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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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glänzten herrliche Silberleuchter; ein Hochzeitsgeschenk von ihrem Onkel Charles-Hubert. Auch eine prächtige Suppenterrine aus französischer Fayence, die eine riesige Artischocke darstellte – ein Geschenk von Isabelle – war anlässlich des Festmahls entstaubt worden und thronte elegant in der Mitte der Tafel. Schließlich war da noch eine Fayence-Schale aus Moustiers, die mit blauen Tiermotiven geschmückt war und die mühsam zerstampftes graues Salz enthielt, denn das weiße war zu teuer. Früher hatte dieses Erbstück von ihrer Großmutter mütterlicherseits einen Deckel besessen und diente für gewöhnlich dazu, alle möglichen Kleinigkeiten aufzubewahren.
    Madeleine saß vor ihrem Teller, den sie soeben mit einem Stück Brot ausgewischt hatte, und leerte ihr Weinglas. Duncan Macdonald hatte seine Bank zurückgeschoben, zog die Pfeife aus der Tasche und nahm eine Portion Tabak aus seinem Tabaksbeutel. Die Kruste der Pastete war ein wenig zu gar gewesen, doch die Mahlzeit hatte köstlich geschmeckt, und die Männer hatten kräftig zugelangt. Nervös schob Madeleine eine goldblonde Haarsträhne unter ihre Haube zurück und fragte, ob jemand Kaffee wünsche. Ob sie Branntwein habe? Selbstverständlich …
    Sie stand auf und schwankte ein wenig. Doch das Gefühl von Leichtigkeit war eher angenehm. Als sie sich umdrehte, wurde ihr schwindlig, und sie musste sich an der Tischkante festhalten. Coll kam ihr zur Hilfe und umfasste ihren Ellbogen. Einen Moment lang standen sie so da. Dann gab er sie sanft frei und ließ behutsam die Hand über ihren Unterarm gleiten. Sie erschauerte, und eine eigenartige Empfindung stieg in ihr auf.
    Duncan musterte ihr Gesicht und versuchte ihre Reaktion abzuschätzen. Dann schaute er seinen Sohn an, den er schon während des ganzen Essens beobachtet hatte. Unmöglich, dass er sich irrte. Nachdem er seine Pfeife gestopft hatte, nahm er seinen Stock und stand auf.
    »Spazieren draußen… rauchen … hmmm?«, verkündete er in seinem noch stockenden Französisch.
    »Und Euer Branntwein?«
    »Dinna mind it, a laochag «, gab er zurück und wedelte mit dem Stock, um den Sinn seines Satzes zu unterstreichen. Lieber doch nicht, meine Tochter …
    Dann wandte er sich an Coll.
    »Cha mhise cho dall ri damh anns a’ cheo, a mhic. ’S e deagh bhoireannach a th’innte. ’S deagh bhean-taighe a bhiois innte. « Ich bin nicht blind wie ein Ochse im Nebel, mein Sohn. Sie ist eine brave Frau und wird eine gute Ehegattin sein.
    »Seadh, seadh! Tha mi tuigsinn! « Schon gut, ich habe verstanden…
    »Bidh mi fadalach, gun téid math leat! « Ich komme spät zurück; viel Glück …
    »Sollen wir Euch begleiten, Monsieur Macdonald?«
    »Nein, danke.«
    Duncan ging hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Die jungen Leute schwiegen verlegen. Madeleine glaubte schon, etwas gesagt zu haben, das den alten Macdonald verletzt und ihn vertrieben haben könnte, und wandte sich zu Coll um. Der Schotte wirkte peinlich berührt und sorgenvoll.
    »Was hat er? Habe ich etwas Falsches gesagt oder getan?«
    »Nein! Er hat … wohl zu viel gegessen. Ein wenig frische Luft wird ihm guttun. Er kommt später wieder.«
    »Ah! Einen Moment lang dachte ich schon… Ich wollte Euch nur eine Freude machen …«
    Plötzlich verwirrte sie der Blick der blauen Augen, und sie verstummte.
    »Wir danken Euch dafür. Das Essen war köstlich. Macht Euch keine Gedanken. Mein Vater schätzt Euch sehr.«
    Coll spielte mit den Krümeln auf der Tischdecke und sah Madeleine lange an. Das Herz pochte ihm in der Brust. Wie sollte er das Thema anschneiden, ohne dass sie die Beine in die Hand nahm und flüchtete? Tausend Worte stiegen in ihm auf, vermischten sich in seinem Mund und erstarben auf seinen Lippen. Er brachte es nicht fertig. In ihrem Bedürfnis, der zunehmend verlegenen Stimmung ein Ende zu bereiten, lächelte Madeleine ihm zu.
    »Er mag mich gern?! Und ich dachte schon… Und Ihr?«
    Sofort tat ihr die Frage leid, und sie errötete heftig und bückte sich, um die schmutzigen Teller abzuräumen.
    »Oh! Ich meinte nicht …«
    Colls große, raue Hand legte sich über ihre, in der sie eine Gabel hielt.
    »Sae do I, Madam Madeleine«, antwortete er ernst. »Auch ich … wünsche mir, dass Ihr ebenso von mir denkt.«
    Madeleine sah auf ihre vereinten Hände hinunter und stieß ein leises Stöhnen aus. Er verminderte den Druck, und die Gabel klimperte auf die Tischdecke. Sie hätte stundenlang so verharren und die Wärme

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