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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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keine einfache Aufgabe mehr. Wenn es das je gewesen war.
    Unwillkürlich reagierte er auf die plötzliche gestaltlose Bedrohung, die den Raum zu erfüllen schien, zog sie noch ein wenig enger an sich und hielt sie fester.
    Stundenlang lag er so da, hielt sie eng umschlungen und wartete mit zugeschnürter Kehle darauf, dass die Gefahr vorüberging. Langsam schwand die bittere Kälte, während sein Körper sie wärmte, sie weicher wurde und gleichmäßig atmend in seinen Armen lag.
    Kurz vor dem Morgengrauen bewegte sie sich endlich leicht und drehte sich im Schlaf zu ihm um, schmiegte den Kopf unter sein Kinn und legte ihm eine Hand auf die Brust. Eine Hand, die ihn versengte wie ein Brandeisen. Sein Herz setzte aus, und rohe Emotionen durchströmten ihn, ausgelöst durch diese instinktive, vertrauensvolle Geste. Ein Vertrauen, das ihn beinahe in Stücke riss. Er wollte dieses Vertrauen wert sein.
    Aber indem er seine Pflicht tat, manipulierte er sie auf eine Art, von der er wusste, dass es sie verletzen würde, dennoch konnte er es nicht riskieren, ihr die Wahrheit zu sagen. Es war nicht sein Leben, das auf dem Spiel stand, sondern das seines Bruders.

    Vor zwei Monaten hatte er Argyll um Hilfe gebeten. Lachlan erinnerte sich daran, wie er im großen Saal von Inveraray Castle gestanden hatte, und mit einer Mischung aus Bewunderung und Verachtung einen der mächtigsten – und gerissensten – Männer Schottlands angestarrt hatte, Archibald »der Grimmige« Campbell, Earl of Argyll.
    Argyll saß auf einer erhöhten Estrade neben dem Kamin, in einem vergoldeten, mit purpurfarbenem Samt gepolsterten Stuhl, der einem Thron auffallend ähnlich sah, was höchstwahrscheinlich kein Zufall war.
    Argyll starrte ihn aus dunklen Augen von oben herab an; die lange Nase und scharfen Gesichtszüge zeugten glaubhaft von dem normannischen Erbe seines Clans. »Der König hat also Euren Bruder festnehmen lassen. Was erwartet Ihr, dass ich dagegen unternehmen soll?«
    Lachlan rang mit Mühe um Beherrschung. »Ich dachte, unser Lehensbündnis schließt im Gegenzug zu den calps , die ich Euch zahle, Euren Schutz mit ein.«
    Die Augen des Earls wurden gefährlich schmal. »Es ist nicht nötig, mich an unser Abkommen zu erinnern oder an meine Pflicht diesbezüglich. Aber was soll ich Eurer Meinung nach unternehmen? Die Burg des Königs stürmen, um Euren Bruder zu befreien?«
    »Ihr habt Einfluss auf den König und die Geheimräte. Die Handlungen des Königs sind nicht rechtmäßig. Hector hat meine Ländereien überfallen und sich unrechtmäßigerweise meine Burg angeeignet. Er hat keinen gesetzlichen Anspruch auf Coll.«
    »Duart behauptet das Gegenteil, da Ihr Euch geweigert habt, ihm als Eurem Chief gegenüber Eure Pflicht zu tun.«
    Mit Mühe zügelte Lachlan seinen Ärger. »Er ist nicht mein Chief. Und Hector ist wohl auch kaum ein Freund von Euch«, erinnerte er ihn. Argyll und Hector befehdeten sich, seit Hector ohne die Zustimmung des Earls geheiratet hatte.

    Argyll bedachte ihn mit einem harten Blick, zweifellos überrascht darüber, dass Lachlan sich weigerte, unterwürfig vor ihm auf dem Bauch zu kriechen. Doch Lachlan biederte sich keinem Mann an, egal ob mächtig oder nicht.
    Ein Mann trat ein und zog Argylls Aufmerksamkeit auf sich. Er überreichte ihm eine Botschaft. Verärgert über die Unterbrechung bemühte Lachlan sich, geduldig zu warten, während Argyll den Brief überflog. Das Gesicht des Earls verdunkelte sich vor Zorn, und er stieß eine lange Salve von Flüchen aus, wodurch er einen Charakterzug zur Schau stellte, der absolut nicht zu der finsteren, stoischen Unerschütterlichkeit passte, die ihm seinen Beinamen »der Grimmige« eingebracht hatte. Er sprang auf, zerknüllte den Brief in der Faust und schleuderte ihn ins Feuer.
    »Das Gör wird mich noch ins Grab bringen!«
    »Mylord?«, meinte Lachlan fragend.
    Argyll wandte sich zu ihm um, als habe er ganz vergessen, dass er noch da war, und musterte ihn mit einem langen, abschätzigen Blick. Ein Teil seines Zorns schien verflogen zu sein, und er setzte sich wieder. Lachlan glaubte, ein hartes Glitzern in Argylls schwarzen Augen zu sehen, deshalb überraschte es ihn umso mehr, als Argyll plötzlich entgegenkommend sagte: »Ich kann Euch möglicherweise helfen.«
    Beinahe hätte er einen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen. Er brauchte Argylls Einfluss, um seinen Bruder freizubekommen, er hatte sich nicht erlaubt, überhaupt in Betracht zu ziehen, dass er

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