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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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trat. Sein wallendes Haar war flammend rot. Als sie wieder zu Axel hinblickte, erkannte sie, dass sein Gesicht jede Fassung verloren hatte. Er starrte den Rothaarigen an, als wäre der ein Geist. Der breitete die Arme aus und lächelte.
    „Du siehst richtig, Azazel, mein Bruder.“
    „Sam ... Sam’Yaza?“, fragte Axel ungläubig.
    „In Fleisch und Blut“, erwiderte er und ging auf Axel zu.
    Der rührte sich immer noch nicht von der Stelle.
    „Das kann nicht sein“, sagte er tonlos. „Du wurdest in den Tartaros geschleudert.“
    „Das Gleiche dachte ich von dir“, sagte der Rothaarige und blieb etwa zwei Schritte von Axel entfernt stehen. Seine Augen blickten mitfühlend. „Ich habe jetzt erst durch den Kampf um die Abgal erfahren, dass du noch am Leben bist.“
    „Ich habe jahrhundertelang nach dir gesucht“, sagte Axel. Maggie hörte den Vorwurf in der Stimme.
    „Theia und ich haben uns hierher verkrochen und uns all die Millennien hier verborgen gehalten. Komm schon, willst du deinen alten Waffenbruder nicht umarmen?“
    Maggie sah etwas Seltsames in Sam’Yazas Augen aufflackern - die beste Beschreibung, die ihr dazu einfiel, war zornige Ungeduld. Aber nur ganz kurz, dann war sein Blick wieder melancholische Freude pur. Ging hier alles mit rechten Dingen zu? Sollte sie Axel über ihre Beobachtung informieren? Aber was, wenn sie sich geirrt hatte? Wer war sie, dass sie das Recht hatte, sich hier einzumischen? Sie konnte überhaupt nicht ermessen, in welchem Verhältnis diese beiden ehemaligen Engel zueinander standen. Alles, was sie wusste, war, dass sie jahrtausendelang Seite an Seite gefochten hatten.
    Da sah sie, wie Axel sich entspannte, ebenfalls seine Arme ausbreitete und den letzten Schritt, der die beiden noch trennte, zu Sam’Yaza hin machte und ihn an seine Brust riss.
    Falls überhaupt möglich, war die Umarmung der beiden noch inniger als die eben zwischen Axel und Theia. Es sah so aus, als wollte Axel den so lange verloren geglaubten Bruder nie, nie wieder loslassen.
    Sam’Yaza war es, der sich schließlich löste.
    „Ich habe ein Fest für euch vorbereiten lassen“, sagte er und ging auf Maggie zu. „Anlässlich unseres Wiedersehens und der bevorstehenden Unsterblichkeit deiner geliebten Abgal.“
    Maggie sah echte Freude in den Augen, mit denen er sie jetzt voller Begeisterung ansah, und entschied, dass sie sich Zorn und Ungeduld vorhin nur eingebildet hatte. Sie ließ es zu, dass er sie in seine Arme nahm, sie herzlich drückte und dabei freundschaftlich auf beide Wangen küsste.
    „Tretet ein in unser bescheidenes kleines Heim und seid herzlich willkommen“, sagte er, legte seinen Arm um Theias Taille und ging voran.
    Maggie erkannte, dass Axel noch immer ganz überwältigt war. Sie nahm seine Hand, und gemeinsam folgten sie dem Engel und der Göttin in ihren Palast.

11. KAPITEL
    Weitere Überraschungen
    Das Fest im Palast war berauschend.
    Sam’Yaza und Theia war es irgendwie gelungen, mehr als zweihundert Gäste aus allen Ecken und Enden der Welt einzuladen - nicht wenige davon alte Kampfgefährten Axels, die er für tot oder eingekerkert gehalten hatte. Anfangs hatte Maggie Bedenken gehabt, bei dieser Wiedervereinigung alter Kameraden zu stören oder im Weg zu sein, doch sie empfingen sie allesamt mit der gleichen Herzlichkeit und Freundlichkeit, die sie auch Axel entgegenbrachten.
    Sie und Axel nahmen neben Theia und Sam’Yaza die Ehrenplätze auf dem Bankett ein - an einem weiten Tisch auf einer Plattform, die vom Rest des Saales durch eine breite Treppe von sieben Stufen und einer Art Bühne aus spiegelglatt poliertem Marmor getrennt war. Dahinter saßen und feierten die Gäste - allesamt überirdische Wesen - vor langen Tischen, auf denen sich die köstlichsten Delikatessen fanden, die der Planet zu bieten hatte.
    Am Spieß gebratenes Wildschwein, mit Wachteln gefüllte Fasane, Lammrücken und Rehkeulen, Lachs, Seeteufel, Hai- und Schlangenfleisch, geschmortes Krokodil, Roastbeef und Würste. Dazu Kartoffeln, Mais, Nudeln, Grieß, Reis, Brot und Bohnen in allen möglichen Variationen und Gemüse und Salate aus aller Herren Länder. Der Alkohol floss in Strömen - Wein, Bier, Spirituosen, was auch immer das Herz begehren mochte. Und - nicht zu vergessen - die herrlichsten Desserts und Süßspeisen, die Maggie sich nur vorstellen konnte: jede Art von Schokolade, von der Maggie jemals gehört hatte, und einige mehr, Puddings und Cremes, Torten und Kuchen und mehr

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