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Himbeereis mit Aussicht

Himbeereis mit Aussicht

Titel: Himbeereis mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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konnte.
    Nicht alle Männer sind Idioten, manche sind Vollidioten!
    Baddy stand ruckartig von seinem Trainingsgerät auf und starrte offen auf die gegenüberliegende Häuserfront. Überrascht folgte Toni seinem Freund und blickte ebenfalls nach drüben. Als Toni sah, was Baddy so aus der Fassung gebracht hatte, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf.
    „Sag jetzt nicht, das gilt dir, Baddy!“, zog Toni den richtigen Schluss.
    „Ich fürchte doch!“, musste der zugeben und wandte sich mit hängenden Schultern vom Fenster ab. Toni hingegen starrte weiter auf die Botschaft und las sie wieder und wieder.
    Jedes Mal kam er zum gleichen Ergebnis. Die Mädchen gingen zu weit! Nur weil sie sich auf der anderen Straßenseite befanden, war das kein Freibrief dafür, andere zu beleidigen. Verstanden sie das unter Spaß, seinen Freund auszulachen nur weil er so unvorsichtig gewesen war auf die Zettelnachrichten zu reagieren?
    Wie es aussah hatte es Baddy ziemlich getroffen als Vollidiot betitelt zu werden. Denn er tat etwas, was er vorher noch nie gemacht hatte: Er brach sein Training ab und verschwand im Umkleideraum.
    Toni sah erneut nach drüben. Das Mädchen mit dem Spruch auf dem T-Shirt hatte sich zu ihrer Freundin gebeugt und beide lachten jetzt zusammen. Dann drehten sie sich so, dass beide sehen konnten, ob sie jemand aus dem Sportstudio beobachtete. Was Toni in der Annahme bestätigte, dass diese ganze Szene inszeniert worden war.
    Er biss die Zähne zusammen, drehte sich um und verschwand ebenfalls in Richtung Umkleiden. Dass sein Freund von diesen Mädchen so vorgeführt wurde brachte ihn zur Weißglut. Baddy war ein netter Kerl, ein echter Freund für alle Lebenslagen. Er hatte es nicht verdient Opfer von übergeschnappten Girlies zu werden!
     

12
     
     
    Romy wusste, dass die Stunde der Wahrheit nahte. Sie konnte es nicht länger aufschieben, Brunos Eiscafé als Gast zu betreten. Denn Thea wunderte sich jetzt schon, warum ihre Mutter noch kein einziges Mal nachgesehen hatte, wo ihre Tochter nach der Schule ihre Zeit verbrachte. Und das war völlig untypisch für Romy. Aber wenn sie mit Bruno und Thea zur gleichen Zeit zusammentraf, musste ihre kleine Schwindelei zwangsläufig auffliegen.
    Romy hoffte nur, dass sich das nicht negativ auf Theas Job auswirken würde. Dass sie selbst nicht mit einer Weiterbeschäftigung rechnete, stand außer Frage. Nun gut, in diesen Job war sie mehr oder weniger hineingeschlittert. Er gehörte nicht zu den Dingen, die ihre und Theas Existenz sicherstellten. Darum wäre es nicht so schlimm, sollte sie hinausgeworfen werden.
    Was ihr allerdings schwer im Magen lag, war ihr Chef Bruno. Sie hatte schon lange keinen so netten Mann mehr kennengelernt, der ihr zudem noch das Gefühl vermittelte, ihn interessierte ihre Meinung oder das, was sie sagte. Deshalb fiel es ihr auch so schwer jetzt mit der Wahrheit herauszurücken. Sie wollte ihn nicht damit verletzten, dass sie ihn in gewisser Weise hintergangen hatte.
    Aber eigentlich waren alle ihre Überlegungen nur Ausreden dafür, dass sie nicht wollte, dass er eine schlechte Meinung von ihr bekam. Denn sie mochten diesen smarten Italiener, nicht nur als Chef oder Mensch sondern auch als Mann. Darum war es besser, endlich die Karten auf den Tisch zu legen.
    Also fasste sich Romy ein Herz und betrat kurz nach fünf Uhr am späten Nachmittag die Eisdiele. Sie hatte eine knappe Stunde Zeit, bis die Bäckerei schloss, in der sie nach Ladenschluss putzte.
    Nur zwei junge Männer standen an der Seite bei den Tischen und löffelten ihr Eis während sie sich unterhielten. Thea war hinter der Eistheke und wartete auf Kundschaft. Nur von Bruno war nichts zu sehen.
    „Mama! Du hast heute Morgen gar nichts davon gesagt, dass du vorbeikommen wolltest“, freute sich Thea über den Besuch ihrer Mutter.
    „Hallo Thea, das war ein spontaner Entschluss“, behauptete Romy nicht ganz wahrheitsgemäß. „Ich muss doch schließlich einmal sehen, was du den ganzen Tag so machst, wenn du nicht in der Schule bist.“
    Thea strahlte so, dass Romy es sich nicht anmerken lassen wollte, wie nervös sie war. Aber wenn sie schon da war, wollte sie sich wenigstens ein Eis gönnen. Vielleicht würde das ihre Nerven beruhigen.
    „Machst du mir etwas mit Kirscheis zurecht, Thea?“
    Darum musste das Mädchen nicht lange gebeten werden. Doch anstatt eine Waffeltüte zu füllen, machte Thea für ihre Mutter einen große Eisbecher zurecht, den sie auch noch mit

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