Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Titel: Hilf mir, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
Vom Netzwerk:
mir einen unkündbaren Mietvertrag für die nächsten zehn Jahre und die gleichzeitige Einräumung eines Vorkaufsrechtes für den Fall des Falles. Ich hoffe, wir können das Haus selber erwerben, wenn erst unser Bausparvertrag fällig ist.“
    „Ob Herr Gröbner damit einverstanden sein wird...“
    „Sie müssen ihn überzeugen, Herr Graunke! Was nutzt ihm schon ein Haus, in dem niemand, außer uns, leben kann?“
    „Ich werde mein Bestes tun“, versprach der Makler.
    „Wenn er es nicht einsehen will“, sagte Monika, „kann er uns ja mal besuchen!“
    „Ich weiß schon, was du vorhast“, behauptete Herr Graunke, „du hast es faustdick hinter den Ohren! Aber es wird nicht nötig sein. Die heutige Demonstration war überzeugend genug. Ich denke, ich werde die Sache klarkriegen“.
    Sie redeten noch ein bißchen hin und her, gingen den alten Mietvertrag durch, legten Einzelheiten für den neuen fest, und dann verabschiedete sich Herr Graunke. Sein Mantel und seine Hosen waren noch zu feucht, und so lieh ihm Herr Schmidt eine Hose von sich, die er an den Beinen allerdings aufkrempeln mußte. Da er aber ohnehin gleich nach Hause fahren mußte, machte es ihm nichts aus.
    „Nur eines möchte ich noch gern wissen...“, fragte er, schon in der Haustür.
    „Wie wir das mit dem Gespenst aushalten?“ erriet Monika. „Aber das wird nicht verraten, Herr Graunke, das ist unser Geheimnis! Sonst könnte ja jeder mit Gespenstern umgehen!“ Niemand widersprach ihr, bis Herr Graunke gegangen war.
    Dann gab Ingrid zu bedenken: „Aber wer weiß, ob alle so gutartig sind wie euer Amadeus!“
    „Das ist auch wieder wahr“, mußte Monika zugeben.
    Obwohl sie an diesem Tag nicht so weit mit der Arbeit gekommen waren wie sie vorgehabt hatten, waren doch alle sehr vergnügt und zufrieden, denn sie wußten: bald würde niemand mehr die Schmidts aus ihrem schönen Haus am Seerosenteich vertreiben können.
    Es wurde ein sehr lustiger Abend.

Geisterstunde

    In der Nacht erwachte Monika von einem heftigen Geräusch. Es hörte sich an, als würde eine Handvoll kleiner Steine gegen ihr Fenster geworfen. Sie erschrak.
    Da war es wieder, dieses Prasseln gegen Glas!
    Was hatte das zu bedeuten? Sie sprang auf, lief zum Fenster und zog den Vorhang auf. Deutlich sichtbar lag die Wiese im Mondlicht vor ihr. Sie sah sogar die Zaunlatten, die Peter und Georg gestapelt hatten. Aber einen Menschen konnte sie nicht entdecken.
    Der Balkon verdeckte ihr den Blick zur Haustür, aber sie widerstand der Versuchung, hinauszugehen, denn er war morsch, und es war lebensgefährlich, ihn zu betreten.
    Sie entschloß sich wieder in ihr Bett zu schlüpfen, aber gerade als sie sich umdrehte, war der Krach schon wieder da.
    Ob Ingrid unten vor dem Haus stand und ihr etwas mitzuteilen hatte? Doch ausgerechnet jetzt, mitten in der Nacht? Monika warf einen Blick auf ihren Wecker. Es war zwei Uhr vorbei. Um diese Zeit durfte Ingrid die Wohnung ihrer Eltern doch sicher gar nicht verlassen.
    Aber wer außer ihr konnte es sein?
    Monika entschloß sich, ihren Morgenmantel anzuziehen und hinunterzulaufen. Aber als sie noch einmal zum Fenster blickte, stand Amadeus dort und sah sie aus seinen großen, weit auseinanderstehenden Augen spöttisch an. Nicht wie sonst entwickelte er sich aus einer Art beweglichem Nebel heraus, sondern er war sofort völlig da. Vielleicht war aber auch seine Umwandlung hinter ihrem Rücken vor sich gegangen.
    „Ach, du bist es, Amadeus!“ sagte Monika erleichtert. „Hätte ich mir eigentlich denken können. Aber um mich zu sprechen, brauchst du doch nicht so ein Theater zu machen!“ Sie kletterte wieder in ihr Bett und ließ sich im Schneidersitz nieder.
    „War es nicht lustig?“
    „Doch. Wie hast du das gemacht?“
    Als Antwort schüttelte er lächelnd den Kopf.
    „Na, bitte, wenn du es mir nicht verraten willst! Ich bin froh, daß du heute zu mir gekommen bist. Ich hatte ja noch gar keine Gelegenheit, mich für heute nachmittag zu bedanken.“
    „Oui, Amadeus war merveilleux!“
    „Was heißt das?“
    „Daß ich großartig war!“
    „Sag mal, eingebildet bist du wohl gar nicht?“
    Amadeus sah sie mit großen Augen an.
    „Das verstehst du nicht? Macht auch nichts. Aber es stimmt schon: du warst großartig! Herr Graunke war ganz platt!“
    „Platt, was heißt das?“
    „Baff... beeindruckt.“
    „Ach so. Ja, das hatte ich beabsichtigt... ihn zu beeindrucken.“
    „Du warst sehr gut, Amadeus. Wir müssen dir alle so

Weitere Kostenlose Bücher