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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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Therapeutin, aber ich biete dir Hilfe an. Man muss sich nicht schämen, welche anzunehmen, wenn man sie braucht. Deine Launen in den letzten Tagen sind kaum zu ertragen«, herrschte ich ihn an.
    »Meine Launen? Was weißt du schon von meinen Launen? Vielleicht bin ich immer so?«
    »Bist du nicht. Ich habe dich schon netter erlebt. Da ziehe ich dein übersteigertes Ego dem hier wirklich vor.«
    »Vielleicht hatte ich da ausnahmsweise mal einen guten Tag.«
    »Vielleicht. Dann hoffen wir, dass du bald wieder einen guten Tag hast. Mit dieser Grabesstimmung hier kann ich nichts anfangen.«
    »Du kannst mit vielen Sachen nichts anfangen, oder?«, entgegnete er bissig und sah mich herausfordernd an.
    Ich trat näher an den Schreibtisch heran.
    »Zum Beispiel?«
    »Männern wie mir?« Er stand auf und stützte sich auf dem Schreibtisch ab. Seine Augen bohrten sich in meine. Ich konnte ihn ruhig und kontrolliert atmen hören. Meine Atmung rannte vor Aufregung und Wut.
    »Bild dir bloß nichts ein. Ich hatte wohl einen falschen Eindruck von dir. Du bist nichts weiter , als ein schlecht gelaunter Brummbär.«
    Ein Mundwinkel zuckte und seine Augen hellten sich etwas auf. »Brummbär?«
    Mein Herz machte einen Satz, bei dem Blick, den er mir zuwarf. Mir wurde ganz heiß und meine Handinnenflächen wurden feucht. Ich wollte etwas erwidern, aber ich hatte total den Faden verloren, denn Adam sah mich mit einem Verlangen in den Augen an, dass mich erschaudern ließ. Ich wich einen Schritt zurück. »Jedenfalls wollte ich dir nur helfen«, sagte ich leise.
    »Verdammt noch mal, ich brauche deine Hilfe nicht. Ich brauche niemandes Hilfe. Mein Vater wollte mich therapieren, du willst es. Kapiert keiner, dass ich so leben will?«, donnerte er hinter mir.
    »Du willst also jede Nacht eine andere Frau flachlegen?«, erwiderte ich jetzt auch zornig.
    »Ja, warum nicht?«, sagte er und stellte sich neben mich. Er stützte sich gegen die Wand, direkt neben das Stillleben einer Obstschale, das ich gerade bearbeitete. Ich hatte mir den Pinsel genommen und angefangen zu arbeiten, um wieder zurück in den Modus zu wechseln, in dem wir uns anschwiegen und er böse starrte. Aber so wie es aussah, war er noch nicht bereit, wieder zurück zu wechseln.
    »Weil jeder einen Menschen um sich herum braucht, dem er vertraut, dem er alles sagen kann .«
    »Hast du so jemand ?«, knurrte er.
    Hatte ich so jemand? Meine Großmutter Alice. Aber nein, ihr konnte ich nicht alles sagen. Nicht Dinge, in denen es darum ging, dass ich versagt hatte, nicht so erfolgreich war, wie geplant. Ihr konnte ich nur die positiven Ereignisse meines Lebens erzählen. Als ich ihr damals von Aidan erzählt hatte, hatte sie sich ohne ein Wort abgewandt. Das hatte ich ihr bis heute nicht verzeihen können. Nein, ich hatte niemanden, aber das konnte ich Adam nicht sagen.
    »War mir klar«, sagte Adam, weil er die Antwort in meinem Gesicht abgelesen hatte.
    »So ist das nicht«, verteidigte ich mich. »Meine Eltern starben bei einem Zugunglück, als ich vierzehn war. Da ist nur noch meine Oma. Bei ihr bin ich aufgewachsen.«
    »Tut mir leid«, sein Blick wurde weich, dann kniff er die Augen zu, schüttelte den Kopf und versch wand. Adam schien jeglicher Konfrontation auszuweichen. Warum machte ich mir überhaupt die Mühe, ein Art von Beziehung zu ihm aufzubauen? Es war doch offensichtlich, dass er das nicht wollte. Nicht einmal eine rein platonische Beziehung. Er versperrte sich komplett. Ich war mir sicher, trotz seiner Partys und der Frauen, mit denen er sich umgab oder auch nicht, war er sehr einsam.
    Hatte seine Ehefrau ihn wirklich so zerbrochen? Er musste unglaublich verletzt worden sein, wenn er niemandem mehr Vertrauen schenken konnte. Aber wenn er sie schon so lange gekannt hatte, dann hatte er ihr wohl mehr vertraut, als jedem anderen Mensch. Sie musste der Mensch gewesen sein, dem er alles von sich erzählte, den er so nahe an sich herangelassen hatte, wie niemanden sonst. Der Verrat hatte ihn zerstört. Was er brauchte, war jemand, der ihm bewies, dass Adam ihm vertrauen konnte. Aber ich war die Falsche dafür. Ich hatte selbst ein Vertrauensproblem.

9. Kapitel

    »Sie sind ein alter Griesgram«, schimpfte Molly, als ich die Küche betrat, um mir eine Tasse sehr starken Kaffee zu holen. Nach diesem Streit brauchte ich etwas, das meine Nerven stärken würde. Ich fühlte mich zunehmend verwirrter. Da war die Art, wie er mich behandelte und von sich wies, und dann

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