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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Milburn
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verabschiedeten sie sich nur kurz voneinander.
    Verdammt. Zuerst waren ihm seine ungewollten Gefühle für Sara in die Quere gekommen. Dann hatte das Handgemenge seelische Wunden aufgerissen, deren Existenz er sich nicht einmal eingestehen wollte. Und zu allem Überfluss betätigte Suz sich als Psychotherapeutin und Partnervermittlerin. Das alles versetzte ihn in eine echt miese Laune, die den ganzen Weg nach Hause unvermindert anhielt.
    Sein Leben stand offensichtlich unter einem schlechten Stern. Denn als er in seine Auffahrt einbog, tauchte im Lichtkegel der Scheinwerfer eine Gestalt auf, die eine Trinkflasche aus dem Wasserhahn an der Hauswand füllte.
    Es war ein Teenager. Er zuckte erschrocken zusammen, stand einen Moment wie erstarrt da, ließ dann die Trinkflasche fallen und lief davon.
    Fluchend sprang Adam aus dem Wagen, rannte hinterher und holte ihn an der Grundstücksgrenze ein.
    Der Wasserdieb wehrte sich, doch Adam brauchte nur wenige Sekunden, ihn zu überwältigen. „Lass mich raten. Du bist David Taylor.“
    Der Junge riss angstvoll die Augen auf und versuchte, sich loszureißen. „Lassen Sie mich los.“ Seine Stimme klang brüchig. Er schien den Tränen nahe zu sein und sich deswegen zu schämen.
    Adam fragte sich erneut, wovor das Kind weglaufen mochte. „He, ganz ruhig. Ich will dir nicht wehtun.“
    „Tut mir leid wegen des Wassers.“
    „Das hat mich etwa einen halben Penny gekostet. Ich denke, das kann ich verkraften.“
    Mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugier sah David zu ihm hoch.
    „Komm, gehen wir ins Haus und reden wir eine Weile. Mit etwas Glück habe ich sogar genug Zeug für ein Sandwich da.“
    Wenn jemand Wasser stiehlt, ist er höchstwahrscheinlich auch verdammt hungrig. Adam lockerte den Griff um Davids Arm, der sich sehr schmächtig anfühlte. In der Küche angekommen, deutete er zu dem kleinen Esstisch. „Setz dich.“
    David gehorchte, aber ihm war deutlich anzusehen, dass er zwischen dem Drang zur Flucht und dem Verlangen nach Nahrung schwankte. Wie ausgehungert er war, bewies sein knurrender Magen.
    Etwas an dem verängstigten Kind versetzte Adam einen Stich. Doch er stellte keine Fragen. Vielmehr bereitete er schweigend ein Sandwich mit Schinken, Käse und Mayonnaise zu, legte es auf ein Papiertuch und holte eine große Tüte Chips aus dem Schrank. Er brachte beides zum Tisch und sagte aufmunternd: „Greif zu!“
    Er ging zum Kühlschrank und holte eine Cola. Als er sich wieder umdrehte, hatte sein unerwarteter Gast bereits die Hälfte des Sandwiches verschlungen und machte sich über die Chips her, als wäre es seit Tagen seine erste Mahlzeit.
    Eine Erschöpfung befiel Adam, wie er es seit der Zeit in der Armee nicht mehr erlebt hatte. Während er ein zweites Sandwich zubereitete, wurde ihm klar, dass beiden nicht der Sinn nach einem großartigen Gespräch stand. Es war spät. Was schadete es, wenn er dem Kind eine anständige Nachtruhe gönnte, bevor er die Behörden einschaltete? Was konnte die Polizei mitten in der Nacht schon noch ausrichten?
    „Ich mache dir einen Vorschlag. Ich bin total erledigt. Du bist wahrscheinlich auch hundemüde. Was hältst du davon, wenn wir beide jetzt einfach schlafen gehen?“ Er trug das zweite Sandwich zum Tisch und setzte sich.
    David versteifte sich abrupt und hörte zu kauen auf. Seine Muskeln spannten sich; anscheinend machte er sich bereit zur Flucht.
    „Du kannst auf der Couch schlafen. Ich melde dich heute nicht der Polizei, wenn du mir versprichst, dass du nicht wegläufst.“
    Ein Blick voller Argwohn war die einzige Reaktion.
    „Hör mal, ich fühle mich, als hätte ich eine Woche durchgearbeitet. Also gehe ich ins Bett. Du kannst dir alles zu essen nehmen, was du findest, aber wenn ich die Haustür höre, rufe ich die Cops.“
    David nickte wortlos.
    „Gut.“ Adam stand mühsam auf und schleppte sich ins Badezimmer.
    Dort brachte er höchstens eine Minute zu. Als er in den Flur zurückkehrte, ertönte trotzdem bereits ein Schnarchen von der Couch.
    Er holte eine Decke aus seinem Schlafzimmer, breitete sie über David aus und musterte ihn einen Moment lang im Schlaf.
    Der arme Junge, sinnierte Adam und dachte dabei an seine eigene Jugend zurück. Auch er hätte manches Mal lieber auf der Couch eines völlig Fremden geschlafen.
    Ihr herzhaftes Lachen über den schmutzigen Witz des Fahrers wirkte ansteckend. Die Gruppe, die in dem Jeep über die Wüstenstraße fuhr, war wie zufällig zusammengewürfelt –

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