Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
mit mir selbst gerungen«, sagte sie, und es klang entschuldigend. »Es ist mir erst vor etwa einem Monat wieder eingefallen. Ich denke nicht oft an die – meine – Vergangenheit, aber jetzt …« Ihre Hand vollführte eine Geste, die ihren bevorstehenden Abschied und die heftigen Diskussionen in seinem Vorfeld umfasste. »Ich musste an den Krieg denken und habe Jamie davon erzählt.«
    Es war Jamie, der sie nach Frank gefragt hatte. Wissen wollte, was für eine Rolle er im Krieg gespielt hatte.
    »Er interessiert sich sehr für Frank«, sagte sie abrupt.
    »Das würde ich unter den Umständen auch tun«, erwiderte Roger trocken. »Hat sich Frank denn gar nicht für ihn interessiert?«
    Das schien sie aus der Fassung zu bringen. Sie antwortete nicht sofort, brachte das Gespräch dann aber resolut wieder auf Kurs – wenn man ein solches Wort denn für eine solche Unterhaltung benutzen konnte, dachte er.
    »Jedenfalls hat mich das an Franks Briefe erinnert«, sagte sie. »Und ich habe versucht, mir ins Gedächtnis zu rufen, was er mir geschrieben hat, als mir plötzlich
diese eine Formulierung in den Sinn gekommen ist – dass Jeremiah ein Name ist, dem etwas Unheilvolles anhaftet.« Er hörte sie seufzen.
    »Ich war mir nicht sicher … Aber ich habe mich mit Jamie unterhalten, und er hat gesagt, ich soll es dir erzählen. Er sagt, er findet, du hast ein Recht darauf, es zu erfahren – und dass du schon das Richtige mit diesem Wissen anfangen wirst.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte er. Eigentlich eher erschlagen.
     
    »UND DAS IST ES.« DIE STERNE KAMEN JETZT SCHWACH ÜBER DEN BERGEN ZUM Vorschein. Nicht so brillant wie es die Sterne in Fraser’s Ridge gewesen waren, wo sich die Nacht wie schwarzer Samt über die Berge gesenkt hatte. Sie standen jetzt wieder vor dem Haus, unterhielten sich aber vor der Haustür weiter.
    »Ich hatte ja schon hin und wieder darüber nachgedacht: Wie fügen sich die Zeitreisen in Gottes Plan? Kann man die Dinge verändern? Sollte man sie verändern? Deine Eltern – sie haben versucht, die Geschichte zu verändern, haben es verdammt angestrengt versucht und konnten es nicht. Ich hatte gedacht, das wäre es dann also … Und aus presbyterianischem Blickwinkel …« Er ließ ein wenig Humor in seiner Stimme mitklingen. »Irgendwie war es mir fast ein Trost zu denken, dass sie nicht zu ändern war. Es sollte nicht möglich sein, sie zu ändern. Du weißt schon: Gott ist im Himmel, alles ist gut in der Welt, so etwas.«
    »Aber.« Brianna hatte die zusammengefaltete Fotokopie in der Hand und wedelte damit nach einer vorbeifliegenden Motte.
    »Aber«, pflichtete er ihr bei. »Ein Beweis, dass Dinge doch geändert werden können.«
    »Ich habe mich ein bisschen mit Mama darüber unterhalten«, sagte Brianna nach kurzem Nachdenken. »Sie hat gelacht.«
    »Ach ja?«, sagte Roger und erhielt von Brianna den Hauch eines Lachens zur Antwort.
    »Nicht so, als hätte sie das komisch gefunden«, versicherte sie ihm. »Ich habe sie gefragt, ob sie es für möglich hält, dass ein Zeitreisender Dinge ändert, dass er die Zukunft ändert, und sie hat gesagt, natürlich – weil sie jedes Mal die Zukunft änderte, wenn sie jemanden vor dem Tod bewahrte, der ohne sie gestorben wäre. Manche dieser Menschen haben dann Kinder bekommen, die sie sonst nicht bekommen hätten, und wer konnte schon sagen, was diese Kinder dann tun würden, was sie sonst nicht getan hätten … Und das war der Punkt, an dem sie gelacht und gesagt hat, gut dass die Katholiken an das Mysterium glauben und nicht darauf bestehen, genau herauszufinden, wie Gott denkt und handelt, wie es die Protestanten tun.«
    »Nun, ich weiß nicht, ob ich das so sagen wür… Oh, hat sie mich gemeint?«
    »Wahrscheinlich. Ich habe sie nicht gefragt.«
    Jetzt war es an ihm zu lachen, obwohl es ihn im Hals schmerzte.
    »Ein Beweis«, sagte sie nachdenklich. Sie saß auf der Bank neben der Haustür
und faltete die Fotokopie mit langen, geschickten Fingern zusammen. »Ich weiß nicht. Ist es ein Beweis?«
    »Vielleicht nicht, wenn man es an deinen strengen Ingenieursrichtlinien misst«, sagte er. »Aber ich weiß, was dort gestanden hat – und du auch. Wenn ich es nur wäre, würde ich denken, ich verliere einfach den Verstand. Aber ich habe etwas mehr Vertrauen in deine Denkfabrik. Faltest du da ein Papierflugzeug?«
    »Nein, es ist – hey! Mandy.« Sie war schon in Bewegung, bevor er den Aufschrei aus dem Kinderzimmer in der ersten

Weitere Kostenlose Bücher