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Titel: Hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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noch ein Unruhe stifter waren?”
    „Stimmt, das habe ich Ihnen erzählt.” Sie brachte ein flüchtiges Lächeln zu Stande. „Als Jugendliche habe ich meine Mutter durch die Hölle gejagt, und ich habe Danny mitgenommen.”
    „Er ist für sein Verhalten selbst verantwortlich.”
    Sie winkte ab. „Er ist zwei Jahre jünger als ich, mehr wie ein kleiner Bruder und nicht wie ein Cousin. Er flüchtete sich oft zu uns. Na ja, Sie haben seinen Vater kennen gelernt. Danny hatte selbst genug Probleme. Ich hätte ihn nicht zusätzlich in Schwierigkeiten bringen dürfen.
    Stattdessen … Kurz bevor ich siebzehn wurde, heiratete meine Mutter wieder. Ich lief von zu Hause weg, und Danny kam mit mir.” Sie stockte. „Damals fing er an zu trinken.”
    „Ihre Eltern sind geschieden?” Jacob wusste, wie sich eine Scheidung auf Kinder auswirken konnte.
    „Nein, mein Vater starb, als ich vierzehn war. Meine Mutter war völlig verzweifelt. Aus Kummer verschloss sie sich total. Ich kam mir überflüssig vor. Ich trauerte unbeschreiblich, weil ich meinem Vater sehr nahe gestanden habe. Man könnte sagen, dass ich nicht gut damit fertig wurde, und das wäre noch sehr untertrieben. “
    „Vierzehn ist ein schwieriges Alter. Man ist noch nicht erwachsen, aber auch kein Kind mehr. Und man hat keine Ahnung, was man sein möchte - außer älter.”
    Sie sah ihn interessiert an. „Ich kann mir schwer vorstellen, dass auch Sie mit vierzehn keine klaren Ziele hatten.”
    „Ich wusste, was ich sein wollte. Ich wusste aber auch, dass es ein unvernünftiges Ziel war.”
    „Wer hat Ihnen denn das gesagt?” fragte sie, als wollte sie den Jungen von damals noch nachträglich in Schutz nehmen.
    „Niemand.” Jacob freute sich, dass sie im Moment nicht an ihren Cousin dachte. Er wusste zwar nicht, wie er sie trösten sollte, aber er lenkte sie wenigstens ab. „Das begriff ich selbst.
    Ich wollte ein Fliegerass im Ersten Weltkrieg sein, ersatzweise ein Mitglied der französischen Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg oder ein Kavallerieoffizier in der Schlacht von Waterloo.”
    Claire lachte leise. „Stimmt, das waren unvernünftige Ziele. Sie wollten ein Held sein, einer von den Guten.”
    „So ist man eben mit vierzehn.” Jacob sprach nur ungern über sich. „Was wollten Sie damals werden?”
    „Außer älter, meinen Sie?” Sie schmunzelte. „Für mich stand eigentlich nur fest, was ich nicht sein wollte - Cheerleader, Model oder Schönheitskönigin.”
    „Ich bin kein Fachmann für heranwachsende Mädchen”, entgegnete er, „aber meines Wissens wollen die meisten von ihnen gerade das werden.”
    „Vielleicht ich auch, hätte meine Mutter es sich nicht so sehr gewünscht. Sie drängte mich ständig, ich sollte mich bei einem Schönheitswettbewerb melden. Aus purer Widerborstigkeit wollte ich mich tätowieren lassen. Ich hatte mir auch schon ein Muster mit einer Schlange und einer Rose ausgesucht. Das waren für mich ganz tolle Symbole. Mit fünfzehn war ich wild auf Symbole.”
    „Du lieber Himmel!” Jacob war amüsiert, aber auch geschockt.
    „Hey, es hätte bestimmt gewirkt. Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber keine Schönheitskönigin hat eine Tätowierung im Gesicht.”
    „Jetzt, da Sie es erwähnen - ich habe noch nie eine tätowierte Miss America gesehen.
    Vermutlich wo llte der Tätowierer keine Minderjährige entstellen.”
    „Entstellen?” Sie lächelte. „Sie übertreiben, Jacob. Aber Sie haben Recht. Der Mann wollte nicht glauben, dass ich schon achtzehn war.”
    Jacob betrachtete ihre glatten Wangen, die endlich wieder Farbe bekommen hatten, und verspürte tiefe Zärtlichkeit, als hätte er sie berührt. „Es wäre ein Verbrechen gewesen, ein solches Gesicht zu verunstalten”, sagte er sanfter und heiserer als beabsichtigt.
    Ihr Gesicht verdüsterte sich, als würde sie sich an etwas erinnern. An den Wald und das Plätschern des Baches? An seine Hände, die sie berührten?
    Oder an Ken Lawrences Faust?
    Sie rückte die Magazine auf dem Tisch zurecht. „Es wäre bei jedem so jungen Mädchen ein Verbrechen gewesen. Darum habe ich heute keine Schlange und keine Rose auf der Wange.”
    „Ich verstehe gar nicht, warum Sie es überhaupt versucht ha ben. Sogar damals waren Sie bestimmt schon sehr schön. Waren Sie denn nicht eitel?”
    „Doch, sehr sogar”, räumte sie ein. „Ich wollte nur nicht bei einem Wettbewerb antreten.
    Ein Sieg hätte mir nichts bedeutet. Ich hätte wegen etwas

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