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Titel: Hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sind”, erwiderte Jacob trocken.
    „So glücklich ist niemand verheiratet.” Wade war ein untersetzter Mittvierziger mit einem unseligen Hang zu Cowboystiefeln und auffälligen Western-Hemden. Er wirkte wie ein als Cowboy verkleideter Buchhalter. „Sie wird mich zwar kaum zur Kenntnis nehmen, solange Sie in der Nähe sind, aber man darf schließlich träumen.”
    „Ich würde nur ungern an Ihrem Begräbnis teilnehmen, West. Anders als unsere heutige Gastgeberin ist Emily äußerst besitzergreifend und temperamentvoll.”
    Wade lachte. „Stimmt. Allerdings gefällt es mir, wenn eine Frau eifersüchtig ist.”
    Claire löste sich von der Gruppe, mit der sie sich zuletzt unterhalten hatte, und wich einem schnurrbärtigen Mann, der eine Supermarktkette besaß, charmant lächelnd aus.
    „Andy sagt ja, dass er die scheuen Typen und stillen Wasser wie Laura lieber mag, aber ich bin mir da nicht so sicher.” Wade lachte leise. „So wie er Ihre Assistentin mit Blicken verschlungen hat, würde er vermutlich eine Ausnahme machen. Ich denke nicht, dass Claire McGuire der scheue Typ ist.”
    Jacob nahm einen Schluck von seinem Drink und sah zu Claire hinüber. „Murchison ist kein Kostverächter, nicht wahr?”
    „Keine Sorge”, versicherte Wade hastig. „Er würde nie … Und selbst wenn er wollte, weshalb sollte sie? Andy kann Ihnen nicht das Wasser reichen.”
    Jacob fragte sich, ob er sich wirklich Wades Gerede anhören musste, nur um irgendwelche Gerüchte aufzuschnappen. Er suchte sich ein neues Ziel und erstarrte.
    „Habe ich etwas Falsches gesagt? Hey, West, was ist …”
    Jacob hörte Wade nicht mehr zu. Er hatte es plötzlich sehr eilig-Die Lawrences waren aufgetaucht und hatten Claire entdeckt.
    Verdammt, damit hätte er rechnen müssen, aber er hatte nicht gewusst, dass sie bei Murchison verkehrten. Bei anderen Partys in diesem Haus waren sie nicht anwesend gewesen.
    Claire sah die beiden nicht gleich, doch sie merkte, dass etwas nicht stimmte, und drehte sich um.
    „Verdammt”, hörte Jacob sie sagen.
    Jim und Sue Lawrence ähnelten einander so sehr, dass man sie eher für Geschwister als für ein Ehepaar gehalten hätte. Beide waren schlank, gebräunt, hatten aristokratische Gesichtszüge und silberblondes Haar. Im Moment sahen beide sehr zornig drein.
    Jacob erreichte Claire, als es zur Konfrontation kam.
    „Sie Miststück.” Sue Lawrences Gesicht war nun weder aris tokratisch noch hübsch. „Sie wagen es, sich unter anständigen Leuten zu zeigen?”
    „Sue”, erwiderte Claire verhalten, „wollen Sie jetzt wirklich eine Szene machen?”
    „Stört es Sie vielleicht, dass hier keine Fernsehkameras sind, vor denen Sie Ihre Lügen auftischen können?”
    „Jim”, warf Jacob ruhig ein, „vielleicht sollten Sie Sue an die Bar begleiten.”
    Jim Lawrence wandte den Blick nicht von Claire. „Halten Sie sich da heraus. Das geht Sie nichts an.”
    „Claire befindet sich in meiner Begleitung.”
    „In Ihrer Begleitung? Wie kommen Sie dazu, diese Schlampe hierher zu bringen? Wissen Sie nicht, wer das ist?”
    „Ich weiß, dass sie meine Angestellte ist.” Jacob sprach leise, aber mit einem nicht zu überhörenden warnenden Unterton. „Wenn Sie sich selbst und Ihre Frau nicht bremsen können, sollten Sie lieber gehen.”
    „Bitte”, flehte Laura Murchison, „wir wollen doch alle ganz ruhig bleiben.”
    Sue Lawrence warf ihr einen bösen Blick zu. „Sie hätten sie nicht einladen sollen. Wie konnten Sie das wagen!”
    „Sie hatte keine Ahnung, dass ich Jacob begleiten würde”, sagte Claire. „Sue, bitte, Sie sollten endlich aufhören, mir Vorwürfe zu machen. Ken braucht Ihre Hilfe und nicht…”
    „Sagen Sie mir nicht, was mein Sohn braucht!” rief Sue schrill. „Mit ihm war alles in Ordnung, bis Sie ihn in die Krallen bekamen, ihn belogen und betrogen und Ihre diversen Liebhaber …”
    „Nein, mit ihm war nicht alles in Ordnung. Er verbarg es nur sehr gut.”
    „Er … er …” Sue Lawrence holte aus.
    Jacob fing ihre Hand ab, bevor sie Claire die Wange zerkratzen konnte. „Jim”, sagte er scharf.
    Sue Lawrence liefen Tränen über die Wangen. Aus ihren Augen blitzte blanker Hass. „Es ist Ihre Schuld”, stieß sie heiser hervor. „Es ist alles Ihre Schuld!”
    Andy Murchison trat zu ihnen. „Hey, Leute, der Barmixer leidet unter Einsamkeit. Wollen wir ihm nicht etwas zu tun geben?”
    Endlich legte Jim Lawrence seiner Frau den Arm um die Schultern und führte sie weg,

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