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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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zuckte, wenn er einen Stromstoß bekam.
    »Halt durch«, rief Mr Murphy. Dann kicherte er und fügte hinzu: »Wahrscheinlich muss man dir das gar nicht sagen, du kannst ja gar nichts anderes als hängen bleiben. Aber egal, hab Geduld. Der Stromfluss hört gleich auf. Er muss wieder aufgeladen werden.«
    Und tatsächlich, nachdem ich noch ein bisschen weitergezuckt und weitergeschrien hatte, wurde mein Körper plötzlich schlaff. Ich wäre fast abgestürzt, hielt mich aber gerade eben noch fest. Ich drehte mich um, um Mr Murphy zu sagen, wie sehr ich ihn hasste, aber er rief nur: »Beeil dich! Er lädt sich schnell wieder auf.«
    Ich kraxelte höher. Als ich etwa in der Mitte des Zauns angekommen war, traf mich die zweite Welle. Und wieder zuckte ich wie ein Oberloser beim Tanzwettbewerb.
    Bevor ich auf der anderen Seite ankam, erwischten mich noch zwei Stromschläge.
    »Gut gemacht«, sagte Mr Murphy.
    Ich starrte ihn zornig an. Dann machte ich mich auf den Weg zu dem Gebäude und lief zu dessen Rückseite. Wie er gesagt hatte, fand ich drei Schächte in der Mauer. Ich nahm den Rucksack vom Rücken und holte das Paket heraus. Es hatte etwa die Größeund das Gewicht eines Backsteins, war jedoch in Plastik eingewickelt.

    »Vermutlich ist es ein Backstein«, murmelte ich.
    Ich schob es durch die mittlere Öffnung und ging dann zum Zaun zurück. Ich kletterte hinüber und bekam noch ein paar mehr Stromstöße ab. Mr Murphy war noch da.
    »Danke, dass Sie gewartet haben«, sagte ich.
    »Du bist wertvoll. Gehen wir.«
    Wir stiegen in den Wagen. Er ließ den Motor an und schaltete die Scheinwerfer ein. Als das Licht den Zaun traf, sah ich ein Schild mit einer Fahne darauf. Die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika. Regierungseigentum. Betreten verboten , stand auf dem Schild.
    »Was ist das für ein Gebäude? Um was geht es hier überhaupt?«
    Mr Murphy gab mir keine Antwort. Stattdessen wendete er den Wagen und fuhr die Strecke zurück, die wir gekommen waren. Kurz darauf hörte ich ein mächtiges Dröhnen. Der Himmel hinter uns wurde hell und Flammen schossen in die Höhe.
    Unvermittelt hatte ich den Verdacht, dass ich wusste, was in dem Paket gewesen war.
    »Was habe ich gerade getan?«, fragte ich leicht panisch.
    »Du hast getan, was man dir aufgetragen hat.«
    »Sie haben mich dazu gebracht, ein Gebäude in die Luft zu jagen!«, rief ich empört. Jetzt konnte ich Sirenen hören. Was habe ich bloß getan?
    »Unsinn. Du hast nicht das ganze Gebäude in die Luft gesprengt. Es war eine sehr kleine Explosion. Du hast nur die Stromversorgung für den Zaun zerstört und ein kleines Signal gesetzt.«
    »Aber …«
    »Keine weiteren Fragen. Du musst dich entscheiden, ob du mir vertrauen willst. Und ich muss wissen, ob ich dir vertrauen kann. Denk darüber nach, was du gesehen und getan hast. Überlege es dir sehr genau. Denn wenn du dich uns anschließt, erwarten wir absolute Loyalität. Für immer.«
    Die restliche Strecke legten wir schweigend zurück. Als ich wieder in meinem Zimmer war, hatte ich schon ein Dutzend verrückter Ideen durchgespielt, um mir zu erklären, was ich da getan hatte. Was auch immer ich in die Luft gesprengt hatte, mir gefiel es nicht, dass Mr Murphy mir nichts darüber sagen wollte. Und dass es ein Regierungsgebäude gewesen war, gefiel mir weiß Gott noch weniger.
    Obwohl es schon spät war, rief ich Abigail an. Ich musste jemandem erzählen, was geschehen war.
    »Hast du eine Ahnung, wo ihr wart?«, fragte sie.
    »Nein. Wir haben den Fluss nicht überquert, also vermute ich, dass wir immer noch in Jersey waren. Wir sind einige Meilen Richtung Süden gefahren und dann eine kurvenreiche Straße. Das ist alles, was ich weiß. Aber ich habe irgendwas hochgejagt! Was, wenn man mich lebenslänglich ins Gefängnis steckt? Ich müsste dann für immer drinbleiben!«
    »Beruhige dich«, sagte Abigail. »Atme erst mal tief durch.«
    »Wozu soll das gut sein?«, fragte ich.
    »Okay, da ist was dran. Vergiss das Durchatmen. Aber mach dir nicht so viele Sorgen. Ich werde sehen, ob ich etwas herausfinden kann«, sagte sie. »Hier in der Nähe sollte es nicht allzu viele Regierungsgebäude geben. Und abgesehen davon, bist du übermorgen sowieso mit dem BUM durch.«
    »Das hoffe ich doch.«

17
EIN GROSSES PROBLEM BEIM WIEGEN

    Als ich am Freitagmorgen zur Schule kam, sah ich Mookie und Adam drüben beim Parkplatz mit Denali. Sie sah aus, als hätte sie geweint.
    »Die Reinigung?«, fragte ich

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