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High Heels mit acht, Diaet mit neun

High Heels mit acht, Diaet mit neun

Titel: High Heels mit acht, Diaet mit neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Carey
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Teenageralter kommt, ist es nahezu unmöglich, über alles auf dem Laufenden zu sein, was sie tut. Sobald sie an einem sozialen Netzwerkteilnimmt, ist das schon mehr, als Sie überblicken können. Daher sollten Sie die Sache einem Tool überlassen, das Alarmmeldungen ausgibt, wenn etwas auf irgendeinem ihrer Netzwerke oder Kommunikationsmittel auftaucht, das mit Sex, Mobbing, Drogen oder Alkohol zu tun hat. Manche Eltern weigern sich, Sicherheitssoftware zu installieren, weil sie sich dabei wie Spione vorkommen. Aber in Wirklichkeit ist solch ein Tool nichts Schlimmeres als die Cookies, die die Werbung auf Ihrem Computer ablegt, um Ihre Surfgewohnheiten zu verfolgen. Sagen Sie Ihrer Tochter offen, was Sie tun – dann wird sie nicht den Eindruck bekommen, Sie würden herumschnüffeln.
    Sorgen Sie dafür, dass die Kommunikation in beide Richtungen verläuft. Wenn Sie Ihrer Tochter sagen: »Du hockst zu viel vor dem Computer« oder darauf warten, sie auf unangemessenen Webseiten zu erwischen, dann ist das nicht gerade konstruktiv. Fragen Sie sie lieber ganz offen, welche Webseiten sie heute besucht hat. Lassen Sie sie auch wissen, dass Sie weiterhin daran interessiert sind, mit ihr darüber zu sprechen. Und loben Sie sie für ihre Selbstkontrolle, was die Zeit angeht, die sie vor dem Bildschirm verbringt.

Material Girls: den Mädchen helfen, mit dem Konsumdruck umzugehen
    Der Kleiderschrank von Beth ist randvoll mit Designerkleidung. Julie, ihre Mutter, will nur das Beste für sie und gibt stolz zu Protokoll, dass sie pro Jahr mehrere Tausend Euro ausgibt, damit Beth stylish auftreten kann. Manchmal wechselt Beth ihre Kleidung mehrere Male, bevor sie zur Schule geht. Zunächst waren ihre Freundinnenbeeindruckt. Aber dann sagte ein anderes Mädchen aus ihrer Klasse zu ihr, dass ihre Turnschuhe »völlig daneben« seien, und ein paar ihrer anderen Freundinnen meinten dasselbe. Jetzt zählt Beth die Tage, bis wieder Samstag ist und sie in die Läden gehen kann, um sich die »richtigen« Schuhe zu besorgen. Julie kann sich diese neuen Schuhe für Beth eigentlich nicht leisten, aber sie wird sie trotzdem kaufen. Sie weiß nur zu gut, dass die richtigen Markennamen entscheidend sind, damit ihre Tochter bei anderen gut ankommt.
    Es ist kein Zufall, dass unsere Töchter zur gleichen Zeit, in der sie lernen, ihr Spiegelbild abzulehnen, von Produktenmit einem Markennamen geradezu magisch angezogen werden. Im Grunde genommen beginnt die Manipulation durch Marketing bereits, wenn Kinder 18 Monate alt sind, denn ab diesem Alter sind sie in der Lage, Logos wiederzuerkennen. Und im Alter von zwei Jahren können sie diese dann schon mit dem richtigen Produkt verknüpfen. 61 Der Grund, warum die Werbekampagnen vieler Produkte auf so junge Menschen abzielen, besteht darin, dass ihr Urteilsvermögen noch nicht ausgebildet ist. Bis zum Alter von sieben Jahren akzeptieren Kinder alles, was die Werbung ihnen erzählt, ohne Fragen zu stellen. Und überall da, wo sie heute unterwegs sind, werden Kinder mit Werbebotschaften überschwemmt. Es gibt spezielle TV-Sender für Kinder, ebenso wie Radiosender und Zeitschriften, die nahezu ununterbrochen Werbebotschaften hinausposaunen. Eine Menge Werbung läuft auch über die Handys. Anzeigen erscheinen als Banner auf den Webseiten – oben, an den Seiten und unten. Oder sie springen ungefragt als Pop-ups aus den Seiten heraus.
    Kinder als Konsumentenbilden eine wichtige Zielgruppe. Im Jahr 2009 wurden allein für die Werbung bei Kindern geschätzte 440 Millionen Euro investiert, so eine Untersuchung der »Mothers’ Union« über Kinder und Konsumismus. 62 In der Privatsphäre ihrer Kinderzimmer sind die Kinder zur Zielscheibe der Werbung geworden, denn drei von vier Kindern zwischen fünf und 16 Jahren haben einen Fernseher im Zimmer. Mit dem Ergebnis, dass britische Kinder pro Jahr etwa 20 000 bis 40 000 Mal Fernsehwerbung sehen. 63 Laut Sharon Beder, Autorin von »This Little Kiddy Went to Market: The Corporate Capture of Childhood«, »können Kinder eher Werbesongs singen als Kinderlieder«. 64 Das hat zur Folge, dass immer mehr Kinder heutzutage denken, dass sie bestimmte »Klamotten« brauchen, um mithalten zu können. Sie wissen zwar ganz genau, dass die Werbung versucht, ihnen etwas zu verkaufen. Aber sie verfallen dennoch den Botschaften, die besagen, dass sie ohne diese Produkte zu den »Verlierern« gehören werden.
    Natürlich braucht es immer noch eine erwachsene Person, die

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