie.
    Eine zweite Fledermaus klatschte gegen das Fenster. Auch sie hinterließ eine Nachricht: JETZT !
    Ich ging nach unten. Meine Eltern waren noch wach. »Darf ich noch mal schnell ins Internet, was nachgucken?«
    »Ist es für die Schule?«, fragte Mom.
    »Es ist für einen Test«, sagte ich. Vielleicht entsprach das sogar der Wahrheit.
    »Okay.«
    Ich meldete mich an und loggte mich in meinen E-Mail-Account ein. Ich hatte eine Nachricht von Mr Murphy:
    Nathan,
    ich wende mich per E-Mail an dich, wie du es wolltest. Obwohl du zugeben musst, dass die Fledermäuse beeindruckend sind. Wir müssen uns an der Ecke treffen, komm, so schnell du kannst. Dies ist kein Test.
    Das war alles. Wahrscheinlich behauptete er nur, es sei kein Test, um mich auszutricksen. Aber ich wollte schließlich auch, dass meine Knochen gestärkt würden. Und ein Teil von mir wollte ihm wohl auch beweisen, dass ich mit allem fertigwurde, in das er mich reinschubste.
    Nachdem meine Eltern ins Bett gegangen waren, kletterte ich aus meinem Zimmerfenster auf das Garagendach. Von dort aus konnte ich mich auf den Boden gleiten lassen.
    Ein schwarzes Auto stand um die Ecke am Randstein. Als ich es erreichte, glitt das Beifahrerfenster herunter. Von der Fahrerseite aus sagte Mr Murphy: »Steig ein.«
    »Um was geht es hier?«
    »Eine unerwartete Chance.«
    Ich stieg ein. »Sind Sie sicher, dass das kein neuer Test ist?«
    Er sah mich mit festem Blick an und schüttelte langsam den Kopf. »Das ist echt. Wir haben soeben Informationen erhalten, dass ein großer Teil der Bevölkerung in unserer Region in enormer Gefahr schwebt.«
    Wir fuhren aus der Stadt hinaus, blieben mehrere Meilen aufdem Highway und bogen dann auf eine schmale Straße ab, die durch den Wald führte. Nach einigen weiteren, kurvenreichen Meilen schaltete Mr Murphy die Scheinwerfer aus. Die Straße vor uns verschwand in der Dunkelheit. Er lenkte nach rechts.
    Ich war darauf gefasst, dass wir gleich gegen einen Baum prallen würden. Doch er ließ den Wagen ausrollen, ohne mit irgendwas zusammenzustoßen. Dann machte er den Motor aus und gab mir ein tragbares Videogerät. »Ich muss dir etwas zeigen.«
    »Können Sie mir nicht einfach meine Anweisungen geben?«, fragte ich. »Muss ich alles mit technischen Spielereien machen?«
    Es gab eine lange Pause,

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