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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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verfaulten Gurken -, konnte aber nichts sehen. Blinzelnd versuchte er, sich einen Reim auf die Verwüstung zu seinen Füßen zu machen, dann blickte er zu den Indianern auf.
    Einer von ihnen zuckte mit den Achseln. Der andere wies zum See und sagte etwas. Offensichtlich hatte die Schlange klugerweise beschlossen, dass sie in der Unterzahl war, und war ihrer Wege gezogen.

    William richtete sich verlegen auf, die Bratpfanne in der Hand. Alle drei wechselten nervös lächelnde Blicke.
    Im Allgemeinen kam er gut mit Indianern zurecht; häufig überquerten Indianer sein Land, und sein Vater hieß sie stets willkommen, rauchte mit ihnen auf der Veranda und aß mit ihnen zu Abend. Er konnte nicht sagen, welchem Volk diese beiden angehörten – den kühnen Gesichtern und den hohen Wangenknochen nach einem der Algonquinstämme, doch befanden sie sich dann nicht sehr weit südlich ihrer üblichen Jagdgründe?
    Die Indianer betrachteten ihn ebenfalls und wechselten einen Blick, bei dem es ihm kalt über den Rücken lief. Einer von ihnen sagte etwas zu dem anderen und beobachtete William verstohlen, um zu sehen, ob er sie verstand. Der andere lächelte ihn breit an und zeigte ihm seine braun gefleckten Zähne.
    »Tabak?«, fragte der Indianer und hielt ihm die offene Hand entgegen.
    William nickte. Er bemühte sich, langsamer zu atmen, und griff vorsichtig in seinen Rock – mit der rechten Hand, um die Bratpfanne in der linken nicht abstellen zu müssen.
    Wahrscheinlich kannten diese beiden den Weg aus dem Sumpf; er sollte freundschaftliche Beziehungen zu ihnen knüpfen, um dann … Er versuchte, logisch zu denken, doch sein Bauch stellte sich quer. Sein Bauch war der Meinung, er sollte zusehen, dass er von hier verschwand, und zwar sofort.
    Er brachte das gewachste Tabakspäckchen zum Vorschein, warf damit nach dem ersten Indianer, der sich auf ihn zubewegte, und rannte davon.
    Ein verblüffter Ausruf hinter ihm, dann Grunzlaute und rennende Füße. Sein Bauch, dessen Misstrauen absolut gerechtfertigt gewesen war, trieb ihn zwar vorwärts, doch er wusste, dass er nicht lange durchhalten konnte; die Verfolgungsjagd mit der Schlange hatte den Großteil seiner Kraft verbraucht – und die Tatsache, dass er gezwungen war, mit einer eisernen Bratpfanne in der Hand zu laufen, war auch nicht besonders hilfreich.
    Seine Chancen standen am besten, wenn es ihm gelang, sie so weit abzuhängen, dass er sich ein Versteck suchen konnte. Mit diesem Ziel vor Augen verausgabte er sich noch mehr, hastete über den freien Boden unter einer Gruppe von Gummibäumen hinweg, scherte in ein Wacholderdickicht ein und verließ es beinahe sofort wieder. Er kam auf einem Wildwechsel heraus. Er zögerte einen Moment – sollte er sich vielleicht in diesem Dickicht verstecken? -, doch das Bedürfnis weiterzulaufen war überwältigend, und er jagte über den schmalen Pfad, während sich Äste und Ranken in seinen Kleidern verfingen.
    Gott sei Dank hörte er die Schweine gerade noch rechtzeitig. Verblüffte Prust- und Grunzlaute, heftiges Geraschel im Unterholz und Schmatzgeräusche, als sich eine ganze Reihe schwerer Körper zum Stehen erhob. Er roch warmen Schlamm und Schweineausdünstungen; hinter der Wegbiegung musste sich eine Suhle befinden.
    »Mist«, schnaufte er leise und sprang vom Pfad ins Unterholz. Beim Jupiter,
was jetzt? Auf einen Baum klettern? Er atmete schwer, und der Schweiß lief ihm in die Augen.
    Sämtliche Bäume in seiner Nähe waren Wacholdergewächse. Einige davon waren zwar hoch, aber so dicht verzweigt und krumm, dass sie nicht zu besteigen waren. Er hockte sich hinter eines dieser Gehölze, um wieder zu Atem zu kommen.
    Das Herz hämmerte ihm in den Ohren; er würde es niemals hören, wenn er verfolgt wurde. Etwas berührte seine Hand, und er schwang instinktiv seine Bratpfanne und sprang auf.
    Der Hund jaulte überrascht auf, als die Pfanne seine Schulter traf, dann fletschte er die Zähne und knurrte ihn an.
    »Was zum Teufel machst du denn hier?«, zischte William ihn an. Verdammt, das Tier war ja so groß wie ein kleines Pferd!
    Der Hund stellte die Nackenhaare auf, sodass er exakt wie ein Wolf aussah – Himmel, es konnte doch wohl kein Wolf sein? -, und begann zu bellen.
    »Sei doch still, zum Kuckuck!« Doch es war zu spät; ganz in seiner Nähe konnte er aufgeregte Indianerstimmen hören. »Bleib«, flüsterte er und streckte die Handfläche nach dem Hund aus, während er zurückwich. »Bleib. Braver Hund.«
    Der Hund

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