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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Kontinentalarmee gehörte, Denny Hunters und des Deserteursspiels wegen. Dennoch hatte er bei seinem Anblick keinen Alarm geschlagen, sondern ihn erst überrascht angerufen und dann wie jemand, der das Gespräch sucht.
    Nun, vielleicht war das eine Falle. William mochte zwar noch jung sein, aber dumm war er nicht. Das war ja auch gar nicht möglich, wenn man bedachte, wer sein Va-, und immerhin war der Mann auf der Jagd nach ihm.
    Die Stimmen hinter ihm wurden leiser – wahrscheinlich hatte William Glutton inzwischen erkannt, auch wenn er bei ihrer ersten Begegnung halb tot gewesen war. Wenn ja, würde er wissen, dass Glutton sein – Ians – Freund war, und sofort Lunte riechen. Doch das spielte jetzt keine Rolle mehr; er befand sich inzwischen tief im Wald. William würde ihn niemals einholen.
    Der Geruch von Rauch und frischem Fleisch stieg ihm in die Nase, und er wandte sich bergab und stieg zum Ufer eines kleinen Baches hinunter. Es war ein Mohawklager; das wusste er sofort.
    Doch er hielt inne. Der Geruch, die Gewissheit hatte ihn angezogen wie eine Motte – doch er durfte dieses Lager nicht betreten. Nicht jetzt. Wenn William
Glutton erkannt hatte, war das Mohawklager der erste Ort, an dem er nach Ian suchen würde. Und wenn er dann dort war …
    » Schon wieder du?«, sagte eine unangenehme Stimme auf Mohawk. »Du lernst wohl nie, dazu, oder?«
    Eigentlich schon. Er hatte gelernt, als Erster zuzuschlagen. Er machte auf dem Absatz kehrt, ging in die Knie, holte aus und schwang die Fäuste mit aller Kraft nach oben. » Du musst so zielen, als wolltest du durch das Gesicht deines Gegners schlagen «, hatte Onkel Jamies Anweisung gelautet, als er anfing, sich allein durch Edinburgh zu bewegen. Wie immer war es ein guter Ratschlag gewesen.
    Seine Fingerknöchel landeten mit einem Knirschen, das ihm blaue Blitze durch die Arme bis in den Hals und den Kiefer sandte – doch Sun Elk flog zwei Schritte rückwärts und prallte gegen einen Baum.
    Ian blieb keuchend stehen und betastete vorsichtig seine Knöchel, denn erst jetzt fielen ihm Jamies einleitende Worte ein: »Versuch, die weichen Stellen zu treffen, wenn du kannst.« Es spielte keine Rolle; es war den Schmerz wert. Sun Elk stöhnte leise, und seine Augenlider zitterten. Ian wog gerade die Möglichkeit einer abfälligen Bemerkung und eines hochmütigen Abgangs gegen einen erneuten Tritt in die Eier ab, bevor sich Sun Elk aufrappeln konnte, als William, der Engländer, zwischen den Bäumen hervortrat.
    Er blickte von Ian, der immer noch atmete, als wäre er eine Meile weit gerannt, zu Sun Elk hinüber, der sich jetzt auf alle viere gewälzt hatte, der jedoch nicht den Anschein erweckte, als wollte er aufstehen. Blut tropfte aus seinem Gesicht ins Laub. Platsch. Platsch.
    »Ich möchte mich ja nicht in Eure Privatangelegenheit einmischen«, sagte William höflich. »Aber ich würde gern ein Wort mit Euch reden, Mr. Murray.« Er wandte sich um, ohne abzuwarten, ob ihm Ian folgen würde, und trat wieder in den Wald.
    Ian, der keine Ahnung hatte, was er sagen sollte, nickte und folgte dem Engländer, während ihm Sun Elks Blut mit einem letzten leisen Platsch! das Herz erwärmte.
    Der Engländer hatte sich an einen Baum gelehnt und beobachtete das Mohawklager unten am Bach. Eine Frau schnitt Fleischstreifen von einem frischen Hirschkadaver ab und hängte sie zum Trocknen über einen Rahmen. Es war nicht Die-mit-den-Händen-arbeitet.
    William richtete seinen dunkelblauen Blick auf Ian, und dieser bekam ein merkwürdiges Gefühl. Doch er fühlte sich ohnehin schon merkwürdig, sodass es keine große Rolle mehr spielte.
    »Ich werde Euch nicht fragen, was Ihr im Lager zu suchen hattet.«
    »Oh, aye?«
    »Nein. Ich wollte Euch für das Pferd und das Geld danken und Euch fragen, ob Ihr Miss Hunter noch einmal wiedergesehen habt, seit Ihr die Güte hattet, mich in ihrer Obhut und der ihres Bruders zurückzulassen.«
    »Das habe ich, aye.« Die Fingerknöchel seiner rechten Hand waren bereits
auf ihre doppelte Größe angeschwollen und begannen zu pochen. Er würde zu Rachel gehen; sie würde sie ihm verbinden. Dieser Gedanke war so berauschend, dass er im ersten Moment gar nicht begriff, dass William – nicht besonders geduldig – darauf wartete, dass er ihm diese Aussage erläuterte.
    »Ah. Aye, die … äh … die Hunters sind bei der Armee. Der … äh … anderen Armee«, sagte er ein wenig verlegen. »Ihr Bruder ist Stabsarzt.«
    Williams Gesicht veränderte

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