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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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schalt er spaßhaft und liebkoste lächelnd das Rund ihrer Schulter.
    „Müsste ich vielleicht mal, wenn du’s so lang trägst“, gab sie zurück und sah ihm, auf die angewinkelten Ellbogen gestützt, ins Gesicht. „Wieso machst du das?“
    „Ich mag es halt so.“ Er wälzte sich auf die Seite, wobei er Gillians Bein mit dem Oberschenkel auf eine Weise streifte, dass es sie prickelnd durchrieselte. „Du denn nicht?“
    „Natürlich, du eitler Pfau! Weißt du doch! Nur … es sieht so strubbelig aus.“
    „Und Madame haben es lieber adrett.“
    Sie wischte ihm eine Strähne aus der Stirn. „Nicht unbedingt. Ich muss gestehen, es hat schon was, dein Zottelhaar. Und das hier ebenfalls.“ Sie fuhr mit dem Finger über die Narbe auf seinem Gesicht. „Es verleiht dir etwas … etwas Wildverwegenes.“
    „Und das wirkt auf dich?“
    „Und wie! Wo hast du die abbekommen? Im Krieg? Bei einem Scharmützel?“
    Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr und schüttelte bekümmert den Kopf. „Beim Sturz von einem Baum.“
    Fassungslos blickte sie ihn an. „Du bist aus einem Baum gefallen?“
    „Ist schon eine Weile her“, erklärte er mit offensichtlichem Ernst. „Als ich ein kleiner Junge war. Da klaute Armand immer die Äpfel aus dem Obstgarten eines Klosters unweit Lord Raymonds Burg. Hinterher teilte er sie mit mir und unserem Freund Randall. Eines Tages sagte ich mir, na, Äpfel stehlen, das kannst du auch, und dann bin ich an dem Efeu hinaufgeklettert, der an der Klostermauer wucherte. So machte es Armand immer, wenn er in den Obstgarten wollte. Ich gelangte auch problemlos hinüber und stieg in einen Apfelbaum. Zu dem Zeitpunkt war ich ziemlich stolz auf mich, das gebe ich zu. Und als ich den Arm ausstreckte, um so einen Apfel zu pflücken, da verlor ich das Gleichgewicht und stürzte. Dabei riss ich mir an einem scharfzackigen Aststumpf die Wange auf. Heiliger Strohsack, was habe ich gebrüllt! Wie am Spieß; und geblutet habe ich wie eine angestochene Sau. Der arme Mönch, der angerannt kam, der wäre bei dem Anblick beinahe in Ohnmacht gefallen. Er trug mich sofort ins Klostergebäude, und einer der Brüder flößte mir etwas ein, wovon ich einschlief. Als ich zu mir kam, war ich wieder daheim und meine Wange so sauber vernäht, wie’s eine Nonne auch nicht besser gekonnt hätte.“
    Er hob den Kopf leicht an und küsste sie sacht auf die nackte Schulter. Wie immer bei solchen Zärtlichkeiten meldete sich sofort das Begehren; sie fühlte sich entspannt, am ganzen Körper wohlig erwärmt. Ein Bein über das seine gelegt, schmiegte sie sich dicht an ihn, die nackten Brüste an seine warme Haut gepresst.
    „Es wird Zeit für dich!“, mahnte Bayard, dessen Atem schon schneller ging.
    Da pochte es sachte an die Tür. „Mylady?“ Es war Denas Stimme, die da gedämpft durch das dicke Holz drang.
    Gillian griff nach dem Nachtgewand, das am Fußende des Bettes lag. Woher wusste die Magd, wo ihre Herrin war? Was wollte sie in dieser Herrgottsfrühe?
    Wohin jetzt so schnell?
    Bayard sprang hastig vom Bett und zog sich die Hosen über. „Was willst du?“, rief er laut.
    „Ist Lady Gillian bei Euch? In ihren Gemächern habe ich sie nicht gefunden, da dachte ich …“
    „Nein!“, log er.
    Gillian merkte jedoch, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Sie hörte die Not in Denas schwacher Stimme, die tiefe Bestürzung. Schnell streifte sie sich ihr Nachtkleid über, drängte sich an Bayard vorbei und machte die Tür auf.
    Dena lehnte an der Wand, aschfahl im Gesicht, die Röcke blutbefleckt. „Verzeiht, Mylady, dass ich Euch belästige … aber … aber ich habe Blutungen!“ Langsam sackte sie an der Wand zusammen.
    „Bayard!“, rief Gillian erschrocken. „Hilf mir, sie aufs Bett zu tragen!“
    Sofort war er zur Stelle, fing das Mädchen auf und trug es hinüber zu seiner Liegestatt, wo er es sanft auf die Laken bettete. Gillian überprüfte rasch, ob Dena etwa eine Stichwunde aufwies oder sonst eine Verletzung, aber es war nichts zu entdecken.
    „Ich fürchte, die Leibesfrucht ist verloren“, sagte sie zu Bayard, der ihr angespannt zusah. Sie musste die Blutung zum Stillstand bringen, sonst konnte ihr die Magd unter den Händen verbluten. „Lauf schnell zu meiner Kemenate“, bat sie ihn, „und hole die Schatulle mit meinen Arzneien. Du findest sie in der großen Truhe neben der Tür. Sie ist blau bemalt. Schicke jemanden in die Küche, der soll den grünen Krug, den ich für Heilmittel

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