Highlander meines Herzens
führte.
»Holz hacken, verdammter Mist«, fluchte Sin leise. »Ich würde eher …«
»Mir kommt gerade die gute Idee«, fiel ihm Braden ins Wort, »dass wir am besten einfach sagen, du seiest stumm.« Er schaute Maggie an. »Hast du schon einmal einen Stummen getroffen, der so gesprächig war?«
Maggie schien nicht im Mindesten amüsiert. Sie schwieg, während Braden sein Bündel fallen ließ und die Axt aus dem Stumpf zog, in den der Bauer sie getrieben hatte.
Mit wutverzerrten Zügen nahm sich Sin die andere Axt und warf Braden einen finsteren Blick zu, sodass der fast erwartete, sein Bruder wollte ihm damit den Kopf von den Schultern trennen.
Stattdessen fuhr Sin auf dem Absatz herum und hieb ein großes Stück Holz mit einem einzigen erbitterten Schlag entzwei.
Kopfschüttelnd nahm sich Braden ein anderes Stück Baumstamm vor und machte sich ebenfalls daran, es zu zerhacken.
Maggie stand daneben, als die Brüder die Baumstücke zu Feuerholz verarbeiteten. Ihr war das Herz schwer, denn sie musste immer wieder an die warnenden Worte des Bauern wegen seiner Töchter denken.
Warum, warum nur hatte der Mann keine Söhne?
Vielleicht sind sie ja hässlich.
Maggie hielt bei diesem Gedanken kurz inne. Aye, vielleicht waren sie so zahnlos wie der Bauer, große, grobknochige Frauen mit Warzen und Pockennarben, die für Braden keine Versuchung darstellen würden.
Sich an diese Hoffnung klammernd trat sie vor, um einen Holzscheit aufzuheben und wegzutragen, wurde aber von Braden daran gehindert. »Überlass uns die großen Stücke. Du kannst besser das Schürholz aufsammeln.«
Wortlos stellte sie den Scheit wieder ab und begann die klein gehackten Holzspäne und Reste aufzuklauben und zu dem Stapel neben dem Lehmhaus zu bringen.
Als sie sich umdrehte und wieder zu Braden und Sin zurückgehen wollte, blieb sie stehen und schaute den Männern zu, wie sie scheinbar mühelos die schweren Äxte schwangen und die Holzstücke in ordentliche Scheite spalteten. Ein feiner Schweißfilm hatte sich auf ihren Oberkörpern gebildet. Sie konnte nicht anders, als voller Bewunderung Braden anzustarren, dessen Hemd sich über seinen Muskeln spannte, jedes Mal, wenn er mit der Axt ausholte.
Wie gebannt hing ihr Blick an ihm, sie ballte die Hände zu Fäusten, um den Drang zu beherrschen, mit den Fingern über die sich wölbenden Muskeln seiner Oberarme zu fahren oder ihm das feuchte schwarze Haar aus der Stirn zu streichen. Himmel, der Mann sah einfach zum Anbeißen aus, und das war für ihr seelisches Gleichgewicht ausgesprochen störend.
Begehren durchströmte ihren Körper auf eine Art und Weise, wie sie es nie zuvor kennen gelernt hatte. Jetzt, da sie schon einen Vorgeschmack auf das gehabt hatte, was sie mit Braden erleben konnte, war sie wie ein Trunkenbold, der nach mehr Ale verlangte. Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie die Bedeutung des Wortes Besessenheit, verstand, was wahre Leidenschaft für einen Mann war.
Der Himmel mochte ihr beistehen, aber sie wollte ihn mehr als je zuvor.
Gerade als sie sich sicher war, dass sie mehr nicht ertragen würde, spürte sie, wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken aufstellten. Ein Schauer düsterer Vorahnung lief ihr den Rücken hinunter.
Jemand beobachtete sie. Dessen war sie sich sicher.
Halb damit rechnend, die Wegelagerer zu entdecken, sah sich Maggie um, erblickte jedoch ein bildhübsches Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren, das sie neugierig musterte.
Als sie sich darüber klar wurde, dass Maggie sie bemerkt hatte, lächelte die junge Frau breit und zeigte dabei eine vollständige Reihe strahlend weißer, gerader Zähne, während sie mit dem Ende ihres langen blonden Zopfes spielte und Maggie einen verführerischen Blick zuwarf, der die Brust eines jeden Mannes vor Stolz hätte schwellen lassen.
Verfluchtes Pech! Das Mädchen war nicht nur hübsch, sondern ausgesprochen schön.
Dann traten zu ihm vier weitere nicht minder hübsche junge Mädchen im Alter von vielleicht dreizehn bis knapp über zwanzig Jahren.
Maggie wurde es eiskalt.
Jetzt steckten sie in ernsthaften Schwierigkeiten, begriff
sie. Den Ausdruck in den Augen der Mädchen kannte sie.
Männerhungrig.
Maggie schluckte furchtsam. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, dass eines der Mädchen zu ihr kam und sie zu begrapschen anfing, wobei ihm unweigerlich auffallen müsste, dass sie mehr gemein hatten, als es sich hätte träumen lassen.
Schlimmer noch, während Maggie die Mädchen
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