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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Brand … hast du den gelegt?«
    Isabelle hatte ihm erzählt, es sei ein Unfall gewesen, Gabriel hätte… Sie hatte nicht erzählt, dass Étienne dabei gewesen war.
    »Sicher, ich habe auf dich gewartet. Aber ich kann dir versichern, dass ich das Feuer nicht gelegt habe.«
    »Die Kinder… Du hast dagestanden und zugesehen, wie das Haus brannte, ohne den Kindern zu Hilfe zu kommen? Bastard! Du hättest tatenlos zugesehen, wie sie verbrannt wären.«
    »Deine Bälger sind aber nicht tot! Und ich habe ihnen kein Haar gekrümmt. Also halt jetzt den Rand!«
    »Scher dich zum Teufel, Lacroix! Du hast Tsorihia Gewalt angetan und sie getötet! Du hast meinem Sohn den Schädel eingeschlagen !«
    Étienne begriff nicht sofort, wovon Alexander redete. Dann fiel ihm mit einem Mal wieder ein, was dem Brand in Red River Hill vorausgegangen war. Er reckte das Kinn und musterte den Schotten herablassend.
    »Ah, dort hattest du dich also verkrochen! Monsieur hat sich eine Mätresse gehalten und gleichzeitig meine Schwester geschwängert ! Ich habe ihr die Wahl gelassen. Wenn sie mir gutwillig dein kleines Geheimnis verraten hätte, wäre sie noch am Leben!«
    Alexander musste ungeheuerliche Willenskraft aufwenden, um Étienne nicht an die Gurgel zu springen. Er tat einen Schritt auf ihn zu.
    »Keine Bewegung! Wir haben schon genug Zeit vergeudet ! Jetzt wirst du dich ruhig halten und mir zuhören. … Du weißt ganz genau, was ich will! Ich hoffe für dich, dass meine Schwester dich nicht das ganze Gold des Hollandais’ gekostet hat. Für wie viel hast du sie diesem Schwachkopf Guillot abgekauft?«
    Alexander biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und starrte Étienne aus mordlustigen Augen an.
    »Wo hast du das Gold gelassen, du Hund? Ich habe die Hütten durchsucht, aber …«
    »Ich habe es nicht mehr!«
    Alexander nahm eine Bewegung in der Nähe des Stalls wahr. Ein Hund schnüffelte dort herum, Ceannard. Der Kanadier schwieg ein paar Sekunden lang, während die Worte des Schotten einsanken. Dann verzerrten Unglaube und Zorn sein Gesicht.
    »Hast du es etwa Guillot gegeben?«
    »Guillot hat nichts verlangt. Das Gold ist ganz einfach nicht mehr da, Lacroix.«
    »Du lügst! Kein Mensch, der bei Verstand ist, würde ein solches Vermögen weggeben.«
    »Ich schon.«
    Nervös warf Étienne einen Blick zum Haus und dann zu den Nebengebäuden, wo, wie er wusste, der andere Schotte schlief. Die weiß gekälkten Wände waren mit den Farben des Sonnenaufgangs übergossen, der langsam die Landschaft weckte. Jetzt musste es schnell gehen. Es hatte bis zum Morgengrauen gedauert, bis er sich zum Handeln entschlossen hatte, und nun lief ihm die Zeit davon. Bald würde der Hahn krähen, und die anderen Hausbewohner würden aufstehen.
    »Gehen wir hinter die Scheune, da sind wir ungestört!«
    Alexander zögerte. Der Hund war zu weit entfernt, um ihm etwas nützen zu können. Obwohl, wenn …
    »Setz dich in Bewegung, Bastard!«
    Alexander ignorierte den Befehl und pfiff zweimal. Das Tier hob den Kopf, spitzte die Ohren und sah in seine Richtung. Étienne folgte dem Blick des Schotten und erblickte den Hund, der fröhlich bellend losrannte. Das Ablenkungsmanöver war gelungen.
    Alexander nahm seine ganze Kraft zusammen und stürzte sich auf den Kanadier. Er packte seinen Arm und verdrehte ihn auf dem Rücken. Étienne stieß einen erstickten Schrei aus. Die Waffe fiel ihm aus der Hand und landete auf dem Boden. Im selben Moment traf ihn Alexanders Kinnhaken. Er geriet aus dem Gleichgewicht, krachte auf die Erde und riss den anderen mit.
    Der Hund hatte sie erreicht und umkreiste sie kläffend und knurrend. Alexander fand sich eingeklemmt unter Étienne wieder. Sein schlimmes Bein war in einer schmerzhaften Haltung verdreht. Das wahnhaft verzerrte Gesicht seines Gegners hing über ihm, und seine Faust fuhr auf ihn zu. Der Schlag traf ihn auf den linken Wangenknochen. Die Wucht des Aufpralls ließ ihn stöhnen und hallte in seinem ganzen Schädel wider; und sein Mund war von dem faden, metallischen Geschmack nach Blut erfüllt.
    »Was hast du mit dem Gold gemacht?«
    Das Klingeln in seinen Ohren und Ceannards wütendes Kläffen waren so laut, dass er Étiennes raue Stimme kaum hörte. Rasend vor Enttäuschung schlug der Kanadier ein zweites Mal zu. Alexander spürte, wie ein scharfer Schmerz durch seine Nase fuhr. Sein Kopf sank zur Seite, und er spuckte Blut. Der Lauf der Waffe, die ganz in der Nähe lag, blitzte auf und zog seine

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