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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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vorgefunden, umgeben von all diesen Papieren, die auf dem Boden liegen.«
    »Ein Brief von meiner Mutter, den ich im Cembalo gefunden habe.«
    »Ah!«, meinte er sichtlich erleichtert. »Ich hatte den Eindruck, Eure Augen seien gerötet. Da mir klar war, dass Ihr geweint habt, wollte ich Euch nicht aufwecken. Es heißt, man solle dem Kummer Ruhe gönnen, dann könne man ihn besser überwinden. So erscheine er einem weniger hart.«
    »Wer hat das gesagt?«, fragte sie und schenkte ihm endlich ein schmales Lächeln. »Dieses Sprichwort, wenn es denn eines ist, höre ich zum ersten Mal.«
    »Es ist von mir.«
    Seufzend stand sie auf und strich ihr Kleid glatt. Währenddessen bückte sich Jacques, um die Blätter aufzusammeln.
    »Ihr habt diesen Brief im Cembalo gefunden? Soll das heißen, Ihr habt nicht mehr gespielt, seit…«
    »Seit sieben Jahren, allerdings!«
    Sie nahm ihm die Blätter aus der Hand und legte sie auf das Instrument, das immer noch aufgeklappt war. Ihr Blick glitt über die Elfenbeintasten. Liebe und Musik werden immer überdauern … Zögernd setzte sie sich auf den Schemel und legte dann langsam die Finger auf das Manual.
    Während sie zu spielen begann, betrachtete Jacques sie mit verliebtem Blick. Hatte er den richtigen Moment gewählt? Sie wirkte so aufgewühlt. Aber war sie das nicht immer, seit diese verrückte Eskapade mit dem Schotten hinter ihr lag? Als sie, niedergeschmettert von ihrem Unglück, zurückgekehrt war, hatte er sich eingestehen müssen, dass er sie trotz allem noch liebte. Selbst die Geburt der kleinen Élisabeth hatte nichts an seinen Gefühlen für diese Frau geändert. Fünf Monate waren jetzt ins Land gegangen, und er hatte gewartet und sich in die Arbeit gestürzt, um sich abzulenken. Doch heute Morgen hatte er beschlossen, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war.
    Isabelles Hände flogen, leicht wie zwei kleine Taubenflügel, über das Manual und ließen eine fröhliche, muntere Melodie aufsteigen, die im Gehäuse des Cembalos widerhallte und den Raum erfüllte. Jacques vermochte den Blick nicht von ihnen zu wenden. Er betrachtete sie noch einige Sekunden lang, um sich Mut zu machen. Dann fasste er nach diesen weißen Schwingen und hielt sie fest, damit sie ihm nicht entfleuchten. Isabelle fuhr zusammen. Die letzten Noten klangen noch einen Moment lang nach.
    »Ich muss mit Euch sprechen«, begann er sanft und beugte sich über sie, bis seine Lippen ihre Wange streiften.
    Isabelle krümmte sich leicht. Sie hatte gewusst, dass dieser Augenblick, den sie fürchtete, früher oder später kommen musste.
    »Worüber?«, fragte sie, indem sie Ahnungslosigkeit vortäuschte.
    Er umschlang ihre Hände fester und führte sie an die Lippen, um sie zu küssen. Dann setzte er sich neben sie.
    Kaum in die Stadt zurückgekehrt, hatte Isabelle sich mit den Damen der besseren Gesellschaft auseinandersetzen müssen, einer spitzzüngigen Horde, die sie voller heuchlerischem Wohlwollen mit Fragen überhäuft hatte. Entzückt hatten die Frauen die kleine Élisabeth bewundert und sich die Bemerkung nicht versagt, wie ähnlich sie ihrem Bruder sehe, der mit einem Mal anscheinend gar nichts mehr von Pierre hatte.
    Jacques Guillot hatte sie in dieser schwierigen Lage unterstützt und sich schützend vor sie gestellt, um sie vor dem bösartigen Klatsch zu schützen. Hinter ihrem Rücken hieß es, die »Hure aus Edinburgh« oder die »schottische Squaw« sei in die Stadt zurückgekehrt… Der junge Notar hatte ihr seine starke Schulter angeboten, und sie hatte sich bei ihm angelehnt, wenn der Kummer und die Bosheit der anderen sie überwältigten.
    Isabelle kannte seine Gefühle schon zu lange, um sich über seine Absichten zu täuschen. Sie ermutigte ihn nicht, wies ihn aber auch nicht ab. Obwohl sie noch sehr unter dem Tod Alexanders litt, ohne den sie sich ihre Zukunft nicht vorstellen konnte, fand sie die Gesellschaft des Notars tröstlich.
    »Isabelle … Ich … habe Euch meine Gefühle schon gestanden, das könnt Ihr nicht vergessen haben …«
    »Nein, ich habe es nicht vergessen, Jacques.«
    Sie schlug die Augen nieder.
    »Sie haben sich kaum verändert. Und nun, da Ihr allein mit zwei Kindern dasteht …«
    Sie fühlte sich angegriffen und entzog ihm ihre Hände.
    »Sie haben alles, was sie brauchen!«
    Seufzend nahm er erneut ihre Hand und streichelte sie.
    »Ich weiß, Isabelle. Aber … sie benötigen auch eine gewisse Sicherheit. Ihr müsst an ihre Zukunft denken.«
    Bedrückt

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