Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
Spiegel holen?«
    Buccleigh öffnete den Mund, als wollte er antworten, fand aber keine Worte und schüttelte den Kopf, als wollte er eine Fliege verjagen. Er ergriff seine Tasse, starrte einen Moment hinein, als sei er erstaunt, dass sie leer war, und stellte sie hin. Dann sah er Brianna an.
    »Sie haben nicht vielleicht etwas Stärkeres als Kaffee im Haus, a bhanamhaighstir? «
     
    ROGER MUSSTE EIN WENIG SUCHEN, BIS ER IN SEINEM STUDIERZIMMER DEN Stammbaum fand, den der Reverend vor Jahren gezeichnet hatte. Während er unterwegs war, holte Brianna die Flasche Oban hervor und schenkte William ein ordentliches Glas ein. Ohne zu zögern goss sie auch Roger und sich selbst Whisky ein und stellte einen Krug mit Wasser auf den Tisch.
    »Nehmen Sie ein bisschen Wasser?«, fragte sie höflich. »Oder trinken Sie ihn pur?«
    Zu ihrer großen Überraschung griff er sofort nach dem Wasser und ließ ein paar Tropfen in den Whisky laufen. Er sah ihre Miene und lächelte.
    »Wenn es billiger Fusel wäre, würde ich ihn so hinunterkippen. Wenn der Whisky es wert ist, dass man ihn trinkt, entfaltet er mit etwas Wasser seinen Geschmack besser. Aber das wussten Sie schon, oder? Obwohl Sie keine Schottin sind.«
    »Doch, das bin ich«, sagte sie. »Väterlicherseits. Sein Name ist – war – James Fraser aus Lallybroch. Man nannte ihn den Dunbonnet. «
    Er ließ die Augen blinzelnd durch die Küche wandern, dann sah er sie wieder an.
    »Dann sind Sie … auch eine?«, sagte er. »Wie Ihr Mann und ich? Auch eine – was auch immer es ist?«

    »Was auch immer es ist«, pflichtete sie ihm bei. »Ja. Kannten Sie meinen Vater etwa?«
    Er schüttelte den Kopf, nippte mit geschlossenen Augen an seinem Glas und wartete einen Moment ab, während ihm der Whisky durch die Kehle rann.
    »Lieber Himmel, ist das gut«, hauchte er und öffnete die Augen. »Nein, ich bin etwa ein Jahr vor Culloden zur Welt gekommen. Ich habe aber als kleiner Junge vom Dunbonnet gehört.«
    »Sie haben gesagt, Sie hatten kein Talent zum Farmer«, sagte Brianna nun neugierig. »Was waren Sie denn in Schottland, bevor Sie gegangen sind?«
    Er holte tief Luft und atmete durch die Nase aus, genau wie es ihr Vater machte. Typisch MacKenzie, dachte sie belustigt.
    »Ich war Anwalt«, sagte er heftig und ergriff sein Glas.
    »Das ist doch einmal ein nützlicher Beruf«, lobte Roger, der gerade rechtzeitig zurückkam, um diese Antwort zu hören. Er betrachtete Buccleigh nachdenklich, dann schüttelte er den Kopf und breitete den Stammbaum der MacKenzies auf dem Tisch aus.
    »Da sind Sie«, sagte er und zeigte auf den entsprechenden Eintrag, dann fuhr er mit dem Finger abwärts. »Und hier bin ich.« Buccleigh sah den Stammbaum blinzelnd an, dann beugte er sich tiefer darüber, um ihn genauer zu betrachten. Brianna sah die Bewegung in seiner Kehle, als er ein- oder zweimal schluckte. Sein unrasiertes Gesicht war blass, als er aufblickte.
    »Aye, das sind meine Eltern, meine Großeltern. Und hier ist Jem – mein Jem -, genau da, wo er sein sollte. Ich habe aber noch ein Kind«, sagte er plötzlich und wandte sich Brianna zu. »Zumindest glaube ich das. Morag war schwanger, als ich … als ich … gegangen bin.«
    Roger setzte sich. Seine Miene hatte etwas von ihrem wütenden Argwohn verloren, und er musterte William Buccleigh mit etwas, das Mitgefühl hätte sein können.
    »Erzählen Sie uns davon«, schlug er vor. »Wie Sie gegangen sind.«
    Buccleigh schob sein leeres Whiskyglas über den Tisch, wartete aber nicht ab, bis es wieder gefüllt wurde.
    Der Besitzer der Plantage, auf der er gearbeitet hatte, war nach der Schlacht von Alamance in den Ruin geraten. Man hatte ihn für seine Beteiligung am Regulatorenaufstand eingekerkert und seinen Besitz konfisziert. Die MacKenzies waren eine Weile ziellos durch das Land gezogen, da sie kein Geld und kein Zuhause hatten, keine nahen Verwandten, die ihnen hätten helfen können.
    Brianna wechselte einen raschen Blick mit Roger. Hätte Buccleigh es gewusst – er hatte sich ganz in der Nähe von Verwandten befunden, reichen Verwandten noch dazu. Jocasta Cameron war Dougal MacKenzies Schwester – die Tante dieses Mannes. Hätte er es gewusst.
    Sie sah Roger mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an, doch er schüttelte sacht den Kopf. Das konnte warten.

    Schließlich, erzählte Buccleigh, hatten sie sich entschlossen, nach Schottland zurückzukehren. Morag hatte dort Verwandte, einen Bruder in Inverness, der es zum wohlhabenden

Weitere Kostenlose Bücher