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Hier und jetzt

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Titel: Hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gewonnen, das ich bei der Geburt mitbekam, nicht wegen etwas, das ich getan habe. Es wäre aber schlimm gewesen zu verlieren.” Sie lächelte wieder. „Ich hasse es zu verlieren, ganz gleich, worum es sich handelt.”
    „Das hört sich an, als hätten Sie damals schon ganz klare Vorstellungen gehabt.”
    „Da trauen Sie mir eindeutig zu viel zu. Mit fünfzehn wusste ich nur, dass ich Schönheitswettbewerbe nicht ausstehen konnte. Das war meiner Mutter aber nicht beizubringen.”
    Jacob mochte ihre Mutter nicht. „Sie hat weiter gedrängt?”
    „Nicht wie manche andere Mütter. Ich meine, sie hat meine Weigerung akzeptiert. Jedes Mal. Allerdings machte sie dann stets ein schrecklich trauriges Gesicht.” Claire schüttelte den Kopf. „Diese ganze Sache wurde für sie erst nach Dads Tod wichtig. Ich sehe ihm sehr ähnlich, müssen Sie wissen.”
    Allmählich begann er zu begreifen. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, wurden sie von Claires Freundin gestört.
    Sie kam energisch herein und wandte sich an Jacob. „Claires Onkel trinkt einen Kaffee.
    Während wir Ruhe vor ihm haben, möchte ich Ihnen noch einige Fragen stellen.”
    Jacob nickte.
    Sie musterte ihn vom Scheitel bis zur Sohle so scharf, dass es ihn amüsierte und auch beruhigte. Claire brauchte eine solche Freundin.
    „Sie wohnt zurzeit bei Ihnen?” fragte Jackie.
    „Ja.”
    Ihre Haltung war die reinste Herausforderung. „Was für eine Alarmanlage haben Sie in Ihrem Haus?”
    „Eine so gute, dass ich die Firma kaufen möchte, die sie herstellt.”
    „Tatsächlich? Lassen Sie Claire nicht allein aus dem Haus.”
    „Ganz sicher nicht”, bestätigte er entschlossen.
    „Hey”, sagte Claire zu beiden. „Bin ich vielleicht unsichtbar geworden? Ihr könntet mit mir anstatt über mich sprechen.”
    „Na gut.” Jackie lächelte breit. „Dann spreche ich eben direkt mit dir. Geh nicht allein aus dem Haus. Du bleibst in dem Haus mit der tollen Alarmanlage. Ich will keinen neuen Kummer mit dir haben.”
    „Ich halte das nicht für eine gute Idee.”
    Jacob wurde von Angst ergriffen. „S ie bleiben bei mir.”
    „In Ihrem Haus wohnen noch drei Personen.”
    „Das ist doch nur gut”, betonte ihre Freundin. „Je mehr Leute in deiner Nähe sind, desto besser.”
    „Nicht, wenn Ken wieder unter Wahnvorstellungen leidet. Es ist ihm egal, wem er etwas antut. Ich hätte diese Stellung gar nicht antreten dürfen. Ich hätte auch nicht auf diese Party gehen dürfen. Kens Eltern haben mich dort mit Jacob gesehen. Wenn sie auch nur einen Funken Verstand besitzen, erzählen sie es Ken nicht, aber …”
    Jacob seufzte. „Bei den beiden darf man keinen Verstand erwarten.”
    „Ich weiß, was Ken denkt, wenn ich in die Nähe eines Mannes komme. Ich kann nicht mehr in Jacobs Haus zurück. Ada wäre vielleicht nicht in Gefahr, aber Cosmo, Jacobs Sekretär. Er wohnt auch dort.”
    Jackie schüttelte den Kopf. „Wohin willst du dann? Doch nicht zurück in dein Haus! So dumm bist du nicht. Deine Mom ist in Kalifornien, und dein Onkel kommt nicht infrage.”
    „Ich dachte, dass ich vielleicht wieder bei dir wohnen kann.”
    „Du weißt, dass du mir jederzeit willkommen bist. Aber Ken weiß, wo du dich das letzte Mal versteckt hast. Und ich bin nur höchst selten daheim.”
    „Sie bleibt bei mir”, wiederholte Jacob.
    Claire sah ihn von oben herab an. „Nein, auf keinen Fall.”
    Ihre Miene amüsierte ihn, ihr Starrsinn ärgerte ihn. „Falls Sie sich wegen des Vorfalls heute Abend Sorgen machen, ist das unnötig. Ich werde mich bestimmt nicht auf Sie werfen.”
    „Ach …” Sie sah kurz zu Jackie, die höchst interessiert zuhörte. „Darum geht es nicht. Ich will andere Menschen nicht in Gefahr bringen.”
    „Nur sich selbst? Wollen Sie nicht mehr einkaufen gehen oder tanken und sich nirgendwo mehr zeigen, wo Menschen sind?”
    „Das ist etwas anderes. Ken ist kein Amokschütze, der die ganze Welt hasst.” Sie schauderte. „Er ist auf mich fixiert und nicht auf die Gäste in einem Schnellimbiss.”
    „Wir wissen aber nicht, was er machen wird, um an Sie heranzukommen.” Jacob wartete, bis sie begriff, wie er das meinte. Vielleicht war Lawrence noch klar genug, um sie nicht in der Öffentlichkeit anzugreifen. Traf das aber nicht zu, geriet eine alte Frau, die sich hinter ihr an der Kasse anstellte, genau wie jeder, der mit ihr zusammenlebte, in Gefahr. „Ich bin nicht gerade hilflos, und haben Sie sich Cosmo angesehen? Der Mann könnte einen

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