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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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Vermisste und nach unseren Informationen, waren Sie der Letzte, der sie lebend gesehen hat.«
    Adam kam die Stufen hinunter und hielt eiskalt lächelnd auf den Streifenwagen zu. »Dann wollen wi r mal«, sagte er und stieg ein.
    Die zwei jüngeren Beamten nahmen rechts und links neben Adam platz. Er sah mich durch die Frontscheibe hindurch an, doch gerade konnte ich kein Mitleid mit ihm empfinden. Nein, ich war so wütend auf ihn, dass es mir Freude bereitete, zu sehen, wie der Polizeiwagen mitsamt Adam vom Anwesen fuhr. Als das Auto verschwunden war, sah ich an mir herunter. Ich hielt noch immer das fremde Höschen in meiner Hand. Wütend warf ich es in den Müll in der Küche. Sollte diese Unbekannte doch nach ihrer heißen Einlage im Keller ohne Unterwäsche nach Hause gehen.
    Ohne etwas zu dem zu sagen, was eben passiert war, setzte Molly mir mein Abendessen vor. Haggis, das Gericht der Schotten schlecht hin. Ich hatte viel davon gehört, aber es noch nie gegessen. Das würde sich also heute ändern. Haggis bestand aus im Schafsmagen gekochten Nieren, Leber, Herz und Hafer. Und genauso eklig, wie es sich anhörte, so sah es auch aus. Aber wie immer, machte es mir meine Erziehung unmöglich, abzulehnen. Also überwand ich mich, wenigstens ein paar Bissen zu essen. Zum Glück war das Haggis sehr stark gewürzt, so dass der Geschmack etwas von der Schärfe überlagert wurde.
    Etwa eine Stunde später, wusste ich, warum der schottische Autor Paul Harris über das Rezept schrieb: » Das folgende Rezept ist nichts für Zartbesaitete!« Mein Magen rebellierte so heftig, dass ich fluchtartig unter meiner Bettdecke verschwand und mir von Alfred Kamillentee bringen ließ.
    »Sie sehen nicht gut aus«, murmelte der alte Mann und hielt meine Haare zurück, während ich mich in einen Plastikeimer übergab. Er blieb einige Zeit an meinem Bett sitzen und hielt meine Hand oder tu pfte meine Stirn, die von kaltem Schweiß überzogen war. Als seine Frau kam, um meinen Mageninhalt zu entsorgen, warf sie ihm einen grimmigen Blick zu. Wahrscheinlich war sie wütend, weil er seine Arbeit für mich liegen ließ.
    »Gehen Sie ruhig. Sie müssen nicht neben mir sitzen«, sagte ich gequält. Alfred nickte unsicher. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er sogar ein wenig Angst vor seiner Frau hatte.
    Irgendwann ging meine Übelkeit in Schüttelfrost über, zwischendrin schlief ich immer mal wieder ein, übergab mich, fror oder schwitzte. Oder stöhnte unter den schlimmsten Magenschmerzen, die man sich vorstellen konnte.
    »Haggis ist nicht jedermanns Sache«, sagte Adam. Er war in der Tür stehengeblieben, die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich reglos an. Trotz meiner Wut auf ihn und der Magenkrämpfe, war ich froh, dass die Polizei ihn hatte gehen lassen. Adam war vielleicht ein Frauenheld, aber kein Mörder. Er wirkte müde und erschöpft. Die Polizisten hatten ihn einige Stunden festgehalten. Er sagte nichts, also hakte ich auch nicht nach.
    »Dabei wollte ich morgen abreisen«, sagte ich stattdessen und legte so viel Gleichgültigkeit, wie ich unter diesen Umständen aufbringen konnte, in meine Stimme.
    »Du bist schon fertig?«, fragte er erstaunt und richtete sich auf. Er machte einen Schritt in das Zimmer und steckte beide Hände in seine Hosentaschen. Trotzdem konnte ich sehen, dass seine Finger blau waren. Man hatte ihm Fingerabdrücke abgenommen. Wenn es überhaupt möglich war, drehte sich mein Magen noch mehr um. Adam sah mich mit diesem eiskalten Blick an und ich fröstelte.
    »Nein, aber es ist besser, wenn ich gehe. Nach dem, was heute war.«
    Adam zuckte lässig mit den Schultern. »In dem Zustand bestimmt nicht.« Dann wandte er sich ab und schlug die Tür laut hinter sich zu.
    Ich schluckte schmerzhaft und ließ mich in die Kissen zurücksinken. So gerne ich von Adam fortkommen wollte , ich würde es kaum aus dem Zimmer schaffen. War er nur erschöpft vom Verhör bei der Polizei oder war er so abweisend, weil er von mir bekommen hatte, was er wollte. Ich schluchzte und kämpfte gegen die Tränen, aber ich konnte sie nicht aufhalten. Ich hatte geahnt, dass es so sein würde. Und ich hatte mich trotzdem darauf eingelassen. Aber wen wollte ich etwas vormachen? Die Wut und Frustration zerfraßen mich. Meine Magenverstimmung war nichts dagegen.
    Mein Handy vibrierte neben mir auf dem Nachttisch. Ich griff danach in der Annahme, dass meine Großmutter mir eine Nachricht geschickt hatte. Es war nicht Alice. Jemand

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