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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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anderes drankriegen?«
    »Und für was? Er verstößt nicht gegen irgendein Gesetz. Du weißt selber, dass jeder eine Alternativpraxis eröffnen kann, ohne Ausbildung, ohne Qualifikationen, Schild an die Tür und los geht’s. Dafür gibt es keine Vorschriften. Wenn wir beweisen könnten, dass er tatsächlich ein Instrument in die Hand genommen und jemanden aufgeschnitten hat, könnten wir ihn sicherlich verhaften. Hat er das?«
    »Es sind alles Taschenspielertricks.«
    »Behauptet er, Menschen operiert zu haben … Sagt er das in seinen Veröffentlichungen?«
    »Oh, ich glaube, er ist zu clever, irgendwas veröffentlicht zu haben.«
    »Wie kommt er an seine Patienten?«
    »Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Leute erzählen von den Wundern, die er vollbracht hat.«
    »Wie lange ist er schon in Starly?«
    »Nicht sehr lange. Karin versucht rauszufinden, wo er vorher war.«
    »Und warum er von dort verschwunden ist. Ich veranlasse morgen auch ein paar Überprüfungen, aber nach dem, was du mir erzählt hast, haben wir nicht mal eine Begründung, ihn zu befragen. Jemand muss bei uns formell Anzeige erstatten.«
    »Mist. Der Kerl bringt mich wirklich auf die Palme. Denk an all die Leute, die er betrügt, an das Geld, das er einstreicht. Denk an die ernsten Erkrankungen, mit denen Leute zu ihm gehen, statt zu uns zu kommen.«
    »Eines könntest du tatsächlich tun … Was ist neben einer polizeilichen Ermittlung das Nächstbeste? Vielleicht sogar noch besser?«
    »Keine Ahnung.«
    »Die Presse. Bring einen Reporter dazu, sich als Patient auszugeben und dann in Starly herumzuschnüffeln. Zehn zu eins, dass er kein Interview von ihm kriegt, dazu ist der Kerl zu gerissen, aber wenn ein guter Journalist der Sache auf den Grund geht und es da dreckige Wäsche gibt, wird das im gesamten Distrikt bekannt.«
    »Kennst du jemanden, der daran interessiert sein könnte?«
    »Allerdings.« Cat hörte das Lächeln in der Stimme ihres Bruders. »Ich kenne genau die richtige Person. Hast du einen Stift zur Hand?«

    Rachel Carr kam jeden Morgen um acht in die Redaktion. Sie hatte schon vor geraumer Zeit herausgefunden, dass Morgenstund’ Reportergold im Mund hatte, und würde sich nie von einem Kollegen die über Nacht eingetroffenen Agenturmeldungen vor der Nase wegschnappen lassen. Außerdem machte es Spaß, mit dem Mazda über die halb leeren Straßen zu brettern. Nach acht verdarben ihr der stadteinwärts rauschende Verkehr und die Mütter, die ihre Kinder zur Schule fuhren, sämtliche Freude an ihrem kostbaren Spielzeug. Daher war Rachel am Telefon, als Cat Deerborn anrief, und innerhalb von Sekunden erreichte Rachels Adrenalinspiegel einen Höchststand.
    Noch im Laufe des Vormittags ließ sich Rachel die Sache vom Chefredakteur absegnen, machte ein paar Anrufe bei Leuten, die vielleicht etwas über den Psychochirurgen in Erfahrung bringen konnten, und vereinbarte einen Termin für sich selbst. Nachdem ihr gesagt wurde, er sei für die nächsten sechs Wochen ausgebucht, behauptete sie, akute Schmerzen zu haben und völlig verzweifelt zu sein, und ließ die Erwähnung von einer Freundin einfließen, die gesagt habe, der Chirurg habe bei ihr ein Wunder vollbracht und sei ihre einzige Hoffnung.
    »Warten Sie bitte einen Augenblick.«
    Die Sprechstundenhilfe war nach zwanzig Sekunden wieder am Apparat und sagte, sie könne Rachel kommenden Freitagnachmittag am Ende der Sprechstunde einschieben.
    »Dr. Groatman hält sich immer ein wenig Zeit frei für Menschen, die starke Schmerzen haben.«
    Rachel bedankte sich tränenreich und überschwänglich.
    »Wegen des zusätzlichen Verwaltungsaufwands könnten etwas höhere Kosten entstehen.«
    »Das ist mir egal, ich bezahle alles, die Kosten spielen keine Rolle. Vielen, vielen Dank.«
    Sie legte auf, ging direkt ins Internet und gab Dr+Charles+ Groatman+Psychochirurg bei Google ein.
    Die angegebene Website war veraltet. Dr. Charles Groatman alias Brian Urchmont warb damit, in einer Klinik in Brighton zu praktizieren. Neben seinem Foto gab es Auszüge aus Briefen dankbarer Patienten, die ihn lobten und weiterempfahlen, dazu Angaben der Sprechzeiten. Als sie die angegebene Telefonnummer anrief, erfuhr sie durch eine Ansage der Telefongesellschaft, dass die Nummer nicht mehr in Betrieb war. Rachel dachte kurz nach, dann fiel ihr Duggie Hutton ein, der Chefreporter gewesen war, als sie anfing, und zum Brighton Argus gewechselt war.
    Sie wurde direkt durchgestellt.
    »Rachel Carr, natürlich

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