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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Nein«, wiederholte sie immer noch zweifelnd. »Aber – sollten wir ihm beibringen, Engländer zu hassen?«
    Roger lächelte.
    »Hass ist vielleicht ein etwas starkes Wort. Er hat schließlich böse Engländer gesagt. Und es waren böse Engländer, die das getan haben. Außerdem wird er, wenn er in den Highlands groß wird, zwangsweise den einen oder anderen Seitenhieb auf die Sassenachs hören – und sie mit den Erinnerungen an deine Mutter aufwiegen; dein Vater hat sie schließlich immer ›Sassenach‹ genannt.«
    Er blickte den Brief auf den Tisch an, dann fiel ihm die Wanduhr ins Auge, und er erhob sich abrupt.
    »Himmel, ich komme zu spät. Ich gehe noch zur Bank, wenn ich in der Stadt bin – brauchst du irgendetwas vom Landmarkt?«
    »Ja«, sagte sie trocken, »eine neue Pumpe für die Zentrifuge.«
    »In Ordnung«, sagte er, küsste sie hastig und ging, mit einem Arm schon im Jackett.
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass es ein Scherz gewesen war, doch dann überlegte sie es sich anders und schloss ihn wieder. Es war gar nicht undenkbar, dass es im Landmarkt tatsächlich eine Pumpe für eine Zentrifuge gab. Der Landmarkt war ein großes, erstaunlich geschäftiges Gebäude am Stadtrand von Inverness und führte beinahe alles, was man auf einem Bauernhof
brauchte, bis hin zu Mistgabeln, Löscheimern aus Gummi, Heukordeln und Waschmaschinen sowie Geschirr, Einmachgläsern und einer ganzen Reihe mysteriöser Gegenstände, über deren Verwendungszweck sie höchstens spekulieren konnte.
    Sie steckte den Kopf in den Flur, doch die Kinder waren mit Annie MacDonald, ihrer Haushaltshilfe, in der Küche; Gelächter und das drahtige Klong! des antiken Toasters – sie hatten ihn gemeinsam mit dem Haus übernommen – schwebten an der abgenutzten grünen Tür vorüber und brachten den verlockenden Duft nach heißem Toast und Butter mit. Duft und Gelächter zogen sie an wie ein Magnet, und die Wärme ihres Zuhauses überströmte sie golden wie Honig.
    Aber sie hielt inne, um den Brief zusammenzufalten, bevor sie zu ihnen ging, und bei der Erinnerung an Rogers letzte Bemerkung pressten sich ihre Lippen aufeinander.
    »Ich habe es einmal gewusst.«
    Sie prustete, steckte den Brief wieder in die Kiste und trat in den Flur hinaus – wo ihr ein großer Briefumschlag auffiel, der auf dem Tisch neben der Tür lag, wo täglich die Post – und Rogers und Jemmys Tascheninhalt – abgeladen wurden. Sie zerrte den Umschlag aus dem Häufchen der Prospekte, Kieselsteine, Bleistiftstummel, Fahrradkettenglieder und – war das eine tote Maus? So war es; sie war platt gedrückt und vertrocknet, aber mit einem steifen rosa Ringelschwänzchen verziert. Sie nahm das Tier mit spitzen Fingern in die Hand und drückte sich den Umschlag an die Brust, um auf Tee und Toast zuzusteuern.
    Wenn sie ganz ehrlich war, dachte sie, war Roger nicht der Einzige, der Geheimnisse hatte. Der Unterschied war jedoch, dass sie vorhatte, ihm zu sagen, was in ihr vorging – sobald es feststand.

8
    TAUWETTER
    Fraser’s Ridge, Kolonie North Carolina März 1777
     
    E inen Vorteil hatte so ein verheerendes Feuer ja, dachte ich. Es machte das Packen entschieden einfacher. Gegenwärtig besaß ich ein Kleid, ein Hemd, drei Unterröcke – einen aus Wolle, zwei aus Musselin -, zwei Paar Strümpfe (eines davon hatte ich angehabt, als das Haus abbrannte; das andere hatte zum Trocknen über einem Busch gehangen und war dort vergessen worden, um später mitgenommen, aber immer noch tragbar wiederentdeckt zu werden), und ein Paar Sandalen. Jamie hatte irgendwo einen fürchterlichen Umhang für mich
aufgetrieben – ich wusste nicht, wo, und ich wollte auch nicht fragen. Er bestand aus dicker, leprafarbener Wolle und roch so, als wäre jemand darin gestorben und dann einige Tage unentdeckt liegen geblieben. Ich hatte ihn mit grober Seife ausgekocht, doch der Geist seines Vorbesitzers ließ sich nicht vertreiben.
    Immerhin würde ich nicht frieren.
    Meine medizinische Ausrüstung ließ sich fast genauso leicht zusammenpacken. Mit einem Seufzer des Bedauerns um die Asche meiner schönen Apothekertruhe mit ihrem eleganten Besteck und den vielen Fläschchen durchstöberte ich das Häufchen der Überreste, die wir aus meinem Sprechzimmer gerettet hatten. Der verbeulte Zylinder meines Mikroskops. Drei angekohlte Keramikgefäße, von denen eines keinen Deckel mehr hatte und das andere gesprungen war. Eine große Dose Gänseschmalz mit Kampfer – die nach den

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