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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick van Veen
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beherrschen, steht also in unmittelbarem Zusammenhang mit seinen Fortpflanzungschancen.
    • Eine Fusion? Die Macht ist mir sicher!
    Ähnlich wie die Alphamännchen bei den Affen verfügen viele Unternehmensführer über einen starken Geltungsdrang und lassen sich von persönlichen Ambitionen leiten, wenn sie eine Fusion anstreben. Auf diese Weise können Zusammenschlüsse ohne ökonomische Notwendigkeit oder logische Synergie zustande kommen. Dabei geht es natürlich nicht, wie bei den Affen, um den Fortpflanzungserfolg. Nein, meist sind Geld und Macht der Antrieb. Das Gehalt eines Vorstandsmitglieds oder Firmenchefs verhält sich in aller Regel proportional zur Größe des Unternehmens. Und für die Aktionäre bringt eine Fusion häufig Kursgewinne mit sich. Außerdem verfügt derjenige, der eine größere Gruppe dominiert, über mehr Macht und damit über mehr Prestige, und zwar nicht nur innerhalb der Gruppe.
    Eine Fusion kann also die Bedürfnisse des Chefs befriedigen, die tief in seiner Natur verankert liegen. So führen persönliche Motive zu den seltsamsten Verbindungen. Leider bieten aber gerade diese Fusionen nicht eben die beste Basis für den Erfolg eines neuen Unternehmens. Echte betriebswirtschaftliche Aspekte und das Interesse der Belegschaft kommen nämlich an zweiter Stelle und werden meist erst dann zur Kenntnis genommen, wenn die Fusion unter Dach und Fach ist.
    Willst du mich heiraten?
    Wie findet man den Partner, der zu einem passt? Diese Frage beschäftigt viele von uns nicht nur privat, sondern auch beruflich. Deshalb ähnelt die Suche nach dem perfekten Fusionspartner tatsächlich nicht selten dem Treiben auf einem Heiratsmarkt: Wir kennen die gezielte Suche nach dem optimalen Kandidaten, aber auch Zufallsbegegnungen, bei denen nicht immer gleich Liebe auf den ersten Blick im Spiel sein muss.
    • »Attraktive junge Firma sucht gleichgesinntes, gut situiertes Unternehmen zwecks gemeinsamer Zukunft.« Die Planung einer Fusion gleicht oft der Suche nach dem perfekten Partner.
    Ist eine Fusion eher ökonomisch motiviert, wird – unter Umständen mithilfe eines externen »Heiratsvermittlers« – nach einem Kandidaten gesucht, der das Überleben einer Firma sichern soll.
    Beim persönlich motivierten Zusammenschluss steht dagegen eher die Zufallsbegegnung im Vordergrund. Zunächst einmal müssen sich die Unternehmensführer, die einander zufällig begegnen, von ihrer Persönlichkeit her liegen. Dass der andere ein »attraktiver Heiratskandidat« ist, garantiert meist schon der Anlass der Begegnung. So begegnen sich zukünftige Partner so manches Mal im exklusivsten Club der Stadt, in den nicht jeder »Junggeselle« hineinkommt. Aber auch auf andere Weise kann der erste Kontakt erfolgen: im Urlaub am Strand, über die Kinder, über befreundete Lebenspartnerinnen. Später geben die Fusionspartner dann nur selten ehrlich Auskunft darüber, wie der Zusammenschluss tatsächlich zustande gekommen ist. Wird der Drink, mit dem alles angefangen hat, überhaupt erwähnt, dann folgt meist die Bemerkung: »Wir waren ohnehin schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Partner.«
    Ist das Eis erst einmal gebrochen, kommt es beim ersten Kontakt sehr darauf an, dass beide Seiten gut miteinander können und persönliches Interesse an einer Zusammenarbeit haben.
    • Gerade bei persönlich motivierten Fusionen sind schon vor der »Hochzeit« »Ehekrisen« möglich.
    Die Harmonie muss sich im weiteren Verlauf der Beziehung nicht unbedingt fortsetzen. Wie nach einer echten Hochzeit kann es auch nach einer persönlich motivierten Fusion zu Krisen kommen, bei denen beide »Ehepartner« ihre persönlichen Interessen verteidigen möchten und die Fronten sich verhärten. Kleine Details während der ersten »verliebten« Treffen verraten viel über die späteren Machtverhältnisse: Wer lädt wen zum zweiten Treffen ein, und wer bezahlt das gemeinsame Essen? Wo findet überhaupt die erste Sitzung statt? Wer übernimmt die Führung bei den »Hochzeitsvorbereitungen«? Welche externen Berater werden beauftragt? An der Zusammensetzung der neuen Unternehmensspitze zeigt sich dann, wie die ersten Rendezvous ausgegangen sind. Meist ist eines der beiden »Turteltäubchen« der große Gewinner, während sich der andere mit einer gigantischen Abfindung belohnt sieht.
    • Haben sich zwei Fusionspartner gefunden, ist die aufwendige Zeit des gegenseitigen Umwerbens schnell vergessen.
    Ist die Fusion endlich beschlossene Sache,

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