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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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war. Was wenn er nur verhindern wollte, dass ich ihm entkam? Oder Molly hatte es entsorgt. Bestimmt war es Molly, redete ich mir ein.
    Ich ließ meinen halb gepackten Koffer stehen und ging nach unten, um Molly nach dem Handy zu fragen. Ich brauchte zumindest die Simkarte. Und vielleicht könnte man es sogar reparieren? Unten liefen mehrere Beamte durch das Haus. Sämtliche Türen standen offen, auch die zum Keller. Aufgeregte Stimmen waren von überall her zu vernehmen. Alfred stand neben Adam im Vorraum zum Wohnzimmer und Molly kam aus der Küche. Als sie mich die Treppe herunterkommen hörte, drehte sie um und kam wenig später mit einer Tasse Tee zurück.
    »Trinken sie das«, befahl sie und sah noch grimmiger aus als sonst. Adam wirkte angespannt und um seine Augen und Mundwinkel herum hatten sich Fältchen gebildet, als wäre er in den letzten Minuten um Jahre gealtert. Er tat mir fast leid. Wütend über mich selbst schüttelte ich den Kopf. Er ist vielleicht ein Mörder, rief ich mir selbst in Erinnerung.
    Ich warf einen Blick in das Wohnzimmer. Zwei Männer in Uniformen rissen Schränke auf, warfen Bücher und Papiere auf den Boden und schoben Möbel umher. Ja, doch, ich hatte Mitleid mit Adam. Während ich meinen Tee trank, überlegte ich mir, wie ich es am besten anstellen konnte, möglichst mit den Polizisten das Anwesen zu verlassen. Am unauffälligsten wäre, ich würde vor ihnen gehen. Aber dazu musste ich mir erst ein Taxi rufen. Ich schielte nach dem Telefon, dass auf einer Kommode neben mir hätte stehen sollen. Es war nicht da. Wo war es hin? Verzweifelt überlegte ich, ob ich noch irgendwo eines gesehen hatte.
    »Sobald das hier vorbei ist, lasse ich dich von Alfred nach Hause fahren«, sagte Adam mit einer Kälte in der Stimme, die ich körperlich spüren konnte. Ich rieb mir über die Oberarme und sah zu Adam auf, doch der stand nur mit den Händen in seinen Hosentaschen und noch immer nacktem Oberkörper da und sah mit verkniffenem Gesichtsausdruck zu, wie Fremde sein Haus auf den Kopf stellten. Beim Anblick seiner nackten Brust fla ckerten Erinnerungen in mir auf; daran, wie zärtlich er gewesen war und daran, wie fordernd er sein konnte. Ich dachte an den Geschmack seiner Haut, den seiner Lippen, an seinen männlichen Duft und seine Augen, die mich liebevoll angesehen hatten, während er in mir war. Meine Nervenenden brannten und ich sehnte mich nach seinen Berührungen. Heftig schluckend sah ich weg und nickte bestätigend.
    Er ließ mich gehen. Adam war vielleicht manchmal kalt und abweisend und sein Umgang mit Frauen war alles andere als vorbildhaft, aber könnte er wirklich zu solchen Taten fähig sein? Innerlich schüttelte ich den Kopf. Auch wenn sich schon jetzt ein Knoten in meinem Magen bildete, bei der Vorstellung, dass ich ihn gleich verlassen würde, ich war erleichtert hier wegzukommen. Ich war jetzt eine der Frauen, die mit Adam geschlafen hatten. Und ich wollte es nicht darauf ankommen lassen, das nächste Opfer zu sein. In London wäre ich besser aufgehoben.
    Nachdem die Polizei jeden Winkel des Anwesens durchsucht hatte und sich selbst die Brennerei vorgenommen hatte, packte ich meine Sachen fertig und ging mit meinen Koffern in der Hand die Stufen hinunter, wo Adam auf Alfred einredete. In meiner Brust zog es und ich atmete schwer. Ich hatte geahnt, dass der Abschied mir nicht leicht fallen würde. Adam sah mich an, als ich vor ihm stehenblieb, aber wenn ich irgendeine Reaktion von ihm erwartet hatte, denn lag ich falsch. Da war nichts in seinem Gesicht. Nur die Müdigkeit und Anspannung und selbst die versuchte er zu verbergen.
    Er hielt mir eine Hand hin, ich griff danach. Die Berührung durchfuhr mich wie ein Stromschlag, der als Flattern in meinem Magen endete. In meinen Augen brannte es, also wich ich seinem Blick aus, weil er nicht sehen sollte, das mir der Abschied wehtat. Er ließ mich gehen? Würde der Ripper das auch tun? Ich wollte so sehr, dass er unschuldig war. Trotzdem hatte ich Angst vor ihm. Ich musste hier weg.
    »Wegen der nicht fertig gewordenen Gemälde, mach dir keine Gedanken. Vielleicht magst du noch mal wiederkommen, wenn das hier vorbei ist. Oder du lässt es einfach«, fügte er noch an.
    »Auf W iedersehen, Adam«, sagte ich heiser. Alfred nahm meine Koffer und ging voraus. Vor dem Haus wartete schon eine dunkle Limousine. Vielleicht ein Mercedes? Ich hatte keine Lust, nachzusehen. Es interessierte mich einfach nicht. Adam öffnete mir eine der

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