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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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sein. Er nahm seine Arbeit ernst und auch sein Verhältnis zu seinen Angestellten war offensichtlich mehr als nur eine Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ich hatte ihn mit Alfred und Molly erlebt, die er sehr respektvoll behandelte. Wenn Professor Robert MacLeod wirklich ein so negatives Bild seines Sohnes hatte, dann zu unrecht. Natürlich sollte er Frauen nicht so behandeln, aber dass er ein unverantwortliches Leben führte, konnte ich nicht sagen. Heute verpasste er schon das zweite Abendessen in Folge.
    »Arbeitet Adam immer so lange?«
    »Hin und wieder«, sagte Alfred und schob sich einen Bissen gebratenen Fisch in den Mund.
    Hin und wieder klang nicht wie regelmäßig. Vielleicht versuchte er ja doch nur, mir aus dem Weg zu gehen und das in der Brennerei heute war ein Ausrutscher. Als ich an die Szene heute nachmittag in der Destillerie dachte, flatterte es in meinem Magen. »Noch zwei Sekunden länger und ich hätte dir meine Zunge zwischen diese vollen Lippen geschoben«, hatte er gesagt. Ich erschauderte bei der Vorstellung. Ich hätte nicht widerstehen können, das wusste ich genau. Es war mir unheimlich schwer gefallen, ihn von mir zu stoßen. Was stellte er nur mit mir an?
    Wahrscheinlich war es gut, dass er nicht zuhause war. Ich hatte keine Ahnung, wie ich nach heute nachmittag auf seine Nähe reagieren würde. Schon mir vorzustellen, er wäre hier, ließ jede Zelle meines Körpers vibrieren vor Nervosität. Ich sollte die Gemälde schneller restaurieren. Je eher ich seiner Anziehung entkam, desto besser.
    »Sie sollten wirklich gemeinsam auf das Hafenfest gehen«, schlug Molly vor. »Sie sind doch beide noch jung. Unternehmen Sie was, solange Sie hier sind.«
    »Nein, es ist besser, ich sehe zu, dass ich meinen Auftrag fertig bekomme.« Molly hatte es sich wohl in den Kopf gesetzt, Professor MacLeods letzten Wunsch zu erfüllen – mich mit Adam zusammenzubringen. Das durfte nicht passieren. Ich war ohnehin schon genug in Bedrängnis wegen Adam und dieser unheimlichen Begierde, die er in mir weckte.
    »Das finde ich sehr vernünftig«, kam es von hinter mir. Erschrocken wandte ich mich um. Adam lehnte am Kühlschrank und blickte ernst in die Runde. Dann sah er mich an, eine Mischung aus Bedauern und einer Stummen Entschuldigung im Gesicht, aber sicher war ich mir nicht, denn so schnell wie diese Gesichtsregung aufgetreten war, so schnell war sie auch verschwunden, als plötzlich das Klackern hoher Absätze näher kam. Eine Frau, etwa dreißig, mit rabenschwarzem Haar und olivfarbenem Teint tauchte neben Adam auf.
    »Guten Abend«, begrü ßte sie uns mit starkem italienischen Akzent. Sie schmiegte sich an Adams Seite und sah mich herausfordernd an. Adam legte ihr seinen Arm um die Taille und zog sie näher an seinen Körper. Zumindest ist sie älter als der von mir errechnete Durchschnitt, dachte ich zornig.
    Ein eifersüchtiger Stich drang in meine Brust und ich ärgerte mich darüber. Wieso war ich eifersüchtig? Ich mochte ihn noch nicht einmal. Er war sexy, wirkte unglaublich anziehend auf mich, aber er stieß mich auch brutal von sich, wenn er diesen unnahbaren Ausdruck im Gesicht hatte, der mir zu verstehen gab, dass ich keine Chance bei ihm hatte. Ich sollte ihn hassen, aber nein, je mehr er mich wegstieß, desto mehr wollte ich ihn haben. Und ich wusste, dass ich ihm nicht gewachsen sein würde. Also sollte ich froh sein, dass er sich nicht für mich interessierte.
    Und trotzdem wünschte ich, er hätte sein Versprechen nicht so schnell vergessen, nämlich, dass er unser Spiel gewinnen würde. Ich wich seinem herausfordernden Blick aus. Legte er es darauf an, mich zu verletzen? Ja, er zog mich an wie ein Schokoladeneis. Und diese Gefahr, die er verströmte, machte das noch schlimmer, aber ich verstand nicht, warum er versuchte, mich wegzustoßen. Ich setzte eine ungerührte Miene auf und wandte mich meinem Essen zu. Er sollte nicht mitbekommen, dass es mich nicht kalt ließ, ihn mit einer anderen Frau zu sehen.
    »Wir sind oben« , sagte er knapp und zog die Italienerin hinter sich her. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in mir aus und ich schluckte schwer. Vielleicht hatte ich mir doch mehr gewünscht, als ich zugeben wollte, dass wir dieses Spiel wirklich spielen würden. Wahrscheinlich war es gut, dass er sich anders entschieden hatte, denn plötzlich wurde mir klar, dass ich ihm unmöglich lange hätte widerstehen können. Er hätte seinen Sieg viel zu schnell erringen

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