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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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feixend, wobei er seine Zahnstummel entblößte.
    Lindall hatte derweil mit dem Geldzählen begonnen. „Bayard und seine Männer“, fuhr er fort, „die folgen heute dem Fluss in südliche Richtung. Und wenn sie nichts finden, dann morgen nach Norden. Pass bloß auf“, knurrte er dann an Frederic gewandt, „dass sie dich nicht schnappen. Sonst heißt es Kerker und Verrätertod!“
    „Für dich aber auch!“, giftete Frederic zurück.
    „So? Mit was für Beweisen denn? Mit der Aussage eines Verräters?“
    „Mit dem Geldbeutel da!“
    „Meinst du, ich bin so dämlich und nehme den mit in die Unterkunft? Man wird nichts finden, was mich mit den Rebellen in Verbindung bringt.“
    „Wie hast du denn die Burg verlassen? Du musstest doch sicher angeben, wohin du willst?“
    „Ich bin der stellvertretenden Burgwehrführer. Meine Untergebenen stellen mir keine Fragen.“ Er riss den Ziegenbalg von Richards Sattel. „Mann, habe ich einen Brand! Nächstes Mal reite ich bis zum Treffpunkt.“
    „Nur zu, aber dann wirst du wahrscheinlich den Rückweg zu Fuß antreten müssen“, brummte d’Artage. „Ich habe keine Lust, mich schnappen zu lassen, nur weil du zu faul zum Laufen bist!“
    Lindall guckte nur grimmig, kippte einen ordentlichen Schluck und musterte Frederic dann von Kopf bis Fuß. „Und wie hat’s dich zu den Rebellen verschlagen? Alles wegen der kleinen Rothaarigen?“
    „Ach, Quatsch!“
    „Na, dann hast du ja sicher nichts dagegen, wenn ich’s auch mal bei der Hübschen versuche. Ich mache ihr sogar ’ne Liebeserklärung, wenn sie dafür die Beine breit macht.“ Angesichts Frederics Miene verzog er das Gesicht. „Was denn – meinst du etwa, nachdem sie’s mit ’nem Blaublütigen getrieben hat, wäre sie sich zu schade für meinesgleichen?“ Sei hämisches Lachen war noch widerwärtiger als der Treuebruch an seiner Herrin. „Deine Dena ist eine Hure wie alle Weiber. Und falls sie auf dumme Gedanken kommt, wird sie schon früh genug merken, mit wem sie es zu tun hat. Zumal sie ja das Blag los ist, das du ihr gemacht hast.“
    „Was?“
    Lindall brach in Gelächter aus. „Da guckst du dämlich, was? Man könnte glatt meinen, du hättest was übrig für das Flittchen!“
    „Was ist denn mit ihr? Nun sag schon!“
    „Na, sie wird’s wohl überleben“, knurrte Lindall verächtlich, nachdem er sich noch einen mächtigen Schluck gegönnt hatte. Dann guckte er d’Artage feixend an. „Da wir gerade von Flittchen reden: Ihr hattet absolut recht mit Lady Gillian, Mylord. Diese Dena hatte Blutungen, und als sie ihre Herrin suchte, wo hat sie sie aufgetrieben? In Bayards Kammer! Und dabei tut die immer so vornehm!“, spöttelte er. „Wenn der Alte noch leben würde – der würde ihr bei lebendigen Leibe die Haut abziehen lassen, der Hure! Und mit Recht!“
    „Jetzt reicht’s aber!“, polterte d’Artage. „Pack dich zurück zur Burg, Mensch! Sonst vermisst man dich da noch. Frederic, du übernimmst die Pferde. Ullric, zu mir! Wir haben einiges zu besprechen!“
    Auf ein sachtes Pochen hin erhob sich Gillian von dem neben dem Bett stehenden Schemel und massierte sich den Nacken. Den schmerzenden Rücken dehnend, denn sie hatte sich häufig in unbequem gebückter Haltung um Dena kümmern müssen, öffnete sie die Tür.
    Draußen stand Bayard. „Wie geht es ihr?“, fragte er mit einem Blick auf die bleich daliegende Magd.
    „Sie hat das Gröbste wohl überstanden, glaube ich. Gott sei Dank. Ich hatte befürchtet, es würde länger dauern, die Blutung zu stillen.“
    „Da kann sie aber von Glück sagen, dass du dich so gut auskennst.“
    „Und dass ich die notwendige Arznei hatte. Glücklicherweise ist Dena jung, kräftig und mit einer robusten Natur gesegnet. Seelisch ist sie allerdings sehr angeschlagen wegen der Fehlgeburt.“
    Bayard lehnte sich seufzend gegen den Türpfosten. „Ich hätte eher gedacht, sie wäre erleichtert. Wo Frederic doch so schlecht zu ihr war!“
    „Nein, sie wollte das Kind. Sehr sogar, scheint mir.“
    Sie sahen sich an. Offenbar ging beiden derselbe Gedanke durch den Kopf: was passieren würde, falls auch Gillian in Umständen wäre. Sie machte sich nichts vor: Es würde einen Riesenskandal geben; ihr Ruf wäre dahin. Angst hatte sie trotzdem nicht.
    Bayard malte sich schon die Kinderchen aus – freche, temperamentvolle Mädchen und kräftige, handfeste Buben – und wie lieb er sie haben würde.
    „Ich störe nur ungern“, sagte er nun, „aber ich

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