Himbeereis mit Aussicht
ich durch und durch solide!“
„Heißt solide, du hast eine feste Freundin, Bruno?“, fragte Rosa neugierig.
Der grinste und war sogar bereit den Mädchen ein kleines Geheimnis zu verraten.
„Sagen wir, ich arbeite daran.“
Rosa und Thea johlten und waren dreist genug weiter zu fragen. „Woher kennst du deine Angebetete denn?“, wollte Rosa wissen.
„Neugierig bist du gar nicht“, versuchte sich Bruno aus der Affäre zu ziehen.
„Du hast mit dem Thema angefangen, Bruno“, erinnerte Thea ihren Chef. „Wenn du sagst, du arbeitest daran, ist dir die Dame wohl noch nicht mit Haut und Haaren verfallen!“
Bruno lächelte nur. Und da er sein Geheimnis anscheinend für sich behalten wollte, schlug Thea einen anderen Weg ein um mehr zu erfahren.
„Wie findet sie es denn, mit Bella angesprochen zu werden?“, wollte Thea wissen, da sie sich daran erinnerte, dass Bruno seine Herzensdame mit ihrem richtigen Namen ansprechen wollte.
„Wenn du auf diese Weise versuchst aus mir herauszubekommen wie die Frau heißt, bist du auf dem Holzweg, Kleine“, dachte Bruno er hätte damit Theas Vorhaben unterbunden. Aber mit seiner Antwort zeigte er dem Mädchen nur, dass er tatsächlich ernste Absichten hatte.
„Wann werden wir denn die Gelegenheit bekommen einen Blick auf die künftige Chefin von Brunos Eiscafé zu werfen?“, schaltete sich Rosa wieder ein.
„Ich weiß genau, was ihr vorhabt, Bella, ihr versucht mich davon abzuhalten, nach euren Problemen mit Männern zu fragen!“, drehte Bruno den Spieß um.
Aber da Rosa und Thea genauso wenig über ihre Herzensangelegenheiten sagen wollten wie Bruno, ließen beide Parteien das Thema vorerst ruhen.
* * *
Baddy hatte eigentlich die Hoffnung schon aufgegeben. Aber jetzt war sie wieder da, saß direkt am Tisch vor dem großen Fenster. Und sie sah herüber, oder vielleicht auch nicht. Denn als Baddy näher hinsah, zeigte ihm nicht eine einzige Reaktion, dass sie ihn wahrgenommen hatte. Seine Hand, die fast automatisch nach oben gezuckt war um zu winken, stoppte mitten in der Bewegung. Sie sah durch ihn hindurch, musste er betroffen feststellen.
Baddy fluchte ausdrucksvoll, was seinem Freund Toni auf den Plan rief.
„Was ist los, Baddy?“, wollte der wissen und spähte ebenfalls durchs Fenster. „Ach, ist das nicht wieder das Mädchen, das dir Nachrichten per Zettel geschickt hat?“
„Mhm“, brummte Baddy wenig aussagekräftig.
„Sieht nicht so aus, als ob die Kleine heute besonders mitteilsam wäre!“
Damit hatte Toni zu Baddys Leidwesen den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Mädchen auf der Gegenseite sah nicht so aus, als würde sie, so wie letzte Woche, Nachrichten austauschen wollen. Was Baddy nicht glücklich machte. Er war von dem Mädchen begeistert, oder vielleicht sollte man eher sagen fasziniert. Er war jeden Tag neugierig darauf gewesen, was sie sich Neues ausdachte. Dann hatte er ihr auch eine Nachricht per Zettel übermittelt und das war der Anfang vom Ende. Er hatte sich zu der Verabredung mit dem Mädchen verspätet und wusste jetzt nicht, ob sie ihn versetzt hatte, oder sich von ihm versetzt fühlte.
Baddy hatte nicht den leisesten Schimmer, was er jetzt tun sollte, außer sein übliches Trainingsprogramm durchzuziehen. Aber besondere Freude machte es ihm heute nicht und das fiel sogar Toni auf.
„Was ist los mit dir, Junge? Wo bleibt dein Elan?“
Baddy sparte sich eine Antwort und linste unauffällig aus dem Fenster. Das Mädchen saß noch immer auf ihrem Platzt und aß Eis. Doch warum ließ sie nicht erkennen, dass sie ihn gesehen hatte?
Aus dem kurzen unauffälligen Blick wurde schnell ein permanentes Starren auf die Gegenseite. Bis plötzlich etwas Baddys Sicht behinderte. Toni hatte sich zwischen ihn und das Fenster gestellt und stemmte die Hände in die Hüften.
„Wach auf, Junge! Verdammt noch mal, was ist nur mit dir los? Die ganze Woche rennst du schon herum wie ein Trauerkloß, gibst nur einsilbige Antworten, grübelst ständig und trainierst nicht einmal anständig. Nur dein Interesse an der Aussicht aus dem Sportstudio bleibt ungebrochen!“
Baddy hatte keine große Lust seinem Freund Rede und Antwort zu stehen. Und er hätte sein Schweigen auch weiter durchgezogen, wenn er auf der anderen Seite nicht etwas entdeckt hätte.
Das zweite Mädchen war zu ihrer Freundin an den Tisch gekommen und lehnte sich jetzt mit dem Rücken an die Fensterscheibe, wodurch man den Aufdruck auf dem Rücken ihres T-Shirts lesen
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