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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Schlafzimmer, das schon in einer Ecke brannte. Die nächsten zehn Minuten waren ein Alptraum, in dem Menschen aneinanderstießen, in das Haus stürzten, packten, was sie packen konnten und es weit genug von den Flammen wegtrugen. Tessa riß den Kleiderschrank auf, und als sie mit einem Bündel Kleider hinausrannte, kam sie an Malcolm Ellison vorbei, dessen Gesicht schwarz verschmiert und dessen Kleider zerrissen waren und der zerstreut murmelte: »Retten Sie ihre Schätze... lassen Sie die praktischen Dinge. Holen Sie ihre Schätze heraus.« Dann drängte er sich an Tessa vorbei und verschwand im Eßzimmer, wo der Qualm schon sehr dick war.
    Alle trugen Dinge aufs Geratewohl und in wahnsinniger Hast hinaus. Sie sah George Butler mit einer Matratze in den Armen, und Don zerrte einen antiken Schreibtisch aus einer Ecke, wo die Flammen schon gefährlich züngelten. Dora und Jean Hansard versuchten, Bettzeug zu retten, und Alf war unermüdlich. Er kämpfte sich mit einem Möbelstück nach dem anderen durch den Qualm. Es war ein wildes Durcheinander, und sie brauchte einige Zeit, um Vera Ellison zu finden, die mit Gewalt daran gehindert wurde, das jetzt beinahe zusammenstürzende Haus zu betreten. Sie war offensichtlich früh zu Bett gegangen und trug nur ein Nachthemd und einen grünen Morgenrock. Sie zitterte und war völlig verwirrt und unfähig, sich selbst in die Decke zu hüllen, die ihr jemand zugeworfen hatte. Tessa, die sah, daß sie jetzt nicht mehr viel helfen konnte, versuchte, sich um die kleine Frau zu kümmern, und es gelang ihr, sie warm in ein paar Decken einzuwickeln. »Ich kann jetzt nichts mehr tun. Die Männer haben viele Dinge gerettet. Setzen Sie sich auf diese Matratze.«
    Es bestand wenig Hoffnung, noch mehr in Sicherheit zu bringen, denn mit der Unberechenbarkeit des für die Westküste charakteristischen Wetters war plötzlich ein Wind aufgekommen, der die Flammen hochjagte und das Werk der Zerstörung beschleunigte. Sie hörte, wie Alf rief: »Das Dach bricht ein! Bleiben Sie weg!« Und dann sah sie zu ihrem Entsetzen, wie Malcolm Ellison zurück in das brennende Eßzimmer stürzte. Neben ihr stieß Vera einen schrillen Schrei aus: »Malcolm! Malcolm! Komm zurück! Oh, bringen Sie ihn zurück!«
    Ihre Stimme war in dem Knistern der Flammen nicht zu hören, und sie erhob sich von der Matratze und machte ein paar wankende Schritte auf das Gebäude zu. Aber Don, der plötzlich aus dem Qualm auftauchte, packte sie fest: »Sie können nicht hineingehen. Das Dach wird jeden Augenblick zusammenbrechen .«
    Sie kämpfte mit ihm. »Malcolm ist drin! Ich muß ihn herausholen!«
    Tessa erinnerte sich an Dora Butlers Worte: »Wenn irgend etwas Schreckliches passiert... Das Unglück bringt die Menschen zusammen...« Ja, das Schreckliche war passiert, und jetzt kämpfte Mrs. Ellison, um ihren Mann zu retten, den sie immer zu verabscheuen schien.
    Aber in diesem Augenblick stürzte Malcolm ins Freie, sein weißes Haar war versengt, sein Gesicht vor Schmerz und Verzweiflung verzerrt. In seinen Armen trug er etwas, das er eilig in eine von dem glimmenden Sofa gerissene Decke gewickelt hatte. Er taumelte zu seiner Frau und legte das Bündel zu ihren Füßen nieder. »Ich hatte die Miniaturen vergessen«, sagte er ziemlich ruhig, »aber die meisten deiner anderen Schätze sind in Sicherheit.«
    Sie gab einen kleinen erstickten Aufschrei von sich und schlang jetzt die Arme um ihn. »Dein schönes Haar«, wimmerte sie, »und du hast dir deine Hand verbrannt.«
    Malcolm stand jetzt auf. »Es ist nicht schlimm«, sagte er überschwenglich wie immer und den Blick auf das Publikum gerichtet, das sich um ihn angesammelt hatte.
    Mit erstickter Stimme sagte die kleine Frau: »O Malcolm, wie dumm ich war!«
    »Und jetzt noch bist«, erwiderte er schroff, »wenn du in einem dünnen Nachthemd in die Kälte hinausrennst. Hier, nimm meinen Mantel«, und er zog seinen versengten Mantel aus und legte ihn um sie.
    Vielleicht war es für alle gut, daß in diesem Augenblick das Dach mit einem Krachen herunterfiel. Sie betrachteten die brennende Ruine und vergaßen dabei, dem ältlichen Paar Beachtung zu schenken, das jetzt ganz nah beieinander stand, Malcolms Arm fest um seine Frau geschlungen...
    »Das ist ja so gut, meine Liebe«, sagte Dora Butler zufrieden eine halbe Stunde später. Sie fuhren die Butlers nach Hause, denn Mrs. Hansards Auto war schon mit den zwei Ellisons und ihren kostbarsten Habseligkeiten gefüllt. Der Rest

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