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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick van Veen
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und ich eine zerstreute Antwort gebe. Und – wenn ich ganz ehrlich bin – haben dann nicht die Worte selbst meine Reaktion ausgelöst, sondern der Tonfall. Die Reaktion kann also anders ausfallen, als vom Sender erwartet, und sie kann unbewusst (zum Beispiel durch Erröten) erfolgen.
    Warum sagst du jetzt nichts?
    Eine der menschlichen Kommunikationsformen ist in ihrer Komplexität einzigartig: die Sprache. Zu dieser verbalen Kommunikation gehört nicht nur das, was wir sagen, sondern auch das, was wir aufschreiben oder lesen, also alle Signale, die mithilfe der Sprache gesendet und empfangen werden. Die verbale Information hat zwei große Vorteile: Zum einen können wir komplizierte Sachverhalte mitteilen, zum Beispiel, wie man einen Kuchen backt, ohne dass wir es vormachen müssten. Wir können mittels der Sprache sogar erklären, wie ein Computerprogramm funktioniert, oder darüber informieren, was es Neues im Elektrogroßhandel gibt. Zum anderen hilft uns die Sprache, unabhängig von Zeit und Ort zu kommunizieren. Beispielsweise lesen wir Bücher, die in früheren Jahrhunderten geschrieben wurden. Oder wir können Briefe und E-Mails ans andere Ende der Welt schicken.

    Spannende Unterhaltung. Ein Gespräch zwischen mehreren Personen verrät so einiges über ihre zwischenmenschliche Situation. Diese Berberaffen erzählen sich zwar keine Geschichten, und trotzdem haben sie sich einiges zu sagen, und zwar nonverbal. Sie informieren den Beobachter über Unterwürfigkeit, Annäherungsversuche und Dominanz.
    Tieren sind diese komplexen Kommunikationsformen verschlossen. Sie kommunizieren nonverbal. Auch wir kennen diese »sprachlose« Kommunikationsform und senden Signale über Körpersprache, Kleidung oder den Klang unserer Stimme. Übrigens läuft gerade die menschliche Kommunikation hauptsächlich nonverbal ab. Die nichtsprachliche Kommunikation spielt in sozialen Prozessen eine zentrale Rolle.
    • Kommunikation ist Sprache, aber nicht nur …
    Nonverbale Kommunikation kann bewusst, also beabsichtigt, oder auch unbewusst stattfinden. Ein Beispiel aus dem Büroalltag für ganz bewusst nonverbale Kommunikation: »Geh nie mit leeren Händen über den Flur, sondern sieh zu, dass du immer einen Ordner unterm Arm hast.« Wie ich festgestellt habe, wird diese »goldene Regel« in sehr vielen Unternehmen beherzigt. Ohne sprachliche Mittel senden wir ein Signal: »Sieh her, ich bin fleißig, auch, wenn ich mein Büro verlasse.«
    Ab einer bestimmten hierarchischen Ebene wird dann natürlich wieder ganz anders nonverbal und bewusst kommuniziert: Der Chef trägt keine Papiere als Alibi mit sich herum, wenn er einer Abteilung einen Besuch abstattet. Aber dafür empfinden wir es zum Beispiel als ganz normal, dass er den Angestellten auf die Schulter klopft, wenn er ein Lob ausspricht, und nicht umgekehrt.
    • Gefühle vermitteln wir zum größten Teil durch nichtsprachliche Kommunikation.
    Schon Darwin beschrieb, dass Tiere und Menschen ihre Emotionen über nonverbale Kommunikationsformen, also unter anderem über die Körpersprache, an ihr Umfeld übermitteln. Es handelt sich also um Kommunikation auf der Beziehungsebene. Darwin beobachtete die nonverbale Kommunikation bei Katzen (Aggression, Abwehr), Hunden (Unterwürfigkeit), Affen und beim Menschen und verglich dann die Arten miteinander. Einen großen Teil unserer Gefühle teilen wir unbewusst über körperliche Signale (Mienenspiel, Körpersprache) mit. Nicht umsonst winden sich nicht wenige von uns auf dem Stuhl, wenn sie ein schwieriges Gespräch mit dem Chef führen – ohne sich dessen bewusst zu sein. Auch bei einem Gespräch zwischen zwei Kollegen kann man ganz deutlich die visuellen Signale wahrnehmen, die sie sich (unbewusst) gegenseitig senden. Sie schauen sich an oder weichen dem Blick des anderen aus, sie verschränken die Arme oder ziehen die Augenbrauen hoch. All das verrät uns etwas über Atmosphäre, Verlauf und Ausgang des Gesprächs, auch ohne dass wir hören, was gesprochen wird.
    In Seminaren lernt man übrigens, diese unbewussten nonverbalen Signale in bewusste umzuwandeln. Auf diese Weise kann man dann ein Gespräch in die gewünschte Richtung lenken: Statt unbewusst Desinteresse zu bekunden (zum Beispiel Blick schweifen lassen), demonstriert man bewusst Interesse (zum Beispiel in die Augen schauen, Augenbrauen heben). Wenn Verhalten oder Äußerungen des Gesprächspartners einen fürchterlich aufregen (zum Beispiel Arme verschränken), bewahrt

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