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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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mit den Fäustchen die Augen.
    »Jemmy«, jammerte sie. »Ich will Jemmy!«
    »Wir holen ihn sofort zurück«, versprach Roger. »Sag, was hat dich denn aufgeweckt? Hattest du einen bösen Traum?«
    »Ah-hah.« Angsterfüllt klammerte sie sich fester an ihn. »Teine, goße Teine. Haben mich angeschwien!«
    Eiswasser schoss ihm durch die Adern. Himmel, o Himmel. Vielleicht konnte sie sich ja doch an den Weg durch die Steine erinnern.
    »Aye, ich verstehe«, sagte er und tätschelte sie, so tröstend er konnte, um den Aufruhr in seiner eigenen Brust zu beruhigen. Er verstand sie tatsächlich. Im
Geiste sah er diese Steine, spürte und hörte er sie wieder. Und als er sich zur Seite wandte, sah er William Buccleighs blasses Gesicht und wusste, dass auch er den Unterton der Wahrheit in Mandys Stimme hörte.
    »Was ist denn passiert, a leannan? Bist du zu nah an die großen Steine gekommen?«
    »Nicht ich, Jem! Der Mann hat ihn hingefahn, die Teine ham ihn verschluckt! « Damit brach sie wieder in Tränen aus und schluchzte untröstlich vor sich hin.
    »Der Mann«, sagte Roger langsam und drehte sich noch ein Stück weiter, sodass sie William Buccleigh sehen konnte. »Meinst du diesen Mann, Schätzchen? Onkel Buck?«
    »Nein, neineineineineineinein, ein ander Mann!« Sie richtete sich auf und starrte ihn mit großen, tränengefüllten Augen an, versuchte verzweifelt, ihn dazu zu bringen, dass er sie verstand. »Bobbys Papi!«
    Er hört Brianna die Treppe heraufkommen. Schnell, aber unregelmäßig, als stieße sie gegen die Wände des Treppenhauses, weil sie vor lauter Eile das Gleichgewicht verlor.
    Oben kam sie in sein Blickfeld gestolpert, und Roger spürte, wie sich einzelne Haare an seinem Körper aufrichteten, als er ihr weißes Gesicht sah, das ihn anstarrte.
    »Er ist fort«, sagte sie heiser. »Martina sagt, bei Bobby ist er nicht; sie hat ihn heute Abend auch gar nicht erwartet. Ich habe sie gebeten, draußen nachzusehen – Rob wohnt drei Häuser weiter. Sie sagt, sein Laster ist weg.«
     
    ROGERS HÄNDE WAREN TAUB VOR KÄLTE, UND GLEICHZEITIG WAREN SIE SO verschwitzt, dass sie auf dem Lenkrad abrutschten. Er bog so schnell von der Landstraße ab, dass sich die Räder auf einer Seite leicht von der Straße hoben und der Wagen in Schräglage geriet. William Buccleigh stieß sich den Kopf am Fenster.
    »Tut mir leid«, murmelte Roger mechanisch und bekam einen Grunzlaut zur Antwort.
    »Aufpassen«, sagte Buccleigh und rieb sich die Schläfe. »Was, wenn wir im Graben landen?«
    Ja, was dann? Mit äußerster Anstrengung nahm er den Fuß vom Gas. Es war kurz vor Monduntergang, und der abnehmende Viertelmond erhellte die pechschwarze Landschaft ringsum ohnehin nur spärlich. Die Scheinwerfer des kleinen Morris kratzten die Dunkelheit kaum an; ihr schwacher Strahl schwankte hin und her, während sie wie trunken über den Feldweg rumpelten, der zum Craigh na Dun führte.
    »Warum zum Teufel sollte dieser trusdair denn Ihren Sohn entführen?« Buccleigh kurbelte sein Fenster herunter und steckte den Kopf hinaus, ein vergeblicher Versuch, mehr zu sehen als die verstaubte Windschutzscheibe preisgab. »Und warum, bei allem, was heilig ist, sollte er ihn hierher bringen?«
    »Woher soll ich das wissen?«, sagte Roger mit zusammengebissenen Zähnen.
»Vielleicht glaubt er ja, dass er Blut braucht, um die Steine zu öffnen. Himmel, warum habe ich das nur geschrieben?« Frustriert hämmerte er mit der Faust auf das Lenkrad.
    Buccleigh blinzelte völlig verblüfft, doch sein Blick wurde sofort schärfer.
    »Ist es das?«, drängte er. »Geht es so? Mit Blut?«
    »Nein, verdammt!«, schnauzte Roger. »Es liegt an der Jahreszeit, und man braucht Edelsteine. Glauben wir.«
    »Aber Sie haben Blut aufgeschrieben, mit einem Fragezeichen daneben.«
    »Ja, aber – wie meinen Sie das? Haben Sie etwa mein Notizbuch auch gelesen, Sie Mistkerl?«
    »Gemach, gemach«, sagte William Buccleigh grimmig, aber kühl. »Natürlich habe ich das. Ich habe alles in Ihrem Studierzimmer gelesen, was ich in die Finger bekommen konnte – Sie hätten es an meiner Stelle doch genauso gemacht.«
    Roger erstickte die Panik, die ihn packte, so weit, dass er ein knappes Nicken zuwege brachte.
    »Aye, vielleicht. Und wenn Sie Jem mitgenommen hätten – würde ich Sie umbringen, sobald ich Sie finde, aber ich würde vielleicht Ihren Grund verstehen. Aber dieser Scheißkerl! Was glaubt er denn, was er tut, zum Kuckuck?«
    »Beruhigen Sie sich«, riet ihm

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