Hier kommt Hoeneß!
Münchner 120-Millionen-Deal mit der Telekom als »Wettbewerbsverzerrung« gewertet hatte.
Und Lafontaine? Der hat sich für Hoeneß schon qua Parteibuch, erst SPD und jetzt Die Linke, doppelt disqualifiziert. Im ZDF warf der Bayern-Manager ihm vor: »Als Finanzminister sind Sie davongelaufen. Jetzt brauchen wir Leute, die nicht alles besser wissen, sondern alles besser können.« Auf Wiedersehen bei Maybrit Illner.
Sturm, Rechtsaußen: Jürgen Klinsmann
Lange war der große Blonde Stammspieler in Hoeneß’ Zornestruppe. Dann wurde er kurzerhand, im Anschluss an das WM-Sommermärchen 2006, rehabilitiert und als Bayern-Trainer zwei Jahre später sogar resozialisiert. Nach dem Scheitern des schwäbischen Fußball-Revoluzzerle ist er wieder mittendrin in der Feinde-Elf. Klinsmann hat ausgerechnet seinem einstigen Intimfeind Lothar Matthäus den Platz weggenommen. Über Jahre war der Ex-Bayern-Kapitän auch Spielführer der Hoeneß’schen Antipathietruppe. Zwischen Hoeneß und Matthäus war es im November 2002 zu einem Zwist ob der Rolle des langjährigen Bayern-Profis als Chefkritiker in diversen Springer-Publikationen gekommen. Außerdem hatte Matthäus den FC Bayern auf eine lächerliche Restzahlung aus seinem Abschiedsspiel verklagt. Da sagte Hoeneß: »Der will ja, der wollte beim FC Bayern was werden. Aber solange ich und Kalle Rummenigge hier etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion.«
Ende Juli 2009 hat Hoeneß Matthäus wieder verziehen, er entschuldigte sich live im TV: »Das war überzogen, teilweise ungerecht. Der Ausspruch tut mir heute wirklich leid. Lothar ist ein hervorragender Fachmann, ich höre immer nur Gutes von seiner Arbeit.« Der Begnadigte säuselte berührt: »Es war ein Fehler, ich würde heute nicht mehr klagen. Ich wurde damals aber auch falsch beraten.« Läuft es wie bei Klinsmann, dürfte Matthäus einer der kommenden Bayern-Trainer werden.
Sturm, Linksaußen: Helmut Krug
Er war der unbeliebteste Schiedsrichter in Hoeneß’ Managerära. In der Bundesliga pfiff er zwischen 1986 und 2003 insgesamt 240 Spiele. Seinen aus Münchner Sicht schlimmsten Fauxpas leistete er sich im November 1997 beim Stadtderby gegen den TSV 1860, als er Bayerns Sammy Kuffour vom Platz stellte. Hoeneß sah rot und kündigte an, Krug für die Zukunft als Schiedsrichter bei Bayern-Spielen abzulehnen. Ein einmaliger Vorgang – und tatsächlich pfiff Krug für den Rest der Saison keine Partie mit Münchner Beteiligung mehr.
Später jammerte der Referee: »Seine Aussage im November 1997 hat es mir nicht einfach gemacht. Danach bewegte sich die Kommentierung, wenn ich Spiele der Münchner leitete, nur in Extremen. Bei einer vermeintlichen Entscheidung pro Bayern hieß es: ›Krug hat sich weichkochen lassen.‹ Pfiff ich scheinbar gegen Bayern: ›Jetzt will er es ihnen richtig zeigen.‹ Aber unser Verhältnis ist schon lange wieder ganz normal.« Also, geht doch.
Mittelstürmer: ein Journalist
Der Kandidat ist austauschbar. Aber es hat noch jeden getroffen in den drei Jahrzehnten von Hoeneß als Manager. Ob es TV-Reporter waren von Premiere, nun Sky. Ob es Radiojournalisten oder Printreporter waren. Häufig zoffte er sich mit Kommentator Marcel Reif, der die Bayern mit seiner Kritik zur Weißglut gebracht hatte. War Hoeneß in Form, kam pro Woche mindestens einer dran.
Im November 2004 boykottierte er die Interviewer des Pay-TV-Senders Premiere, nachdem er sich nach einem 3 : 1 in Bochum ungerecht behandelt fühlte: »Wenn wir schon so weit sind, dass wir uns nach einem Auswärtssieg noch rechtfertigen müssen, können wir aufhören. Ich will, dass man unsere Leistungen endlich so akzeptiert, wie sie sind, nämlich gut«, bellte er den verdutzten Mann vor der Kamera an.
Selbst die Mitarbeiter der vereinseigenen Homepage fcb.de sind vor Konterattacken nicht gefeit. Nach einem 3 : 2 im Oktober 2007 im Uefa-Cup in Belgrad bezeichnet der fcb.de-Reporter das 17-jährige Talent Toni Kroos, der als Einwechselspieler mit einer Vorlage und einem Treffer aus einem 1 : 2 ein 3 : 2 gemacht hatte, zu Recht als Matchwinner. Hoeneß starrt den Mann entgeistert an, legt die Stirn in Zornesfalten und erwidert: »Wie bitte? Wissen Sie, wer heute der Matchwinner war? Lucio! Ja? Okay. Der war der beste Mann auf dem Platz. Weltklasse! Eins mit Sternchen hat der heute gespielt und nicht der Toni Kroos. Wir müssen alle miteinander darauf achten, dass wir die Jungen ein bisschen im Zaum halten,
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