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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Milburn
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vorfand, und röstete dazu Toastbrot. Er stellte den Teller zusammen mit Besteck und einem Becher Kaffee auf den Tisch, noch bevor David einen Mucks von sich gab.
    Anscheinend hatte der Junge genauso wenig geschlafen wie gegessen, seit er von zu Hause weggelaufen war.
    Nach einer Weile rollte er sich auf der Couch herum und wachte mit einem solchen Schreck auf, dass er halb auf dem Fußboden landete.
    „Hüte dich vor dem Tisch. Das Ding ist so massiv, dass es Spuren hinterlässt, wenn du darauf fällst.“ Adam sprach gelassen und freundlich, um Vertrauen zu erwecken. Er hatte nämlich in den frühen Morgenstunden einen Beschluss gefasst, und ihm war sehr an Davids Einwilligung gelegen. „Komm essen, bevor es kalt wird.“
    David strich sein zerknittertes T-Shirt glatt, während er sich zögernd dem Tisch näherte. Begierig musterte er das warme Essen, doch anstatt sich darüber herzumachen, wollte er wissen: „Haben Sie die Bullen gerufen?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich versprochen habe, es noch nicht zu tun.“ Adam lehnte sich an den Küchenschrank, nahm einen Schluck Kaffee und deutete zu dem vollen Teller. „Jetzt fang schon an.“
    David setzte sich an den Tisch und nahm ein paar Bissen. „Warum helfen Sie mir?“
    „Weil es ganz so aussieht, als ob du es bitter nötig hast.“
    „Ich kann selbst auf mich aufpassen.“
    „Mag sein.“
    Sie behielten ihre entgegengesetzten Positionen im Raum bei – einer am Tisch, der andere an der Arbeitsplatte. Mehrere Minuten verstrichen in angespanntem Schweigen.
    Schließlich füllte Adam seine Thermoskanne mit Kaffee und ging zum Tresen, der die Küche vom Wohnzimmer trennte. „Ich muss jetzt zur Arbeit“, erklärte er. „Du kannst heute hierbleiben, aber du darfst dich draußen nicht blicken lassen.“
    Er wollte weder das Kind in ein furchterregendes Zuhause zurückschicken noch dafür verhaftet werden, dass er einem Ausreißer Unterschlupf gewährte. Bevor er eine Entscheidung fällte, wollte er herausfinden, warum David weggelaufen war und wie die Behörden mit ihm verfahren wollten.
    Die ganze Situation roch nach Verantwortung, aber was sollte Adam dagegen tun? Die Polizei rufen und das Kind dorthin zurückbringen lassen, wo jemand das Bedürfnis in ihm weckte, sich im Schlaf zu beschützen? Das kam nicht infrage. „Ist das okay für dich?“
    David nickte.
    „Dann bis später.“ Adam ging zur Tür. Er wusste, dass sie miteinander reden mussten, aber ihm war noch nicht klar, wie er die Sache anpacken sollte. Außerdem ahnte er, dass er noch nicht genügend Vertrauen für ein offenes Gespräch gewonnen hatte. Beim Hinausgehen drehte er sich noch einmal um. „Du kannst mich übrigens Adam nennen. Ich arbeite unten am Pier, falls es dich interessiert.“
    Während der Fahrt zum Beach Bum kam ihm in den Sinn, dass ihn offensichtlich der Teufel ritt. Wenn Sara davon erfuhr, hätte er in Zukunft ganz schlechte Karten bei ihr.
    Sara starrte in den Spiegel und untersuchte behutsam die hässliche Prellung in ihrem Gesicht. Sie sah aus wie eine der zahlreichen misshandelten Frauen, denen sie im Laufe der Jahre geholfen hatte.
    „Hoffentlich sieht dein Gegner schlimmer aus“, meinte Tana von der Badezimmertür her.
    „Gewalt mit Gewalt zu begegnen, ist keine Lösung“, entgegnete Sara. Sie hoffte, dass es entschieden, aber nicht moralisierend klang. Durch einige Versuche hatte sie herausgefunden, dass sie nicht weiterkam, wenn sie auf Konfrontationskurs ging. Teenager wollen nicht abgekanzelt werden, sondern auf Augenhöhe mit Erwachsenen reden.
    Trotz ihrer kritischen Worte verspürte sie eine gewisse Genugtuung, dass Tanas Vermutung sicherlich zutraf. Ihr Gegenspieler hatte eine Bierflasche über den Kopf und dazu mehrere Fausthiebe abbekommen.
    „Dein Frühstück ist fertig“, verkündete Tana und verschwand wieder.
    Sara bemühte sich, die Prellung mit Make-up zu überdecken, aber es war sinnlos. Sie bürstete sich das Haar und ging in die Küche. Ein englischer Muffin mit Erdbeergelee und eine Tasse Kaffee standen für sie bereit.
    Lilly lachte übers ganze Gesicht – wie gewöhnlich. „Morgen, Mommy!“
    „Guten Morgen, Sonnenschein.“ Sara beugte sich zu ihr und umarmte sie. „Du bist das freundlichste Mädchen auf der ganzen Welt.“
    „Morgenmenschen, wie ätzend!“, brummelte Tana vor sich hin, während sie Milch in ihr Müsli rührte.
    Ein Klopfen an der Haustür ertönte. Lilly sprang auf und lief in den

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