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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Milburn
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Ton.
    „Hat er das oft getan?“
    „Immer, wenn er meinte, ich hätte nicht genug Zeug nach Hause gebracht.“
    Ein Blick in Davids Gesicht verriet eine Mischung aus Angst und Hass. Adam ballte die Hände zu Fäusten. „Hat denn niemand was davon gemerkt?“
    „Er weiß, wo er hinschlagen muss, damit man es nicht sieht. Er hat gesagt, ich würde es bitter bereuen, wenn ich jemandem die blauen Flecken zeige.“
    „Und was ist mit deiner Mutter?“
    David holte zittrig Luft, beugte sich vor und riss sich ein Stückchen von der Pizza ab. „Sie ist gestorben, als ich drei war. Selbstmord. Hat sich mit dem Auto von einer Brücke gestürzt.“
    Unwillkürlich stieß Adam einen derben Fluch aus. Dann atmete er tief durch und zwang sich, die Fäuste zu lockern. „Tut mir leid.“
    „Schon gut. Danke, dass ich hier schlafen durfte. Jetzt muss ich wohl gehen.“
    „Kommt nicht infrage.“
    „Wenn du die Bullen rufst, schicken die mich zurück. Ich will aber nicht nach Hause.“
    „Das musst du auch nicht. Ich kenne die Beamtin, die deinen Fall bearbeitet. Sie ist eine nette Person und liebt Kinder. Sie würde nie zulassen, dass dir etwas zustößt.“
    Davids Körper spannte sich, als ob er sich zur Flucht bereit machte.
    Beschwichtigend legte Adam ihm eine Hand auf den Arm. „Du kannst nicht ständig weglaufen und auf der Straße leben. Das ist zu gefährlich. Wenn du schon fast achtzehn wärst, wäre es vielleicht etwas anderes, aber du bist noch zu jung. Wie willst du die nächsten vier Jahre leben?“
    „Ich komme schon irgendwie über die Runden.“
    „Das ist leicht gesagt.“
    David sank in sich zusammen und stützte den Kopf in die Hände. „Kann ich nicht einfach hierbleiben? Ich verspreche auch, dass ich keine Probleme mache. Ich gehe arbeiten, damit ich für mein Essen bezahlen kann.“
    Adam kämpfte mit dem Drang, auf den Vorschlag einzugehen, obwohl es unmöglich war und ihm die Vorstellung Angst machte, für einen Teenie verantwortlich zu sein. „Glaub mir, Junge, ich bin der Allerletzte, bei dem du wohnen willst. Außerdem musst du zur Schule gehen und in einer richtigen Familie leben.“ Und damit lehnte er sich zurück und sah sich weiter das Baseballspiel an, um David Zeit zu geben, sich die ganze Sache zu überlegen.
    Bei der nächsten Werbeunterbrechung ertönte ein schweres Seufzen. „Okay.“
    Die müde Resignation in dem einen Wort ging Adam an die Nieren. Er nickte und ging zum Telefon. Während er Saras Nummer wählte, stieg in ihm das unangenehme Gefühl auf, dass er Verrat an dem Jungen beging.
    Sara konnte es noch immer nicht fassen, dass sie Adam zum Wohltätigkeitsball eingeladen hatte. Einerseits fürchtete sie, dass sie den Verstand verloren hatte; andererseits war sie überglücklich über seine Zusage.
    Das Telefon klingelte. „Hallo?“
    „Sara, hier ist Adam.“
    Ihr Herz begann zu pochen. Ihr erster Gedanke war, dass er das Date absagen wollte. Sicherlich war ihm wieder eingefallen, dass er keine Polizistinnen mochte und deshalb nicht mit ihr ausgehen wollte. „Hallo“, brachte sie mühsam hervor.
    „Ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll, aber ich muss dich irgendwo treffen. Vielleicht auf der Wache?“
    „Was ist denn passiert?“
    Er atmete tief durch. „Ich muss dir David Taylor bringen.“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe ihn erwischt, wie er vom Hahn in meinem Garten Wasser abgezwackt hat.“
    „Geht es ihm gut?“
    „Ja. Er hatte Hunger, also habe ich ihm was zu essen gegeben.“ Adam senkte die Stimme. „Er ist aus einem triftigen Grund weggelaufen und ich habe ihm versichert, dass du ihn nicht zurückschicken wirst.“
    „Warum versprichst du ihm so etwas?“
    „Er ist misshandelt worden. Ich habe ihm erklärt, dass du ein guter Mensch bist und Kinder liebst.“
    Entsetzen und Zorn trieben ihr Tränen in die Augen. „Okay, bring ihn auf die Wache. Ich bin gleich da.“
    Nach einem Anruf bei Ruby mit der Bitte, noch einmal auf die Mädchen aufzupassen, eilte Sara an ihren Arbeitsplatz. Kurz darauf traf Adam mit dem Jungen ein.
    „Hallo, David.“ Sie reichte ihm die Hand und schenkte ihm ein Lächeln. „Freut mich, dich kennenzulernen.“
    Er wirkte sehr nervös und zögerte merklich, bevor er ihr die Hand schüttelte.
    Ihr Herz ging auf für dieses Kind – teils noch Junge, teils schon Mann –, aus dessen Augen in gleichem Maße Angst und Stärke sprachen. „Gehen wir doch in den Konferenzraum. Die Betreuerin vom Sozialamt ist unterwegs. Sie

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