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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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an.
    Wenn wir allein im Klassenraum waren oder er mir auf dem Schulgelände begegnete und keiner es hören konnte, dann sagte er mir, wie schön er mich fand. Er umwarb mich. Bald war ich verrückt nach ihm. Ich hatte bis dahin keine Erfahrung mit Jungs, geschweige denn mit Männern. Irgendwann lud er mich ein, nachmittags mit ihm zu lernen, weil ich meinen letzten Englischtest verhauen hatte. Das war toll, ich freute mich und war unglaublich aufgeregt. Ich war das erste Mal in meinem Leben verliebt und sehr glücklich.
    Er hat mich verführt, mich entjungfert und danach getan, als wäre nie etwas geschehen. Ich habe mich so sehr geschämt, dass ich mit niemandem darüber gesprochen habe«, schloss ich und verdrängte die Gefühle. Schloss sie weg, dorthin, wo ich sie in den letzten Jahren eingesperrt hatte.
    »Du musstest ihn jeden Tag in der Schule sehen.« Adam klang zornig und als ich ihn fragend ansah, konnte ich sehen, wie seine Kiefer mahlten. »Er hat sich dich ausgesucht, weil du durch den Tod deiner Eltern verletzlich warst, leichter zu beeinflussen. Schwein«, fluchte Adam.
    »Das ist lange her«, sagte ich ausweichend, aber er hatte recht. Genau deswegen war ich ein leichtes Opfer für ihn. Ich hatte keine richtigen Freunde. In der Schule war ich immer die Außenseiterin, die sich nur für das Lernen interessierte. Und ich hatte mich so sehr nach ein wenig Wärme und Zuneigung gesehnt, dass es wie ein kleines Wunder für mich war, dass Aidan sich für mich interessiert hatte.
    »Nicht lange genug, dass du es vergessen konntest.« Adam stand auf und kam zu mir herum, zog mich hoch und legte seine Arme um mich. »Es tut mir leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise verletzt habe. «
    Ich drückte ihn auf Abstand, weil ich das Gefühl hatte, dass er mich wie ein Opfer ansah, aber das war ich nicht. So wollte i ch mich zumindest nicht fühlen.
    »Du hast mich nicht verletzt. Ich will nicht mit dir schlafen, weil ich Angst habe, dass ich Gefühle entwickle alles noch einmal erleben muss.«
    »Aber Sex muss nicht immer mit Liebe einhergehen. Man kann miteinander intim werden, nur weil es Spaß macht. Es wird nicht immer so sein«, meinte Adam erstaunt.
    Ich zuckte die Schultern. »Ich hatte durchaus schon Sex, ohne dass ich den Mann geliebt habe. Aber der Gedanke, mit dir zu schlafen, macht mir Angst.«
    »Warum?«
    Das konnte ich ihm nicht sagen, deswegen zuckte ich einfach mit den Schultern, dann ging ich an die Reling, an der die anderen Passagiere schon begeistert einer Gruppe Delfinen zujubelten. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken müssen, ob Sex mit Adam für mich möglich war, ohne alles noch einmal durchleben zu müssen. Mein Körper reagierte so heftig auf ihn. Und wahrscheinlich nicht nur der.
    Ein Teil von mir wünschte sich manchmal, dass ich mehr so sein konnte, wie andere Frauen in meinem Alter. Dass ich mehr loslassen konnte und mich auch mal öffnete. Ich wollte einfach meine Vorsicht und Vernunft über Board werfen können. Aber dann grub sich der Schmerz, den ich empfunden hatte, als Aidan mich auf so grauenvolle Weise weggestoßen hatte, wieder in mein Herz und mich verließ der Mut, mich einfach fallenzulassen. War ich zu feige?

11. Kapitel

    Mein Begleiter überraschte mich, er war den ganzen Abend nett und zuvorkommend zu mir. Während wir auf der Fähre die Delfine beobachteten oder an den kleinen Inseln vorbeifuhren, die von den Robben bewohnt wurden, hatte er seinen Arm um mich gelegt. Später am Hafen, kaufte er mir einen Plaid in den Farben der MacLeods und legte ihn mir um die Schultern, damit ich nicht mehr zitterte an seiner Seite.
    Er erzählte mir von Dunvegan Castle, den MacLeods und ihrer Geschichte und der Legende, die sich um die Selkie rankte. Mythischen Wesen, die aussahen wie Robben, ihr Fell aber ablegen konnten und sich dann in Menschen verwandelten. Themen, die wir aber mieden, waren sein Vater und die Morde an den Frauen, die Adam gekannt hatte. An diesem Abend lernte ich einen ganz anderen Adam kennen und ich war Molly dankbar dafür, dass sie uns regelrecht aus dem Haus geworfen hatte, damit wir gemeinsam auf das Hafenfest gingen.
    Und doch hatte der Abend auch einen bitteren Beigeschmack für mich, denn je mehr Zeit ich mit Adam verbrachte, desto klarer wurde mir, dass ich mehr für ihn empfand, als nur bloße Anziehung. Ich genoss seine Aufmerksamkeit, die Art, wie er sich um mich sorgte, sich immer wieder nach meinem Wohlbefinden erkundigte. Und ich sog

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