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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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fast fröhlich, und so hatte ich ihn noch nicht erlebt. Ich folgte ihm über den Steg, Adam löste Tickets für uns und dann nahmen wir an einem der Tische auf dem Sonnendeck Platz. Die Fähre war wie ein Restaurant gestaltet. Noch bevor der Anker gelichtet wurde, kam ein Kellner und erkundigte sich nach unseren Wünschen. Wie es sich gehörte, wurden nur Meeresfrüchte angeboten. Ich war kein Gourmet, weswegen ich mich für Pasta mit Lachs entschied. Muscheln, wie sie Adam bestellte, waren mir dann doch zu ungewöhnlich.
    »Wie lange wirst du noch bleiben?«, wollte Adam wissen, nachdem wir den belanglosen Plausch hinter uns gelassen hatten.
    Ich sah ihn fragend an. Wollte er mich aus seinem Haus haben? »Noch etwa zwei Wochen, dann dürfte alles geschafft sein.« War da ein Anflug von Enttäuschung auf sein Gesicht getreten? »Willst du mich so dringend loswerden?«
    Mein Herz klopfte und ich hatte Mühe , gegen den aufsteigenden Kloß in meinem Hals anzukämpfen. Ich hatte ja gewusst, dass er mich nicht hier haben wollte. Daraus hatte er von Anfang an kein Geheimnis gemacht, aber konnte er nicht wenigstens so tun, als könnte er mich leiden?
    »Nein. Ich wollte es nur wissen«, antwortete er knapp und stocherte auf seinem Teller herum.
    »Isst du oft Muscheln?« Ich wollte, dass die lockere Stimmung wieder zurückkam, also wechselte ich das Thema. »Hast du schon mal eine Perle in einer gefunden?«
    Adam lachte leise und blickte auf. »Nei n.« Er schob die Gabel in seinen Mund, schaute sich auf dem Deck um, dann sah er mich ernst an. »Tust du es nur wegen des Geldes?«
    Ich keuchte erschrocken auf und ließ meine Gabel fast auf den Teller fallen. »Was?«, quiekte ich. Oh. Glaub te er ich wäre wie seine Exfrau nur auf Geld aus? Ich atmete tief ein. »So ist das nicht. Du verstehst das falsch. Natürlich brauche ich Geld. Ich schwimme nicht gerade darin. Meine Eltern haben mir nur wenig hinterlassen. Das Studium hat alles verschlungen. Auf meinem Konto ist nicht einmal mehr genug, um die Kosten für den nächsten Monat zu tragen.«
    Adam wirkte erstaunt uns sah mich mit weit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich wollte nicht, dass er mich so sah. Ich war nicht wie seine Exfrau, aber in seinen Augen musste ich so wirken. Schließlich war ich hergekommen, um eine Arbeit zu verrichten, die vollkommen überbezahlt war und seiner Meinung nach nur ein Versuch seines Vaters, ihn an eine Frau zu binden.
    »Ich weiß, du glaubst, ich bin wie sie, aber das stimmt nicht. Gut, ich hätte mir mein Studium finanzieren können, indem ich irgendwo als Kellnerin gearbeitet hätte. Aber ich bin anders erzogen. Erfolgsorientiert. Von meiner Großmutter, bei der ich aufgewachsen bin, wurde ich nur beachtet, wenn ich erfolgreich war. Nicht einmal, wenn ich mein Bestes gegeben habe, hat es ihr gereicht. Nur Erfolg hat gezählt. Meine Oma hat mich mein Leben lang mit Ignoranz gestraft, nur wenn ich in etwas gut war, hat sie mich bemerkt. Und auf diese winzigen Augenblicke ihrer Aufmerksamkeit, habe ich irgendwann angefangen hinzuarbeiten. Ich war völlig darauf konzentriert, meine und ihre Ziele immer zu erreichen«, sagte ich traurig.
    Das musste für Adam ziemlich armselig klingen. So als wäre ich ein Mensch ohne viel Selbstbewusstsein. Wenn er das glaubte, hatte er recht. Ich war so ein Mensch.
    »Neben dem Studium zu arbeiten, war undenkbar für mich. Mit den Jahren war dieses intensive auf ein Ziel hinarbeiten mir ins Blut übergegangen und ich wollte sie ja nicht enttäuschen. Und meine Arbeit ist mir wichtig, nicht nur wegen meiner Großmutter. Ich wollte schon immer Gemälde restaurieren. Meine Mutter hat das auch getan. Also ist all mein Geld für das Studium draufgegangen und jetzt stehe ich ohne eine Anstellung da.« Ich seufzte leise. »Ich bin kein bisschen geldgierig. Es würde mir auch reichen, wenn du mir nur das zahlen würdest, was meine Arbeit wirklich wert ist. Du kannst gerne den Rest behalten«, sagte ich aufrichtig.
    Und nachdem ich einen Bissen von meiner Pasta genommen hatte, hielt ich erschrocken inne. Warum hatte ich ihm das alles gesagt? Wieso hatte ich das Gefühl gehabt, mich vor ihm verteidigen zu müssen? War es mir so wichtig, dass er in mir jemand anderen als in seiner Frau sah?
    Adam wirkte nachdenklich und musterte mich, so als wolle er abschätzen, was an dem, was ich gesagt hatte wahr war. »Ich kenne das Gefühl, wenn man so große Angst davor hat, zu versagen. Mein Vater hat mich auch immer

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