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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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ihm fort.
    »Komm, Gaby! Papa geht es gut. Es ist nichts Schlimmes. Aber lass ihn ein wenig zu Kräften kommen.«
    Es bedurfte vieler beruhigender Worte, bis sie den Kleinen davon überzeugt hatte, dass sein Vater kein weiteres Mal sterben würde. Schließlich lockte Marie alle ins Haus, indem sie ihnen schöne Pfannkuchen mit Butter und Sirup versprach. Munro warf zuerst seinem Cousin und danach Étienne einen letzten Blick zu und ging dann zusammen mit Francis und den Hunden ebenfalls davon. Als Isabelle allein mit ihrem Mann war, beugte sie sich über ihn, um seine Verletzungen zu untersuchen.
    »Die Wunde ist tief, müsste aber eigentlich gut heilen. Kannst du dich ohne allzu große Schmerzen bewegen?«
    Langsam rollte Alexander die Schultern.
    »Ich glaube schon. Wahrscheinlich ist eine Rippe gebrochen. Aber nichts, was nicht wieder in Ordnung kommt.«
    »Und hier hast du auch etwas abbekommen! Wenigstens blutet es nicht mehr.«
    Sie verzog das Gesicht und strich über seine angeschwollene Nase und den verletzten Wangenknochen. Alexander presste die Lippen zusammen. Rasch zog sie die Hand zurück und stand auf. Immer noch zornig, ging sie auf und ab. Plötzlich blieb sie stehen und wandte sich zum Weg.
    »Er soll es nie wieder wagen, den Fuß hierher zu setzen!« Dann wandte sie Étienne, der hinter den Bäumen verschwand, den Rücken und trat wieder zu Alexander.
    »Du hättest tot sein können, Alex! Wirklich, ich hätte schießen sollen!«
    »Es ist doch vorbei, Isabelle. Er wird nicht wiederkommen.«
    Der Schotte hatte seinen Nasenrücken inspiziert und verzog vor Schmerz das Gesicht. Aber es schien nichts gebrochen zu sein. Isabelle ließ sich keuchend vor ihm ins Gras fallen. Sie schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen.
    »Ist gut, ich fühle mich schon besser.«
    Sie war nicht überzeugt davon, dass sie Étienne nie wiedersehen würde. Seufzend biss sie sich auf die Lippen, um nicht in Tränen auszubrechen. Ihr fielen einige Sätze ein, die ihr Bruder und Alexander gewechselt hatten.
    »Was ist das eigentlich für eine Geschichte um eine Namensliste, Alex?«
    »Ich habe das Heft in der Truhe gefunden … Van der Meer hatte mir davon erzählt, aber ich hatte seine Existenz ganz vergessen, bis ich darauf gestoßen bin. Auf der Liste stehen die Namen der Mitglieder der Liga sowie die Summe, die jeder von ihnen investiert hat. Ich hatte vermutet, dass sie für deinen Bruder … nun ja … einen gewissen Wert haben könnte.«
    Skeptischen Blickes untersuchte Alexander die Wunde an seinem Brustkorb. Ein seltsames Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Du hast das Gold ausgegraben, Alex?«
    Zerstreut nickte er und betastete mit den Fingerspitzen seine Rippen.
    »Herrgott … ich kann es nicht glauben! Einen Zoll tiefer, und…«
    »Und was hast du damit gemacht?«
    »Womit? Mit dem Heft?«
    »Nein, mit dem Gold!«
    »Nichts.«
    Verblüfft musterte sie ihn. Alexander seufzte. Er hatte keine Lust, über den Schatz des Hollandais’ zu sprechen. Nicht jetzt.
    »Du hast das Gold gefunden und nichts damit getan?«
    »Nun ja … Ich habe ungefähr tausend Pfund herausgenommen, um sie Jean Nanatish zu geben, für sein Volk. So habe ich das Versprechen, das ich dem Hollandais gegeben habe, wenigstens teilweise gehalten. Dreihundert Pfund habe ich für mich behalten. Den Rest… habe ich wieder in die Schatulle gelegt und sie anderswo vergraben … Am Kopfende von Johns Grab.«
    »Johns Grab?« »Ja … von dem ich dachte, es wäre deines. Jetzt ist John der Hüter des Goldes.«
    Isabelles Herz hämmerte. Sie sah Alexander an. »Du hast das Gold wieder vergraben?! Jetzt verstehe ich gar nichts mehr, Alex! Warum hast du es dann überhaupt hervorgeholt ?«
    »Ich … ich weiß nicht… Ich glaube, ich musste diesen verfluchten Schatz, für den wir einen so … hohen Preis entrichtet haben, mit eigenen Augen sehen.«
    Alexander seufzte. Er hatte in dieser schrecklichen Nacht plötzlich das Bedürfnis verspürt, diesen Grund all seines Unglücks zu betrachten. Ohne wirklich nachzudenken, war er davongestürzt, um den Schatz zu heben. Dann, als die Geldstücke klimpernd durch seine Finger geglitten waren, hatte er wieder an das Versprechen gedacht, das er dem Hollandais gegeben hatte. Er konnte dieses Gold natürlich für wohltätige Werke stiften. Aber wie sollte er sicher sein, dass es wirklich den Menschen zugute kam? Auch bei den religiösen Orden gab es Korruption und Gier. Nein, er konnte niemandem

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